936/J XXII. GP
Eingelangt am 22.10.2003
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Prammer, Krist
und GenossInnen
an den Bundeskanzler
betreffend die Regionalisierung der
Kunstförderung des Bundes
Die im heurigen Jahr erfolgte
überfallsartige Streichung der Förderung des Bundes für die
Wiener Festwochen wurde von Staatssekretär Morak nachträglich damit begründet,
die
Kunstfördermittel des Bundes gezielt und ausgewogen zwischen der
Bundeshauptstadt und
den Bundesländern einsetzen zu wollen. Im Regierungsprogramm von ÖVP und FPÖ
für die
laufende Gesetzgebungsperiode findet sich diese Zielsetzung nicht. Ein
Überdenken der
Förderungspolitik des Bundes im Bereich der Festspiele und Festivals wurde
ebenfalls nicht
angekündigt. Dem Regierungsprogramm ist lediglich zu entnehmen, dass es eine
verstärkte
Förderung regionaler Kulturinitiativen geben soll. Dies würde eine Trendwende
bedeuten,
denn die regionalen Kultur- und Kunstinitiativen waren seit dem Amtsantritt der
von ÖVP
und FPÖ gebildeten Bundesregierung stark von finanziellen Kürzungen betroffen.
Die
Förderung der Kulturinitiativen betrug dem Kunstbericht nach im Jahr 1999, also
vor dem
Amtsantritt dieser Regierung, 58,97 Mio. Schilling (4,285 Mio. Euro). Im
Jahr 2000 standen
ihnen nur mehr 51,99 Mio. Schilling (3,778 Mio. Euro) zur
Verfügung. Für das Jahr 2003 und
2004 sind derzeit, entgegen der Ankündigung die Kulturinitiativen verstärkt zu
fördern, im
Bundesvoranschlag ebenfalls nur 3,750 Mio. Euro (51,60 Mio Schilling)
budgetiert.
Der Öffentlichkeit ist bislang nicht
bekannt, nach welchen Kriterien eine von
Kunststaatssekretär Morak angestrebte stärkere Förderung der Bundesländer (mit
Ausnahme
Wiens) stattfinden soll. Auch das Interview in den Salzburger Nachrichten vom
20. Oktober
2003, in dem die „Regionalisierung" als Leitmotiv für die Kunstforderung
deklariert wird,
gibt darüber keinen Aufschluss. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang, dass
durch die
neue Systematik der Kunstberichte, die im Gegensatz zu früher die Zuordnung der
Förderungen zu den Bundesländern nicht mehr ausweist, keine Transparenz
hinsichtlich der
regionalen Verteilung gegeben ist.
Die
unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundeskanzler nachstehende
Anfrage:
1. Wie hoch waren
die Förderungen der Kunstsektion im Jahr 2002 für das Land
Oberösterreich und welchen Anteil hatten sie am Budget der Kunstsektion?
2. In welchem
Ausmaß sind Förderungen seitens der Kunstsektion für das Land
Oberösterreich im Jahr 2003 und 2004 vorgesehen?
3. Wie hoch waren
die Förderungen für Kulturinitiativen in
Oberösterreich im Jahr
2002?
4. Bei welchen
Kulturinitiativen in Oberösterreich wurden gegenüber dem Jahr 1999 die
Förderungen verringert und weshalb? (bitte einzeln anführen)
5. Bei welchen
Kulturinitiativen in Oberösterreich wurden gegenüber dem Jahr 1999 die
Förderungen erhöht?
6. In welchem
Ausmaß stehen für das Jahr 2003 und 2004 Förderungen für
Kulturinitiativen in Oberösterreich zur Verfügung?
7. In welchen
Bereichen wurden für das Bundesland Oberösterreich im Jahr 2002 die
Förderungen der Kunstsektion signifikant erhöht und weshalb?
8. In welchen
Bereichen sollen im Jahr 2003 und 2004 die Förderungen der
Kunstsektion für das
Land Oberösterreich signifikant erhöht werden und weshalb?
9. Wie hoch waren
die Förderungen für Festspiele im Bundesland Oberösterreich für
das Jahr 2002? (bitte einzeln anführen)
10. Wie hoch waren die
Förderungen für Groß- und Mittelbühnen im Bundesland
Oberösterreich für das Jahr 2002? (bitte einzeln anführen)
11. Wie hoch waren die Förderungen
für Kleinbühnen und freie Gruppen im Bundesland
Oberösterreich für das Jahr 2002? (bitte einzeln anführen)
12. Wie hoch waren die Förderungen für Orchester,
Musikensembles und größere
Konzertveranstalter im Bundesland
Oberösterreich für das Jahr 2002? (bitte einzeln
anführen)
13. Wie hoch waren die Prämien
für Musikveranstalter im Jahr 2002 für das Bundesland
Oberösterreich?