954/J XXII. GP
Eingelangt am 22.10.2003
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ANFRAGE
der Abgeordneten Eder, Mag. Gisela Wurm
und GenossInnen
an den Bundesminister für Vekehr, Innovation und Technologie
betreffend Einführung von privaten Mautsheriffs zur Kontrolle des LKW-Road-Pricings
Nachdem jahrelange das LKW-Road-Pricing in Österreich
durch diese VP/FP-
Bundesregierung
verzögert wurde, ist jetzt offensichtlich daran gedacht, die denkbar
kostenspieligste Variante für die Kontrolle des LKW-Road-Pricings auf den
österreichischen
Autobahnen/Schnellstraßen
einzuführen.
So wurde von der ASFINAG unter Beteiligung von Ihnen als
Verkehrsminister mitgeteilt,
dass
in Zukunft hundert private LKW Mautkontrolleure als quasi „privater
Wachdienst" die
ordnungsgemäße
Bezahlung der LKW-Road-Pricing-Gebühren auf den österreichischen
Autobahnen/Schnellstraße überwachen sollen. Dazu werden darüber hinaus auch an
die
dreißig
Spezialfahrzeuge angeschafft, die mit Blaulicht ausgestattet werden sollen.
Die rechtlichen Kompetenzen derartiger privater
Mautkontrolleure für den LKW-Verkehr
sind
äußerst beschränkt. Da sie keinerlei längere Anhaltungen, Beschlagnahmungen,
oder
sogar Festnahmen vornehmen dürfen, sind sie weitestgehend auf die
Assistenzleisrungen der
Gendarmerie
bzw. Polizei angewiesen.
In Zukunft werden sich somit neben der für
Verkehrskontrollen ohnehin unverzichtbaren
Autobahngendarmerie
bzw. Polizei, die darüber hinaus auch für die Vignettenkontrollen bei
den PKW's zuständig ist, auf Kosten der Steuerzahler auch eigene
Mautkontrolleure im
Dienst
der ASFINAG ausschließlich für die LKW-Kontrollen auf österreichischen
Autobahnen
unterwegs sein.
Die unterzeichneten Abgeordneten richten im Zusammenhang
mit dieser offensichtlichen
Verschwendung und unsinnigen Aufblähung des Kontrollapparats auf den
österreichischen
Autobahnen/Schnellstraßen an den Bundesminister für Verkehr, Innovation und
Technologie
nachstehende
Anfrage:
1. Welche zusätzliche Kosten fallen im Bereich der ASFINAG für die hundert
Mautkontrolleure sowie die benötigten Dienstfahrzeuge
und deren Betriebskosten
sowie an zusätzlichen Verwaltungskosten an?
2. Welche Aufgaben
bzw. welche Kompetenzen werden den privaten
LKW-Kontrolleuren
zugestanden?
3. Zu welchen Aufgaben werden die
privaten Mautkontrolleure Assistenzleistungen von
Gendarmerie
und Polizei benötigen?
4. Warum wurde
nicht von vornherein, was wesentlich effizienter gewesen wäre, die
Autobahngendarmerie
mit der Kontrolle des LKW-Road Pricings beauftragt?
5. Warum haben Sie als
zuständiger Bundesminister für Verkehr derartig teuren und
offensichtlich
durch mangelnde Kompetenzen der Organe auch wenig effizienten
LKW-Kontrollen
durch die ASFINAG zugestimmt und den Aufbau eines eigenen
teuren
Überwachungskörpers nicht verhindert?
6. Teilen Sie die Auffassung, dass
durch die hohen Mehrkosten der geplanten Kontrolle
entsprechend
weniger Mittel für den Autobahnneubau zur Verfügung stehen?
7. Halten es Sie es nicht für sinnvoll,
jetzt noch zu veranlassen, dass doch die
Gendarmerie
neben der Vignettenkontrolle auch das LKW-Road-Pricing
Enforcement
übernimmt, denn nur auf diese Weise kann doch eine effiziente und
professionelle
Strafverfolgung von Mautprellern im Ausland sichergestellt werden?