956/J XXII. GP

Eingelangt am 22.10.2003
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ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten Oberhaidinger

und GenossInnen

an den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit

betreffend Sicherheit der Stromversorgung in Österreich

Durch mangelnde Investitionen in die elektrischen Stromnetze und geringere
Wartungsaufwendungen hat sich die Häufigkeit von Stromnetzzusammenbrüchen in Europa
drastisch erhöht. Die Versorgungssicherheit wird kaum mehr beachtet, wobei zuletzt z.B. der
Riss einer einzigen Verbindung im September 2003 in Italien durch den Umsturz eines
Baumes in den Alpen zu großflächigsten stundenlangen Stromausfällen führte.

Auch in Österreich, vor allem auf den Nord - Süd-Hochspannungsverbindungen, werden die
langjährig üblichen Standards der Versorgungssicherheit nicht mehr eingehalten. Gleichzeitig
wird angesichts der geringen Investitionen und häufigerer Stürme in Europa auch ein anderes
Problem deutlich: Etliche Hochspannungsmasten des europäischen Netzen sind zunehmend
aus versprödeten Stahl, welche brüchig und einsturzgefährdet sind. Viele der Stahlmasten
stammen mittlerweile aus den 70er Jahren und früher und sind vor allem bei Sturmsituationen
einsturzgefährdet. Zu diesem Ergebnis kommt ein internes Gutachten der Energieversorger
Deutschlands angefertigt vom Materialprüfungsunternehmen SAG
Energieversorgungslösungen in Frankfurt am Main.

Die unterzeichneten Abgeordneten richten an den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit
nachstehende

Anfrage:

1.      Wie beurteilen Sie die Versorgungssicherheit des österreichischen Stromnetzes?

2.      Welche Maßnahmen halten Sie für dringend erforderlich, um die
        
Versorgungssicherheit in Österreichs Stromnetzen zu erhöhen?


3.      Mit welchen Maßnahmen wollen Sie erreichen, dass in Zukunft wieder ein

         angemessenes Investitionsvolumen (Rückgang der Investitionen der E-Wirtschaft in
         Österreich in Verteilungsanlagen von 1998 bis 2002 um 43 %) erreicht wird?

4.      Wie beurteilen Sie die Materialqualität der österreichischen Strommasten? Sind Sie
         
bereit, ein Deutschland vergleichbares Gutachten auch für Österreich anfertigen zu
         
lassen?