968/J XXII. GP
Eingelangt am 23.10.2003
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möglich.
Anfrage
der Nationalräte Heinzl
und GenossInnen
an den Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie
betreffend den bereits zugesagten Erhalt der Mariazellerbahn
Die Mariazellerbahn ist ein Kulturgut ersten Ranges in
Österreich. Der Erhalt der schönsten Spur ins
Alpenland ist uns deshalb ein Anliegen
Mitte der neunziger Jahre wurde die Anschaffung neuer
moderner Triebwagen für diese
Schmalspurbahn ermöglicht. Weitere Investitionen in den Wagenpark und in die
Infrastruktur der
Mariazellerbahn sind seither aber nicht erfolgt.
Für den Erhalt der Mariazellerbahn wurden von Seiten der
Bundesregierung seit dem Jahr 2000 von
den Ex-Infrastrukturministern Schmid und Forstinger (beide FPÖ) wiederholt
Versprechen abgegeben.
Bei einer Veranstaltung im September 2000 in Kirchberg
a. d. Pilach hat der damalige
Infrastrukturminister
DI Schmid (FPÖ) vor Bürgermeistern, Gemeindevertretern und
zahlreich
erschienener Bevölkerung ein Bekenntnis zum Erhalt der Mariazellerbahn
abgegeben. DI Forstinger hat in der 75. Sitzung des Nationalrates in der 21.
Gesetzgebungsperiode
ebenfalls ein klares Bekenntnis zur Erhalt der Mariazellerbahn abgegeben.
Trotzdem ist seit damals weder Geld des Bundes
unmittelbar in die Infrastruktur investiert worden
noch sind langfristige Staatsverträge des Bundes mit dem Land Niederösterreich
über den Erhalt der
Mariazellerbahn
geschlossen worden.
Wie zu vernehmen ist, hat der niederösterreichische
Landeshauptmann Pröll vor kurzem ein Gespräch
mit Ihnen geführt, bei dem die
weitere Vorgangsweise des Bundes und des Landes Niederösterrcich
bezüglich der Mariazellerbahn ein
Thema war.
Mittlerweile ist höchste Eile geboten,
da ohne neue Investitionen in Infrastruktur und/oder
Wagenmaterial der Fahrplanmäßige
Betrieb der Mariazellerbahn langfristig nicht aufrecht erhalten
werden kann. Bereits jetzt müssen
Fahrgäste an Spitzentagen wegen Überbelastung der vorhandenen
Transportkapazitäten zurückgewiesen werden.
In diesem Zusammenhang stellen die unterzeichneten Abgeordneten folgende
Anfrage
1. Schließen sie sich
der Meinung Ihren Vorgängerinnen an, dass die
Mariazellerbahn erhalten
werden
muss?
2. Sind Sie bereit, die
Infrastruktur der Mariazellerbahn (St. Polten bis Mariazell) und auch der
Ybbstalbahn
(Waidhofen a.d. Ybbs, Gstadt-Lunz am See/Ybbsitz) mit Mitteln des
Bundes
langfristig zu erhalten.
3. Sind Sie darüber hinaus
bereit Mittel, für Investitionen in Rollmaterial (Beschaffung neuer
Triebwagen,
Beschaffung neuer Waggons) zur Verfügung zu stellen?
4. Befürworten Sie die Gründung
einer Schmalspurbahngesellschaft, wie seit 2 Jahren zwischen ÖBB
und
NÖVOG verhandelt?
5. Kennen Sie den Status der Verhandlungen? Warum existiert diese Gesellschaft bis heute nicht?
6. Was
halten Sie von der von der NÖVOG kolportierten Umspurung der Mariazellerbahn
auf
Normalspur
zwischen St. Polten und Kirchberg a.d. Pielach?
7. Sind Ihnen die Kosten
derartiger Maßnahmen bekannt? Wenn ja, wie hoch
sind sie? Wenn Kosten
für derartige Maßnahmen noch nicht bekannt sind: sind die notwendigen
Vorplanungsarbeiten
bereits
beauftragt? Wer finanziert diese Vorplanungen?
8. Haben Sie über die
weitere Vorgangsweise bei der Mariazellerbahn mit
dem NÖ Landeshauptmann
Pröll eine Vereinbarung geschlossen?
9. Was würde bei Umspurung der
Mariazellerbahn auf Normalspur mit dem restlich verbleibenden
Schmalspurbahnnetz
geschehen? Wären Sie bereit, dann die verbleibende
Schmalspurbahninfrastruktur aus Mitteln des Bundes weiter zu erhalten?
10. Was ist von den Aussagen von Staatssekretär Kukacka zu halten, Regionalbahnen in
Ländergesellschaften überzuführen? Wer wäre dann für die
Erhaltung der Infrastruktur der
insgesamt
23 NÖ Regionalbahnen verantwortlich und hätte dann
die notwendigen Mittel dafür zur
Verfügung zu stellen?
11. Wie stellen Sie sich als verantwortlicher
Infrastrukturminister die Erhaltung der 23
niederösterreichischen
Regionalbahnen überhaupt vor?
12. Beabsichtigen Sie, das Infrastrukturbenützungsentgelt zu erhöhen? Welches
Infrastrukturbenützungsentgelt wurde seitens des
Unternehmens ÖBB an den Bund im Jahr 2002
bezahlt?