1102/J XXII. GP
Eingelangt am 19.11.2003
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
ANFRAGE
der Abgeordneten Mag. Ruth Becher
und GenossInnen
an den Bundesminister für Inneres
betreffend des Drogenhandels in Wien-Donaustadt
In den vergangenen
Monaten ist ein Zuwachs des Drogenhandels in den Bereichen der U1-
Station
„Donauinsel" bzw. „Kagran" und des Donauzentrums zu verzeichnen.
Politiker,
Experten
wie etwa der Wiener Drogenkoordinator Michael Dressel und Elternvertreter sind
daraufhin
zusammen gekommen, sich dieser für die Bürgerinnen und Bürger der Donaustadt
inakzeptablen
Situation anzunehmen. Von Seiten des Bezirksrates und
Suchtmittelbeauftragten für den 22. Bezirk, Franz Freund, wurden daraufhin im
Zuge einer
Unterredung
mit der Kriminalpolizei, der MA 45, der MA 42, der MA 33, den Wiener Linien
und
Vertretern einer Bürgerinitiative für den Bereich der U1-Station „Donauinsel"
Sofortmaßnahmen
wie beispielsweise die Entfernung der unübersichtlichen, für
Drogenverstecke
in Frage kommenden Bepflanzung und die Verbesserung der U-Bahn-
Beleuchtung
in die Wege geleitet. Darüber hinaus wurde für Ende März/Anfang April 2004
ein groß angelegtes Projekt zur Suchtmittelprävention vom 22. Wiener
Gemeindebezirk und
dem Fonds Soziales Wien in Aussicht gestellt, das die Einbeziehung aller
sozialer Schichten
und
Altersgruppen zum Ziel hat.
Der 22. Bezirk und die Stadt Wien hat die Sorgen und Ängste
der Bevölkerung ernst
genommen und prompt Maßnahmen gegen die
Drogenkriminalität gesetzt, Maßnahmen, für
deren Erfolg der vermehrte Einsatz
von ExekutivbeamtInnen eine unablässige Notwendigkeit
ist. Doch gerade diesem, für die
Lösung der Drogenproblematik in den oben erwähnten
Bereichen der Donaustadt gesteigerten
Bedarf an SicherheitsbeamtInnen wurde von Ihnen bis
zum jetzigen Zeitpunkt nicht
entsprochen. Vielmehr müssen die Donaustädterinnen und
Donaustädter aus der Zeitung
(Kurier, 13.11.2003) erfahren, das im Rahmen des „team04"-
Reformplans daran gedacht wird, das Wachzimmer Wimpfengasse zu schließen, also
nach
gerade das Gegenteil von dem gemacht
wird, was eigentlich Not tut, nämlich angesichts des
evidenten Drogenproblems die Anzahl
der Exekutivkräfte zu erhöhen.
Die unterzeichnenden
Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für
Inneres
nachstehende
Anfrage:
1. Ist Ihnen die Drogenproblematik
in den Bereichen der U1-Stationen „Donauinsel"
bzw.
„Kagran" und des Donauzentrums bekannt?
2. Wenn ja, welche Maßnahmen haben
Sie bis dato gegen die höchst problematische
Zunahme des Drogenhandels in den oben erwähnten Lokalitäten gesetzt?
3. Wenn nein, warum wurde von Ihnen bis jetzt nichts unternommen?
4. Wie viele Suchtgiftdelikte wurden
im Jahr 2002 in den Bereichen der U l -Stationen
„Donauinsel" bzw. „Kagran" und des Donauzentrums registriert?
5. Wie viele Suchtgiftdelikte hat es
im Zeitraum zwischen Jänner und November 2003
bei
den oben angeführten Orten gegeben, und wie viele Suchtgiftdelikte waren in den
Jahren
2002 und 2003 im 22. Bezirk insgesamt zu verzeichnen?
6. Wie viele Kriminalbeamte des
Kriminalkommissariats Wien Nord arbeiten im Jahr
2003 im Bereich der Suchtmittelkriminalität?
7. Wie viele Kriminalbeamte des
Kriminalkommissariats Wien Nord arbeiteten im Jahr
2000, 2001 und 2002 in der Abteilung Suchtmittelkriminalität?
8. Wird es im Zuge der „team04"-Exekutivreform zu einer Einsparung von
Kriminalbeamten der Abteilung Suchtmittelkriminalität
des Kriminalkommissariats
Wien
Nord kommen?
9. Wenn ja, welche Gründe können Sie hierfür anführen?
10. Halten Sie es
für möglich, Sicherheitswachebeamte aus dem Einsatzbereich der
Geschwindigkeitsüberwachung zur Kontrolle des Suchtmittelhandels an den oben
erwähnten
Plätzen in Wien-Donaustadt heranzuziehen?
11. Wenn ja, wie
viele Beamten könnten für diese Aufgabe eingesetzt werden, und wann
könnten diese zur Verfügung gestellt werden?
12. Wenn nein, warum nicht?