1244/J XXII. GP
Eingelangt am 15.12.2003
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Mag. Gisela Wurm und GenossInnen
an den Bundesminister für Inneres
betreffend die
Kriminalstatistik 2002 und „Cobra neu"
Die Kriminalstatistik 2002 weist wiederum eine noch
weiter gesunkene Aufklärungsquote
auf. Insbesondere bei den „strafbaren Handlungen gegen fremdes Vermögen",
welche mit
427.730 Delikten etwa 4/5 aller Straftaten darstellen, dümpelt die Quote
weiterhin auf
erschreckend niedrigen 25% dahin! Mit anderen Worten besteht für einen Täter in
Österreich
statistisch nur bei jeder 4. strafbaren Handlung die Gefahr strafrechtlich
belangt zu werden.
Diese
Fakten deuten leider daraufhin, dass Österreich zunehmend ein Paradies für
Kleinkriminelle
wird!
Es liegt somit die Befürchtung nahe, dass der
Innenminister durch die Zerschlagung des
Sicherheitswesens und den Aufbau der Sondereinheit „Cobra neu" einen nicht
unbeträchtlichen Anteil am kontinuierlichen Zuwachs an kleinkriminellen Straftaten zu
verantworten
hat.
Da in diesem Segment an Delikten dringender
Handlungsbedarf vorliegt, stellen die
unterzeichneten Abgeordneten an den Bundesminister für Inneres nachstehende
Anfrage
1. Wurde die von Ihnen im Rahmen der Anfragebeantwortung
3983/AB XXI.GP
angekündigte Nachbesetzung der damals unbesetzten
Planstellen im Bereich der Exekutive
von 180 E2c und 95 VB/S-GÜD Bediensteten im Bereich der
Bundesgendarmerie und 50 E2c
Bediensteten im Bereich der Bundespolizei, welche noch
2002 vollzogen werden sollte,
inzwischen durchgeführt?
a. Wenn nein, warum nicht und wann wird die
Nachbesetzung erfolgen?
b. Wenn ja, an welchen Standorten erfolgt die Besetzung
der o.a. neuen Bediensteten?
2. Wie lautet der aktuelle Stand an Planstellen?
3. Wie viele davon waren mit Stichtag 01.12.03
tatsächlich besetzt?
4. Bei welchen Einheiten sind diese Beamten eingesetzt?
5. Falls der Stand sowohl an systemisierten wie
tatsächlich besetzten Planstellen mit Stichtag
01.12.03 wiederum deutlich geringer als 2002 ausgefallen ist: Glauben Sie, dass
Sie mit
dieser (Un-)Sicherheitspolitik den Österreicherinnen einen guten Dienst
erweisen?
6. Außer einer Erhöhung der systemisierten Planstellen
zur Verbesserung der
Aufklärungsquote bei Delikten gegen fremdes Vermögen wären weitere
sicherheitspolitische
Ansätze
dringend nötig. Welche Maßnahmen planen Sie in diesem Bereich?
7. Über wie viele Planstellen verfügt „Cobra neu"
derzeit?
8. Über wie viele Planstellen verfugt jeder einzelne
Standort der „Cobra neu"?
9. Ist eine weitere Erhöhung dieser Planstellen in
absehbarer Zukunft vorgesehen?
10. Wie viele Einsätze hat „Cobra neu" seit ihres
Bestehens zu verzeichnen?
11. In welchen Bereichen erfolgten diese Einsätze?
12. An welchen Standorten erfolgten diese Einsätze?
13. Wie viele Beamtinnen wurden im Rahmen dieser
Einsätze an den Tatorten benötigt?
14. Was leistet „Cobra neu" zur Verbesserung der
minimalen Aufklärungsquote im Bereich
der „strafbaren Handlungen gegen fremdes Vermögen"?
15. Bezugnehmend auf 3884/AB XXI.GP, l 1c: Wurden die noch für 2002 angekündigten 2
E2c-Grundausbildungslehrgänge mit insgesamt 30
GendarmeriebewerberInnen und 15
PolizeibewerberInnen in Tirol inzwischen aktiviert?
a. Wenn nein, warum nicht?
b. Wenn ja, wann werden diese Aspirantinnen ihre Ausbildung beenden und
wo werden diese
eingesetzt?