1292/J XXII. GP

Eingelangt am 09.01.2004
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

der Abgeordneten Dr Gabriela Moser, Freundinnen und Freunde
an die Bundesministerin für Gesundheit und Frauen

betreffend Forschungsprojekt zum Nachweis von (un)erlaubtem Antibiotikaeinsatz in
der Tiermast

Kürzlich wurde im BMLFUW das Offert für einen Forschungsauftrag eingebracht, das
den Nachweis von (un)erlaubtem Antibiotikaeinsatz in der Tiermast aus Tierhaaren
und Federn mittels LC/MS („VetCheck) zum Gegenstand hat. Im Bereich der
forensischen Analytik (Suchtgiftnachweis aus Haaren) gilt dieses Nachweisverfahren
als etablierte Analytik, da entweder die unveränderte Muttersubstanz oder deren
Hauptmetabolik nachgewiesen wird.

Leider ist der missbräuchliche Einsatz von antibiotisch wirksamen Substanzen, sei es
aus Unwissenheit, aus Gründen des Konkurrenzdruckes oder aus Profitgier in der
Landwirtschaft keine Seltenheit. Im Wesentlichen sind zu vermeiden:

-    Einsatz verbotener, also nicht zugelassener Antibiotika oder Antibiotika, deren
Zulassung aufgehoben wurde

-    Einsatz zugelassener Antibiotika ohne veterinärmedizinische Notwendigkeit

-    Falscher Einsatz von Antibiotika allgemein

-    Verbotener Einsatz hinsichtlich der VO Nr. 2377/90

Mit diesem Projekt soll die Möglichkeit gefunden werden, eine Überwachung der
Bestimmungen mittels flächendeckender Analytik anzustreben. Die Möglichkeit,
Antibiotika in keratinösen Hautbestandteilen nachzuweisen, würde die analytische
Kontrolle in die Lage versetzen, flächendeckend und kostengünstig im Sinne des
Konsumentinnenschutzes, der Gesundheit und Einhaltung gesetzlicher
Bestimmungen zu agieren und Mastbetriebe (Schweine-, Rinder- und Geflügelmast)
zu überprüfen.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

ANFRAGE:

1.  Ist das entsprechende Forschungoffert mit dem Titel „Nachweis von

(un)erlaubtem Antibiotikaeinsatz in der Tiermast aus Tierhaaren und Federn
mittels LC/MS „VetCheck" auch in Ihrem Ressort eingelangt? Wenn nein,
werden Sie es vom BMLFUW anfordern?

2.  Ist damit zu rechnen, dass Sie dieses Projekt unterstützen? Wenn ja, wie viele
Mittel sollen dafür zur Verfügung gestellt werden? Wenn nein, warum nicht?

3. Welche Maßnahmen sind seitens Ihres Ressorts geplant, um die  

flächendeckende Kontrolle des Einsatzes von Antibiotika in der Tiermast   

sicherzustellen?