1319/J XXII. GP
Eingelangt am 14.01.2004
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möglich.
ANFRAGE
der Abgeordneten Mag. Ulli Sima
und GenossInnen
an den Bundeskanzler
betreffend Ausfallshaftung für EURATOM-Kredite und der
Anteil der österreichischen
SteuerzahlerInnen daran
In Ihrer Anfragbeantwortung 1001/AB
XXII.GP haben Sie auf die Frage nach Österreichs
Beitrag
zur Förderung der Nuklearindustrie u. a. geantwortet, dass bei EURATOM-Anleihen
„zu
keinem Zeitpunkt Mittel aus dem EU-Budget" verwendet werden. Sie merken
jedoch
weiters,
dass die „Gemeinschaft eine letztinstanzliche Ausfallshaftung" für
EURATOM-
Kredite übernimmt.
Das heißt wohl, dass in jenem Moment, in dem AKW-Bauer in
finanzielle Schwierigkeiten geraten und ihre
Schulden im Rahmen aufgenommener
EURATOM-Kredite nicht mehr tilgen können, die EU, genauer genommen die
EU-
SteuerzahlerInnen, zur Kasse gebeten werden.
Die unterzeichneten
Abgeordneten richten daher an den Bundeskanzler nachstehende
Anfrage:
1. Welche
Atomprojekte wurden in den Jahren 2000 bis 2003 von der EU mittels
EURATOM-Krediten (mit)finanziert (bitte nach Jahr, Unternehmen, Ländern,
konkretem
Projekt und Höhe der EURATOM-Kredite aufschlüsseln)
2. Wie ist der aktuelle Stand der
Rückzahlungen der Kredite in den entsprechenden
Ländern, die mittels EURATOM-Krediten Atomprojekte finanzieren? Welche
Laufzeiten haben diese Kredite?
3. Wurde die EU bisher zu einer
Ausfallshaftung in Sachen EURATOM-Krediten
herangezogen?
4. Falls ja, wann und in welcher
Höhe?
5. In welchem Ausmaß wurden in
diesem Zusammenhang die österreichischen
SteuerzahlerInnen zur Kasse gebeten?
6. Welche Atom-Projekte stehen
aktuell auf der Liste jener, die mittels EURATOM
finanziert werden sollen?
7. Um welche Beträge an EURATOM-Geldern
handelt es sich bei den einzelnen
Projekten?
8. Finden Sie es zumutbar, dass die
EU, konkret die europäischen SteuerzahlerInnen, im
Falle
finanzieller Schwierigkeiten von EURATOM-Kredit-Nehmern zur
Ausfallshaftung herangezogen werden?
9.
Falls ja, warum?
10. Falls nein, was wollen Sie unternehmen, um diese
Situation zu ändern?
11. Halten Sie EURATOM-Kredite generell für
gerechtfertigt?
12. Soll Ihrer
Ansicht nach auch weiterhin an der einseitigen Förderung der Atomkraft
mittels
EURATOM festgehalten werden?
13. Sind Sie für eine
Abschaffung der EURATOM-Kredite?
14. Wie werden die
laut Ihrer Antwort „günstigen Refinanzierungsmöglichkeiten"
überhaupt gerechtfertigt?