1463/J XXII. GP

Eingelangt am 11.02.2004
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

ANFRAGE

der Abgeordneten Dr. Kräuter

und GenossInnen

an die Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur

betreffend Kosten der Ressort-Homepage

Die Offenlegung der Finanzen des Vereines zur Förderung der New Economy
ergab, dass angeblich allein für die Erstellung der Website
www.karlheinzgrasser.at insgesamt Ausgaben von 240.328 Euro durch den
Verein zugunsten dieses Mediums des Finanzministers erfolgten. Angebliche
114.164 Euro gingen an die FristInEx Internet Services AG, wobei festzu-
halten ist, dass dieses Unternehmen die Homepage niemals fertiggestellt hat.
Weitere Zahlungen flössen an die Dr. Hochegger Marketing Consulting
GmbH („martrix“) und die zehnvierzig werbegmH.

Peter Hochegger ist ein enger Freund von Minister Grasser und dessen
Kabinettchef Winkler und hinter der ebenso beauftragten Werbeagentur
steht der Grasser-Intimus und Ex-FPÖ-Generalsekretär Walter
Meischberger. Dieser führte jedoch in einem Interview mit dem Magazin
„Format“ im August 2003 aus, dass es keine einzige Verbindung zwischen
seiner Agentur und „dieser Geschichte“ (gemeint ist die Erstellung der
Homepage) gebe.

Die Offenlegung der Finanzen des Vereines wurde durch das Unternehmen
Ernst & Young durchgeführt, dabei handelt es sich um jene Wirtschafts-
prüfungskanzlei, die der Yline AG noch einen uneingeschränkten
Bestätigungsvermerk auf den Jahresabschluss vom 31.12.2000 erteilt hat.
Interessant ist dieser Umstand deshalb, da es sich bei dem Unternehmen
FirstInex Internet Services AG um eine frühere Yline-Tochter handelt.
Weiters erhielt die Kanzlei Ernst & Young auch Aufträge des Finanz-
ministeriums.


Völlig unklar ist, warum durch den Verein die frustrierten Aufwendungen an
die First
Inex Internet Services AG nicht rückgefordert wurden, denn dieses
Unternehmen war niemals insolvent und es wäre daher bei einer korrekten
Abwicklung nach wie vor ein Rückzahlungsanspruch des Vereins gegeben.
Grundsätzlich sind sich sämtliche zur Kostenhöhe der Erstellung dieser
Website befragten Experten einig, dass eine Homepage im Format von
www.karlheinzgrasser.at maximal Kosten von 25.000 bis 30.000 Euro
hervorrufen könne. Außenministerin Ferrero-Waldner hat aktuell die Kosten
ihrer Homepage mit 18.000 Euro beziffert. Um annähernde Kennzahlen für
den Vergleich der Kostenhöhe von Homepages zu erlangen, erscheint es
nunmehr notwendig, auch die Herstellungskosten der Homepages sämt-
licher Bundesministerien abzufragen und zu analysieren.

Aus diesem Grund richten die unterzeichneten Abgeordneten an die
Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur nachstehende

Anfrage:

1.     Wie hoch waren die Kosten für die Erstellung der Homepage Ihres
Ressorts?

2.     Wie teilen sich diese Kosten zwischen Konzeption und Entwicklung
bzw. Technik?

3.     Welche technischen Features weist Ihre Ressort-Homepage auf (Chat-
Server, Videofiles, O-Töne, Flash-Programmierung, CMS, etc.)?

4.     Welche Sicherheitskomponenten sind in Ihrer Ressort-Homepage
eingearbeitet?

5.     Wieviele Server sind für den Betrieb Ihrer Homepage notwendig?

6.     Wieviele Firewalls sichern Ihre(n)-Server?

7.     Wie hoch sind die jährlichen Kosten für die Betreuung Ihrer
Homepage?

 

8.     Wieviele Bedienstete des Ressorts befassen sich mit der Servicierung
dieses Mediums?