1466/J XXII. GP
Eingelangt am 11.02.2004
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
ANFRAGE
der Abgeordneten Dr. Kräuter
und GenossInnen
an den Bundesminister für Inneres
betreffend Kosten der Ressort-Homepage
Die Offenlegung der Finanzen des Vereines zur Förderung
der New Economy
ergab,
dass angeblich allein für die Erstellung der Website
www.karlheinzgrasser.at insgesamt Ausgaben von 240.328 Euro durch den
Verein
zugunsten dieses Mediums des Finanzministers erfolgten. Angebliche
114.164
Euro gingen an die FristInEx Internet
Services AG, wobei festzu-
halten
ist, dass dieses Unternehmen die Homepage niemals fertiggestellt hat.
Weitere
Zahlungen flössen an die Dr. Hochegger Marketing Consulting
GmbH
(„martrix“) und die zehnvierzig werbegmH.
Peter Hochegger ist ein enger Freund von Minister
Grasser und dessen
Kabinettchef
Winkler und hinter der ebenso beauftragten Werbeagentur
steht der Grasser-Intimus und Ex-FPÖ-Generalsekretär Walter
Meischberger.
Dieser führte jedoch in einem Interview mit dem Magazin
„Format“
im August 2003 aus, dass es keine einzige Verbindung zwischen
seiner
Agentur und „dieser Geschichte“ (gemeint ist die Erstellung der
Homepage)
gebe.
Die Offenlegung der Finanzen des Vereines wurde durch
das Unternehmen
Ernst & Young durchgeführt, dabei handelt es sich um jene Wirtschafts-
prüfungskanzlei, die der Yline AG noch einen uneingeschränkten
Bestätigungsvermerk
auf den Jahresabschluss vom 31.12.2000 erteilt hat.
Interessant
ist dieser Umstand deshalb, da es sich bei dem Unternehmen
FirstInex Internet Services AG um eine frühere Yline-Tochter handelt.
Weiters
erhielt die Kanzlei Ernst & Young auch Aufträge des Finanz-
ministeriums.
Völlig unklar ist, warum durch den Verein die
frustrierten Aufwendungen an
die FirstInex Internet Services
AG nicht rückgefordert wurden, denn dieses
Unternehmen war
niemals insolvent und es wäre daher bei einer korrekten
Abwicklung nach wie vor ein
Rückzahlungsanspruch des Vereins gegeben.
Grundsätzlich sind sich sämtliche zur Kostenhöhe der Erstellung dieser
Website befragten Experten einig, dass eine
Homepage im Format von
www.karlheinzgrasser.at maximal Kosten von 25.000 bis 30.000 Euro
hervorrufen
könne. Außenministerin Ferrero-Waldner hat aktuell die Kosten
ihrer
Homepage mit 18.000 Euro beziffert. Um annähernde Kennzahlen für
den Vergleich der Kostenhöhe von Homepages zu erlangen, erscheint es
nunmehr notwendig, auch die Herstellungskosten der Homepages sämt-
licher
Bundesministerien abzufragen und zu analysieren.
Aus diesem Grund richten die unterzeichneten
Abgeordneten an den
Bundesminister für
Inneres nachstehende
Anfrage:
1. Wie hoch waren die
Kosten für die Erstellung der Homepage Ihres
Ressorts?
2. Wie teilen sich diese
Kosten zwischen Konzeption und Entwicklung
bzw.
Technik?
3. Welche technischen Features weist Ihre
Ressort-Homepage auf (Chat-
Server, Videofiles, O-Töne,
Flash-Programmierung, CMS, etc.)?
4. Welche Sicherheitskomponenten sind in
Ihrer Ressort-Homepage
eingearbeitet?
5. Wieviele Server sind
für den Betrieb Ihrer Homepage notwendig?
6. Wieviele Firewalls
sichern Ihre(n)-Server?
7. Wie hoch sind die jährlichen Kosten für
die Betreuung Ihrer
Homepage?
8. Wieviele Bedienstete des Ressorts befassen
sich mit der Servicierung
dieses Mediums?