1472/J XXII. GP
Eingelangt am 11.02.2004
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
ANFRAGE
der Abgeordneten Dr. Kräuter
und
GenossInnen
an den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit
betreffend Kosten der Ressort-Homepage
Die Offenlegung der Finanzen des Vereines zur Förderung
der New Economy
ergab,
dass angeblich allein für die Erstellung der Website
www.karlheinzgrasser.at insgesamt Ausgaben von 240.328 Euro durch
den
Verein
zugunsten dieses Mediums des Finanzministers erfolgten. Angebliche
114.164
Euro gingen an die FristInEx Internet
Services AG, wobei festzu-
halten
ist, dass dieses Unternehmen die Homepage niemals fertiggestellt hat.
Weitere
Zahlungen flössen an die Dr. Hochegger Marketing Consulting
GmbH
(„martrix“) und die zehnvierzig werbegmH.
Peter Hochegger ist ein enger Freund von Minister Grasser
und dessen
Kabinettchef Winkler und hinter der ebenso beauftragten Werbeagentur
steht
der Grasser-Intimus und Ex-FPÖ-Generalsekretär Walter
Meischberger.
Dieser führte jedoch in einem Interview mit dem Magazin
„Format“
im August 2003 aus, dass es keine einzige Verbindung zwischen
seiner
Agentur und „dieser Geschichte“ (gemeint ist die Erstellung der
Homepage)
gebe.
Die Offenlegung der Finanzen des Vereines wurde durch das
Unternehmen
Ernst
85 Young durchgeführt, dabei handelt es sich um jene Wirtschafts-
prüfungskanzlei,
die der Yline AG noch einen uneingeschränkten
Bestätigungsvermerk
auf den Jahresabschluss vom 31.12.2000 erteilt hat.
Interessant ist dieser Umstand deshalb, da es sich bei dem Unternehmen
FirstInex Internet Services AG um eine frühere
Yline-Tochter handelt.
Weiters
erhielt die Kanzlei Ernst & Young auch
Aufträge des Finanz-
ministeriums.
Völlig
unklar ist, warum durch den Verein die frustrierten Aufwendungen an
die FirstInex Internet Services AG nicht rückgefordert wurden, denn dieses
Unternehmen war
niemals insolvent und es wäre daher bei einer korrekten
Abwicklung nach wie vor ein
Rückzahlungsanspruch des Vereins gegeben.
Grundsätzlich sind sich sämtliche zur Kostenhöhe der Erstellung dieser
Website befragten Experten einig, dass eine
Homepage im Format von
www.karlheinzgrasser.at maximal Kosten von 25.000 bis 30.000 Euro
hervorrufen könne.
Außenministerin Ferrero-Waldner hat aktuell die Kosten
ihrer Homepage mit 18.000 Euro beziffert. Um annähernde Kennzahlen für
den Vergleich der Kostenhöhe von Homepages
zu erlangen, erscheint es
nunmehr notwendig, auch die Herstellungskosten der Homepages sämt-
licher Bundesministerien abzufragen und zu analysieren.
Aus
diesem Grund richten die unterzeichneten Abgeordneten an den
Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit nachstehende
Anfrage:
1. Wie hoch waren die
Kosten für die Erstellung der Homepage Ihres
Ressorts?
2. Wie teilen sich diese
Kosten zwischen Konzeption und Entwicklung
bzw.
Technik?
3. Welche technischen Features weist Ihre
Ressort-Homepage auf (Chat-
Server, Videofiles, O-Töne,
Flash-Programmierung, CMS, etc.)?
4. Welche Sicherheitskomponenten sind in
Ihrer Ressort-Homepage
eingearbeitet?
5. Wieviele Server sind
für den Betrieb Ihrer Homepage notwendig?
6. Wieviele Firewalls
sichern Ihre(n)-Server?
7. Wie hoch sind die jährlichen Kosten für
die Betreuung Ihrer
Homepage?
8. Wieviele Bedienstete des Ressorts befassen
sich mit der Servicierung
dieses Mediums?