Eingelangt am 25.02.2004
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ANFRAGE
der Abgeordneten
Lunacek, Freundinnen und Freunde
an die
Bundesministerin für Gesundheit und Frauen
betreffend "Heilung
von Lesben und Schwulen"
Das Magazin „Lambda Nachrichten“ berichtete
in den Ausgaben 4/2003 und 1/2004 darüber, dass in Österreich „Living Waters“
„Heilungsseminare“ für Lesben und Schwule angeboten hat und weitere Seminare
geplant sind. Den Betroffenen wird eine „Heilung“ ihrer Homosexualität
versprochen. Durchgeführt werden diese Seminare von LaienseelsorgerInnen. Die
WHO hat Homosexualität 1991 als Krankheit aus ihrem internationalen
Diagnoseschlüssel (ICD-International Classification of Diseases“) gestrichen.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen
daher folgende
ANFRAGE:
- Kennen Sie die „Heilungsseminare“ von „Living Waters“ für
Lesben und Schwule?
- Teilen Sie die Sicht, dass Lesben und Schwule von
Homosexualität „geheilt“ werden sollen, obwohl die WHO Homosexualität als
Krankheit aus ihrem internationalem Diagnoseschlüssel gestrichen hat?
- Wenn nicht, was denken Sie dagegen zu unternehmen?
- Werden Sie in Ausübung Ihres Aufsichtsrechts Maßnahmen
ergreifen, damit künftig keine „Heilungsseminare“ für Lesben und Schwule
mehr stattfinden werden?
- Die Seminare von „Living Waters“ gehen davon aus, dass
Homosexualität eine Krankheit und somit eine Abweichung von der Norm
Heterosexualität ist. Durch diese Sichtweise werden Lesben und Schwule
diskriminiert. Werden Sie in der Bundesregierung aktiv werden, um
homosexuellen Frauen und Männern, die solchen Diskriminierungen bislang
schutzlos ausgeliefert sind, nach internationalem Vorbild ein gesetzliches Instrumentarium
an die Hand zu geben, mit dem sie sich gegen solche Diskriminierungen
wehren können?