1513/J XXII. GP
Eingelangt am 25.02.2004
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möglich.
ANFRAGE
der Abgeordneten Parnigoni
und GenossInnen
an den Bundesminister für Finanzen
betreffend „Auflösung der Zollwache und künftige
Aufgabengebiete der Zollverwaltung"
Große Verunsicherung herrscht zur Zeit bei den
BeamtInnen der Zollwache, aber auch bei
den einzelnen Wachekörpern innerhalb des B.M.I., hinsichtlich der für 1. Mai
2004 geplanten
Auflösung der Zollwache und der Übernahme von mindestens 1000
ZollwachebeamtInnen in
das
B.M.I.
Insbesondere sorgen sich viele Bedienstete der
Zollwache, dass sie gegen ihren Willen den
Status als Exekutivbeamte verlieren könnten und dass die im Bundesministerium
für Finanzen
verbleibenden Mitarbeiter der Zollwache gehaltsmäßige Einbußen erfahren müssen.
Darüber hinaus fürchten viele BeamtInnen um die Aufrechterhaltung der
bisherigen hohen
Qualität der Arbeit der österreichischen Zollwache, die ja auch im vergangenen
Jahr
spektakuläre Fahndungserfolge erzielen konnte.
(Insgesamt konnte 2003 allein in Ostösterreich
Schmuggelgut im Wert von 17,7 Millionen €
sichergestellt
werden. Österreichweit wurden 100 Millionen Stück Zigaretten sichergestellt.)
Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den
Bundesminister für Finanzen
nachstehende
Anfrage:
1. Welche
Aufgabenbereiche soll die künftige Zollverwaltung im Detail übernehmen?
2. Welche Aufgaben
werden künftig jene BeamtInnen der Zollwache übernehmen, die
nach dem 1. 5. 2004 in das B.M.I. übersiedeln (bitte um genaue Auflistung des
diesbezüglichen
Aufgabenkataloges) ?
3. Wie viele Beamtinnen
und Beamte der bisherigen Zollwache werden künftig in das
B.M.I. übersiedeln, wie viele werden im Bundesministerium für Finanzen
verbleiben?
4. Wer entscheidet
darüber, wie viel BeamtInnen ins B.M.I übersiedeln, wann fällt diese
Entscheidung
und in welcher Art und Weise wird diese Entscheidung mit dem
Innenminister abgesprochen?
5. Können Sie garantieren, dass bei der
„Übersiedlung" der BeamtInnen der Zoll wache
vom BM für Finanzen ins B.M.I, alle dienstrechtlichen Vorschriften eingehalten
werden und Einvernehmen mit der Personalvertretung hergestellt wird?
6. Wie viele
BeamtInnen werden Ihrer Meinung nach vonnöten sein, um die Aufgaben
der
künftigen Zollverwaltung in der selben Qualität wie früher bewältigen zu
können?
7. Wie werden Sie sicherstellen, dass die
bislang hohe Qualität der Arbeit der
österreichischen
Zollverwaltung aufrecherhalten wird?
8. Gibt es ein Personalkonzept innerhalb
des Finanzministeriums, was die
Neustrukturierung des im Bereich des Finanzministeriums
verbleibenden Teils der
Zollwache betrifft?
a) Wenn ja, wie sieht dieses im Detail aus, wer hat
dieses erarbeitet und erfolgte die
Erstellung
desselben nach Rücksprache mit dem B.M.I.?
b) Wenn nein, warum
nicht bzw. wann wird ein solches vorliegen?
9. Können Sie sicherstellen, dass kein
Bediensteter der Zollwache gegen seinen Willen
den Status als Exekutivbeamter verliert? Wenn ja, wie werden Sie das
sicherstellen?
10. Können Sie sicherstellen, dass
die im Bundesministerium für Finanzen verbleibenden
Mitarbeiter der Zollwache keine gehaltsmäßigen Kürzungen erfahren? Wenn ja, wie
werden
Sie das sicherstellen?
11. Mit welchen neuen
technologischen Hilfsmitteln wollen Sie die von Ihnen im Herbst
im
Fernsehjournal „Report" angekündigte „Aktion scharf vorantreiben? Welche
Neuanschaffungen
werden Sie hierfür tätigen, wann werden diese erfolgen und wie
viel
werden diese kosten?
12. Wie viel an
zusätzlichem Aufkommen für das Budget wollen Sie konkret bei der Jagd
nach „Zollsündern" erzielen und durch welche Maßnahmen?
13. In wie vielen
Fällen erfolgte gemäß § 89 des Finanzstrafgesetzes im Zeitraum von
Jänner 2002 bis Dezember 2003 die Beschlagnahme verfallsbedrohter Gegenstände?
Welche
Gegenstände wurden im Einzelnen von den Organen der Finanzstrafbehörde,
Abgabenbehörde,
Zollwache und des öffentlichen Sicherheitsdienstes beschlagnahmt
und
an welchen Grenzen geschah dies jeweils?
14. Welche
Gegenstände (bitte um genaue Auflistung nach Art, Anzahl bzw. Menge)
wurden im Zeitraum von Jänner 2002 bis Dezember 2003 gemäß § 17 des
Finanzstrafgesetzes
entzogen bzw. gingen in das Eigentum des Bundes über und wo
geschah
dies?
15. Über wie viele
sogenannte „Röntgenfahrzeuge" verfügt das Finanzministerium
gegenwärtig, wo kommen diese zum Einsatz, wie funktionieren diese Fahrzeuge und
welche
Ergebnisse hat der Einsatz derselben bislang gebracht?
16. Wie viele
zusätzliche Röntgenfahrzeuge wollen Sie anschaffen, wann soll dies
geschehen,
wie viel an Budgetmitteln ist hierfür vorgesehen und wo sollen diese
Fahrzeuge
allfälligerweise zum Einsatz kommen?