1529/J XXII. GP

Eingelangt am 26.02.2004
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

ANFRAGE

 

der Abgeordneten Anita Fleckl,

Genossinnen und Genossen

an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

betreffend den Nationalpark Gesäuse

Seit 24. August 2003 ist die Vereinbarung gemäß Artikel 15a B-VG zwischen dem Bund und dem
Land Steiermark zur Errichtung und zum Betrieb eines Nationalparks Gesäuse in Kraft.

So sehr diese Vereinbarung auf einhellige Zustimmung sowohl zwischen den im Nationalrat
vertretenen Fraktionen wie auch bei der betroffenen Bevölkerung gestoßen ist, gibt es auch negative
Entwicklungen, die dem Naturschutzgedanken dieses Nationalparks wie auch jenem des sanften
Tourismus entgegenstehen.

Konkret geht es um die drastische Einschränkung der Bahnverbindungen durch bzw. am Rande des
Nationalparks Gesäuse. Seit dem Fahrplanwechsel im vergangenen Dezember sind etliche
Bahnverbindungen zwischen Admont und Großreifling sowie zwischen Admont und Hieflau
eingestellt bzw. einem Schienenersatzverkehr gewichen.

Es ist unbestritten, dass durch die Reduzierung des öffentlichen Verkehrs der Individualverkehr in
dieser Region zunehmen wird - diese Tendenz ist im Bezug auf den Nationalpark Gesäuse
kontraproduktiv und lässt den zu Grunde liegenden Naturschutzgedanken nur nebensächlich
erscheinen.

Die unterfertigten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für Land- und
Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft nachstehende

Anfrage:

1.    Wie beurteilen Sie die Problematik, einerseits einen Nationalpark zu schaffen, um die Natur
zu schützen und zu bewahren und andererseits durch den Entfall von Bahnverbindungen den
PKW-Verkehr in dieser Region anzukurbeln?


2.         Welche Maßnahmen gedenken Sie im Sinne eines umfassenden Umwelt- und Naturschutzes
zu unternehmen, um derartige Entwicklungen hintanzuhalten?

3.        Werden Sie - in Ihrer Eigenschaft als für Umwelt- und Naturschutz zuständiges

Regierungsmitglied - auf Ihren Regierungskollegen Vizekanzler Gorbach, insbesondere in
Hinblick auf die zu erwartenden Privatisierungen und Einsparungen bei den Österreichischen
Bundesbahnen, dahingehend einwirken, die Einschränkung des öffentlichen Verkehrs im
Bereich des Naturschutzparks Gesäuse wieder zurückzunehmen?