1588/J XXII. GP
Eingelangt am 24.03.2004
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ANFRAGE
des Abgeordneten
Kogler, Freundinnen und Freunde
betreffend Werbekampagne
zur Steuerreform ("Weniger Steuern. Mehr fürs Leben")
Angesichts der
Provokation der österreichischen BürgerInnen, insbesondere der PensionistInnen,
durch den Werbeslogan „Weniger Steuern. Mehr fürs Leben“, der in der Werbekampagne
der Bundesregierung Industriekapitänen in den Mund gelegt wird, deren Betriebe
zu den einzig wahren Nutznießern der Steuerreform zählen, tun sich doch einige
Fragen auf.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen
daher folgende
ANFRAGE:
1.
Welche Agentur wurde mit der
Konzipierung und Durchführung der Werbekampagne zur Steuerreform beauftragt?
2.
Erfolgte vorweg eine Ausschreibung
oder zumindest Erkundung des Bieterkreises?
3.
In welchen Tageszeitungen wurden Inserate
geschalten, wie oft wurde jeweils inseriert und was waren die damit jeweils
verbundenen Kosten?
4.
Ist die Anfang des Jahres begonnene
Kampagne abgeschlossen?
5.
Für welche Dauer ist die Kampagne
geplant?
6.
In welchem Verhältnis steht Ihre Werbekampagne
zur Werbekampagne des ÖVP Wirtschaftsbundes, der zur Zeit täuschend ähnliche
Inserate schalten lässt?
7.
Haben Sie die Nutzung von
Layoutvorlagen der Bundesregierung durch Dritte autorisiert?
8.
Hat der Wirtschaftsbund für die
Überlassung von Layoutleistungen (in der Anfragebeantwortung 1337/AB in der
Summe von 12.070,34 € enthalten) gegenüber der Amtkasse eine Abschlagszahlung
geleistet?
9.
Wieso wurden bei Ihrer Werbekampagne
nur Vertreter von Großbetrieben, nicht aber von Klein- und Mittelbetrieben mit
Photo und Zitat ins Inserat gerückt?
10. Bestätigen Sie damit nicht indirekt, dass die Großbetriebe die
überwiegenden Nutznießer der KÖST-Steuersenkung sind?
11. Ist der Wirtschaftsbund an Sie herangetreten, auch Vertreter der
Klein- und Mittelbetriebe in Ihrer Werbekampagne zu berücksichtigen?
12. Wie hoch schätzen Sie den Prozentsatz der Körperschaftssteuerzahler,
die von der Steuerreform profitieren, gemessen an der Leserzahl der Medien, in
denen Sie inserieren ließen?
13. Was ist der Informationswert der Aussage „Weniger Steuern. Mehr fürs
Leben“ für einen nicht KÖST-pflichtigen Leser, etwa eine Pensionistin?
14. Halten Sie das Gebot der Zweckmäßigkeit, Sparsamkeit und
Wirtschaftlichkeit erfüllt, wenn eine derart große Anzahl von BürgerInnen mit
Informationen, die nicht auf sie zutreffen, belästigt werden?