1589/J XXII. GP

Eingelangt am 24.03.2004
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Anfrage

der Abgeordneten Steier

und GenossInnen

an den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit

betreffend PICADA-Projekt

Laut einer EU-Pressemeldung führen die gemeinsame Forschungsstelle der
Europäischen Kommission und ein Konsortium von Privatunternehmen und
Forschungseinrichtungen ein Programm zur Untersuchung innovativer Baustoffe
durch, die beim Kampf gegen die Luftverschmutzung helfen sollen: PICADA (Photo-
catalytic Innovative Coverings Applications for De-pollution Assessment).

Untersucht werden Baustoffe und Beschichtungen, die Titandioxid enthalten und die
- nachdem sie ultravioletter Strahlung bzw. Sonnenbestrahlung ausgesetzt wurden -
organische und anorganische Luftschadstoffe binden und eliminieren helfen. Diese
neuen Baustoffe sollen die Konzentration von Stickoxiden und anderen Giftstoffen
wie Benzol verringern helfen.

Das PICADA-Projekt läuft seit 1.1. 2002 und wird 2005 enden. Die neuen Baustoffe
werden in den Laboren der gemeinsamen Forschungsstelle der Kommission in
Ispra/Italien geprüft. Ein Feldversuch in Italien im Jahr 2002 - in Mailand wurden
7.000 Quadratmeter Straßenoberfläche mit solch einem neuartigen zementähnlichen
Stoff bedeckt - brachte ein interessantes Resultat: die Konzentration von Stickoxiden
auf Straßenhöhe konnte um 60 % verringert werden. Ähnliche Maßnahmen in Japan
unter Verwendung fotokatalytischer Zemente und Pflastersteine haben zu einem
deutlichen Rückgang der Luftverschmutzung geführt.

Nachdem auch in der KLIMASTRATEGIE 2008/2012 (Juni 2002) die Wichtigkeit
neuer Technologien als Beitrag zum Klimaschutz betont wird, stellt sich daher die
Frage der Partizipation Österreichs an diesem interessanten Forschungsprojekt.

Die unterzeichneten Abgeordneten richten an den Bundesminister für Wirtschaft und
Arbeit nachstehende

Anfrage:

1.              Ist Ihrem Ressort das PICADA-Projekt bekannt?

2.              Wird Österreich am PICADA-Projekt partizipieren und wenn ja, in welcher Form?

3.              Falls nein, warum nicht?

4.              Ist seitens Ihres Ressorts geplant, aus ökologischer Sicht den Einsatz derartiger
innovativer Baustoffe auch in Österreich zu forcieren?