1622/J XXII. GP
Eingelangt am 25.03.2004
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ANFRAGE
der Abgeordneten Mag. Ulrike Sima
und GenossInnen
an
den Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie
betreffend
Donauausbau und damit verbundene negative ökologische
Auswirkungen
Im Rahmen der Transeuropäischen Netze soll die Donau
vermehrt schiffbar gemacht werden,
geplant ist, die Donau für diese Zwecke auf
bis zu 3 Meter auzubauen. Damit verbunden sind
negative ökologische Auswirkungen.
Insgesamt sind durch die Ausbaupläne laut
Naturschützern mehr als 1.000
Kilometer wertvollster Donaulandschaften, darunter drei
Nationalparks, 10 Ramsarschutzgebiete und ein Weltkulturerbe bedroht. 65
Prozent (!) der
Donau wurde von der EU-Kommission als Natura 2000-würdig eingestuft.
Zwei europäische
Richtlinien (Wasser-Rahmenrichtlinie und Fauna-Flora-Habitatrichtline enthalten
ein
Verschlechterungsverbot. Die Pläne zum Donauausbau widersprechen diesen.
Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den
Bundesminister für Verkehr,
Innovation und
Technologie nachstehende
Anfrage:
1)
Warum
erachten Sie den Donauausbau auf bis zu 3 Meter notwendig ?
2)
Wie steht das Ihrer Ansicht nach im Einklang mit den
Empfehlungen der
Donaukommission, die
eine Gesamttiefe von 2,50 m vorsieht?
3)
Bedeutet Ihrer Ansicht nach der Ausbau östlich von Wien,
dass auch im Gebiet
des UNESCO-Weltkulturerbes Wachau notwendigerweise ein Ausbau ähnlicher
Dimension geplant
ist?
4)
Die
Wasser-Rahmenrichtlinie der Europäischen Union, die mit der
Wasserrechtsgesetznovelle 2003 auch in
Österreich umgesetzt wurde, sieht die
Betrachtung von Flusseinzugsgebieten in ihrer Gesamtheit vor und enthält ein
Verschlechterungsverbot.
Halten Sie in diesem Licht den Ausbau östlich von
Wien mit seiner Beispielswirkung auf die
gesamte Donau für richtlinienkonform?
5)
Begründet wird der Donauausbau mit der Verlagerung von
10 Millionen Tonnen
Transportgütern von Bahn und Straße auf die Donau. Eine
Plausibilitätsuntersuchung herausgegeben vom WWF (Helmut Hiess, Rosinak &
Partner
Ziviltechniker GmbH )zweifelt die Grundlagen dieser Zahlen an? Wie
beurteilen Sie die
Aussagen dieser Studie ?
6)
Laut o.a. Studie ist aufgrund der Charakteristik der
Transportgüter vor allem eine
Verlagerung von der
Bahn auf das Schiff zu erwarten. Stimmen Sie dieser
Aussage zu?
7)
Ist
eine solche Verlagerung verkehrspolitisch gesehen anstrebenswert?
8)
Der Donauausbau auf bis zu 3 Meter ist allenfalls dann
verkehrtechnisch sinnvoll,
wenn über die gesamte
Donau (Vilshofen/Deutschland, Ungarn, Bulgarien und
Rumänien) massive flussbauliche Maßnahmen mit erheblichen ökologischen
Folgewirkungen durchgeführt werden. Welche Garantien bestehen, dass dieser
Ausbau über die gesamte Donau erfolgt?
9)
Besteht Ihrer Ansicht nach die Gefahr, dass trotz der in
Österreich geplanten
Maßnahmen die Donau nicht in ihrer Gesamtheit schiffbar ist ?
10)
Insgesamt
sind durch die Ausbaupläne laut Naturschützern mehr als 1.000
Kilometer wertvollster Donaulandschaften, darunter drei Nationalparks, 10
Ramsarschutzgebiete und 1 Weltkulturerbe bedroht,
65 Prozent (!) der Donau
wurde von der EU-Kommission als Natura 2000-würdig eingestuft. Zwei
europäische Richtlinien (Wasser-Rahmenrichtlinie und Fauna-Flora-
Habitatrichtline enthalten ein Verschlechterungsverbot. Sehen Sie in diesem
Zusammenhang einen Donauausbau überhaupt als rechtlich möglich an?
11)
Wie hoch sind die Kosten für das Gesamtprojekt?
12)
Aus welchem europäischen Fördertopf stammt die
angestrebte Ko-Finanzierung ?