1666/J XXII. GP

Eingelangt am 21.04.2004
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ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten Weinzinger, Freundinnen und Freunde

 

an die Bundesministerin für auswärtige Angelegenheiten

 

betreffend Protest gegen das Robben-Massaker in Kanada

 

 

Seit 1995 wird in Kanada die Robbenjagd wieder kommerziell durchgeführt und erlebte im Jahr 2002 ein neues, trauriges Rekordhoch. 307.000 Sattelrobben wurden in der vergangenen Saison in Kanada getötet. Die zuvor festgelegte Fangquote von 275.000 Robben wurde um 32.000 Tiere überschritten. In den nächsten Wochen sollen weitere 350.000 Robben abgeschlachtet werden, von denen viele nur wenige Tage alt sind. An den Jagdpraktiken hat sich nichts geändert. Tierschutzorganisationen beobachten bei ihren Recherchen beispielsweise, dass junge Klappmützen und tragende Weibchen getötet wurden, obwohl das offiziell verboten ist. Im März 2001 untersuchte eine internationale Gruppe von Tiermedizinern die Kadaver von getöteten Robben auf dem Packeis. Sie stellten fest, dass von den erlegten Robben mindestens 42% noch lebten, als die Jäger ihnen dass Fell abzogen (sh. dazu Informationen von Greenpeace www.greenpeace.at).

 

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

 

ANFRAGE:

 

 

1.             Werden Sie angesichts der brutalen Robbenschlachtungen und der eklatanten Verstöße gegen einfachste Tierschutz-Prinzipien bei der kanadischen Regierung Protest einlegen, damit dieses beispiellose Robbenmassaker beendet wird?

 

2.             In einigen EU-Mitgliedstaaten wie Belgien, Holland und Italien wird ein Einfuhrverbot für Robbenprodukte in Erwägung gezogen. Was werden Sie unternehmen, damit auch die österreichische Bundesregierung ein solches Verbot vorsieht?

 

3.             Werden Sie sich auch auf EU-Ebene für ein Importverbot von Robbenprodukten einsetzen? Wenn nein, warum nicht?

 

4.             Für welche sonstigen Maßnahmen setzen Sie sich ein, um zur Beendung der alljährlichen grausamen Robben-Massaker beizutragen?