1707/J XXII. GP
Eingelangt am 05.05.2004
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möglich.
ANFRAGE
der Abgeordneten Marizzi
und GenossInnen
an die Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und
Kultur
betreffend Sicherung des Weiterbestandes des Dr. Karl
Renner-Museums in
Gloggnitz
Im April 2002 hat die zuständige Sektion des
Bundesministeriums für
Bildung,
Wissenschaft und Kultur das jährliche Subventionsansuchen des
Vereins
„Dr. Karl Renner-Gedenkstätte" für die Betriebsführung des Dr. Karl
Renner-Museums
in Gloggnitz abgelehnt. Begründet wurde die Ablehnung
durch
das Ministerium mit dem Hinweis, in Hinkunft keine Subventionen
für die Betriebskosten von Museen zu gewähren. Es stünde dem Verein
jedoch frei, um Zuschüsse für Renovierungen oder Projekte anzusuchen.
Durch den Verein wurde für das Projekt „Karl Renner und
der Staatsvertrag"
um
Subventionen für die Jahre 2003, 2004 und 2005 angesucht und hat
dieser
entsprechende Unterstützungen von jährlich € 15.000,-- vom BMBWK
zugesagt
bekommen. Das Problem der ungedeckten Betriebskosten blieb
damit aber ungelöst. Mit 28. Oktober 2003 wurde ein Ersuchen um jährliche
Förderungen
durch das BMBWK in Form einer Mitgliedschaft im Verein
„Dr.
Karl Renner-Gedenkstätte" in Höhe von rund € 18.000,-- aus
grundsätzlichen
Erwägungen abgelehnt, dadurch ist der Bestand des
Dr.
Karl Renner-Museums in Gloggnitz gefährdet.
Aus obig angeführten Gründen richten die unterzeichneten
Abgeordneten an
die
Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur nachstehende
Anfrage:
1.
Worin liegen die Gründe für die Reduktion des jährlichen
Subventionsbeitrages
für den Personal- und Sachaufwand des
Dr.
Karl Renner-Museums im Jahre 2001 auf 13.807,84 Euro?
2.
Aus welchen Gründen gewährt Ihr Ressort seit April 2002
keine
Subventionen
für die Betriebskosten von Museen generell und im
speziellen Fall des Dr. Karl Renner-Museums in Gloggnitz?
3.
Welche Subventionen wurden durch das BMBWK für andere,
ähnlich
gelagerte Projekte vergeben?
4.
Aus welchen Gründen verweigerte Ihr Ressort eine
Subvention in
Form einer Mitgliedschaft des Ministeriums im Verein „Dr. Karl
Renner-Gedenkstätte"?
5.
Sehen Sie Möglichkeiten, einen Zuschuss in Höhe von rund
18.500
Euro
jährlich, das entspricht etwa einem Drittel der jährlichen
Betriebskosten, aus Bundesmitteln zu bedecken?
6.
Wurde durch Ihr Ressort eine Bewertung des Dr. Karl
Renner-
Museums
hinsichtlich seiner didaktischen und historischen
Bedeutung
vorgenommen und wenn ja, welche Ergebnisse brachte
diese
Begutachtung?
7.
Ist Ihnen bekannt, dass ein Förderstopp durch Ihr Ressort
zu einer
Schließung des Dr. Karl Renner-Museums führen und die bisher
aufgebrachten Investitionen für die Sanierung des Gebäudes nach
denkmalpflegerischen
Grundsätzen sowie die Erbauung eines
Museums-Betriebsgeländes zunichte machen würde?
8.
Schließen Sie sich der Meinung an, dass gerade jetzt,
fast 60 Jahre
nach
Kriegsende und seit 1. Mai 2004 einer großen österreichischen
Persönlichkeit eine Gedenkstätte erhalten bleiben sollte, denn wäre
Karl
Renner und viele andere (Figl, Raab, Kreisky) nicht gewesen,
wäre wahrscheinlich auch Österreich auf der anderen Seite
des
Eisernen
Vorhanges verblieben?
9. In welcher Form
werden Sie verhindern, dass ein wesentlicher
Museumsstandort
- trotz Unterstützung des Landes Nieder-
österreich
sowie der Stadtgemeinde Gloggnitz und zahlreicher
anderer
Gemeinden, Institutionen und privater Personen - seinen
Betrieb
nicht aufrechterhalten kann?