Eingelangt am 09.06.2004
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Anfrage
der Abgeordneten Mag. Maier
und GenossInnen
an die Bundesministerin für Gesundheit
und Frauen
betreffend
„Meeresfrüchte – Rückstände – Kontrollen – Risikobewertung in Österreich?“
Testberichten von Verbraucherorganisationen in den
EU-Mitgliedstaaten ist zu entnehmen, dass Meeresfrüchte oft gefährliche
Schadstoffmengen aufweisen. Von den Fragestellern werden unter Meeresfrüchte
Krustentiere (Garnelen, Hummer, Scampi, Langusten, Taschenkrebs), Schalentiere
(d.s. Austern, Miesmuschel, St. Jakobsmuschel, Venusmuschel, etc.) und Weichtiere
(d.s. Sepia, Tintenfisch, Kalmar, Krake etc.) verstanden. Muscheln speichern
beispielsweise Schwermetalle und Gifte (PSP und DSP-Toxine). Für diese
Vergiftung sind bestimmte toxische Algen verantwortlich. In Asien (Thailand,
Indien, China, Indonesien, Vietnam etc.) und Lateinamerika werden
beispielsweise Garnelen (Krevetten) in Zuchtteichen gezüchtet.
Diese Zucht verursacht enorme – teilweise irreversible –
Belastungen. Mangrovenwälder werden abgeholzt, Laichgebiete zerstört, Böden und
Grundwasservorkommen belastet, Küstengewässer verschmutzt und Menschen von
ihrem Land vertrieben. Nachgewiesen
wurden in den letzten Jahren verbotene Rückstände des Antibiotikums
Chloramphenicol und das ebenfalls verbotene und krebserregende Antibiotikum
Nitrofuran. Höhere Konzentrationen von Blei wurden bei Meeresfrüchten in Dosen
festgestellt.
Fast 40 % aller Muscheln aus dem Mittelmeer sind mit
Hepatitis-A-Viren verunreinigt, etwa jede fünfte ist beim Verzehr
hochinfektiös. Das ist das Ergebnis mehrerer Studien, die die Qualität von
Muscheln und Schalentieren aus dem Mittelmeer untersucht haben, berichtete vor
kurzem die deutsche Zeitung „Welt am Sonntag“.
Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an die
Bundesministerin für Gesundheit und Frauen nachstehende
Anfrage:
- Wie
viele Tonnen Meeresfrüchte (Krusten-, Schalen und Weichtiere) wurden in
den Jahren 2002 und 2003 nach Österreich importiert (Aufschlüsselung auf
Jahre)? Wie viele Tonnen davon kamen aus Drittstaaten?
- Wie
viele Proben Meeresfrüchte wurden in den Jahren 2002 und 2003 in
Österreich durch die Lebensmittelaufsichtsorgane gezogen (Aufschlüsselung
auf Bundesländer)? Welche Produkte betraf dies konkret (ersuche um
namentliche Bekanntgabe)?
- Wie
viele Proben Meeresfrüchte wurden 2002 und 2003 durch die AGES analysiert?
Welche Produkte bzw. Produktgruppen betraf dies (ersuche um namentliche
Bekanntgabe)?
- Auf
welche Stoffe wurden die Proben (Produkte) jeweils analysiert (Aufschlüsselung
der einzelnen Stoffe und Produkte bzw. Produktgruppen)?
Wurde dabei jeweils auch auf Chloramphenicol, Nitrofuran, TBT
(Zinnorganische Verbindungen) DSP-Toxine, PSP-Toxine, Cadmium, Blei,
Konservierungsmittel (z.B. Sorbinsäure, Benzoesäure) und auf
mikrobiologische Mängel (z.B. Bakterien, Keime, Hefe und Schimmelpilze)
untersucht? Wenn nein, warum nicht?
- Welche
konkreten Ergebnisse erbrachten die Analysen von Meeresfrüchten in den
Jahren 2002 und 2003 (Aufschlüsselung auf festgestellte Stoffe, Grenzwertüberschreitungen
und Produkte)? Wie viele und welche Meeresfrüchte wurden als
gesundheitsschädlich, verdorben, verfälscht, falsch bezeichnet oder
wertgemindert beurteilt (ersuche um Bekanntgabe der Art und
Herkunftsland)?
Wie viele und welche Produkte verstießen gegen die LMKVO?
- Was
ergab dazu jeweils bei diesen Rückständen etc. die Risikobewertung durch
die AGES?
- Welche
behördlichen Maßnahmen mussten nach den gesetzlichen Bestimmungen
ergriffen werden (z.B. Anzeigen, Beschlagnahme, Öffentliche Warnung)?
Gegen welche gesetzlichen – lebensmittelrechtlichen – Bestimmungen wurde
verstoßen?
- Wie
viele Proben Meeresfrüchte wurden vom 01.01.2004 bis 31.05.2004 in
Österreich gezogen (Aufschlüsselung auf Bundesländer)? Welche Produkte
betraf dies (ersuche um namentliche Bekanntgabe)?
- Wie
viele Proben Meeresfrüchte
wurden vom 01.01.2004 – 31.05.2004 durch die AGES analysiert? Welche
Produkte betraf dies (ersuche um namentliche Bekanntgabe)?
- Auf
welche Stoffe wurden in die Proben (Produkte) jeweils analysiert
(Aufschlüsselung festgestellte Stoffe, Grenzwertüberschreitungen und
Produkte bzw. Produktgruppen)? Wurde dabei jeweils auch auf
Chloramphenicol, Nitrofuran, TBT (Zinnorganische Verbindungen) DSP-Toxine,
PSP-Toxine, Cadmium, Blei, Konservierungsmittel (z.B. Sorbinsäure,
Benzoesäure) und auf mikrobiologische Mängel (z.B. Bakterien, Keime, Hefe
und Schimmelpilze) untersucht?
- Welche
konkreten Ergebnisse erbrachten die Analysen von Meeresfrüchten vom
01.01.2004 – 31.05.2004 (Aufschlüsselung auf festgestellte Stoffe,
Grenzwertüberschreitungen und Produkte)?
Wie viele und welche Produkte (Meeresfrüchte) wurden als
gesundheitsschädlich, verdorben, verfälscht, falsch bezeichnet oder
wertgemindert beurteilt? Wie viele und welche Produkte verstießen gegen
die LMKVO (ersuche um Bekanntgabe der Art und Herkunftsland)?
- Was
ergab dazu jeweils bei Rückständen die Risikobewertung durch die AGES?
- Welche
behördlichen Maßnahmen mussten nach den gesetzlichen Bestimmungen
ergriffen werden (z.B. Anzeigen, Beschlagnahme, Öffentliche Warnung)?
Gegen welche gesetzliche – lebensmittelrechtliche – Bestimmungen wurde
verstoßen?
- Bei
welchen dieser Produkte gab es eine Überschreitung des
Rückstandhöchstwertes (ersuche um namentliche Bekanntgabe)?
- Was
ergab dazu jeweils die Risikobewertung durch die AGES?
- Gab
es in Folge gezielte nachfassende Kontrollen bei diesen Produkten? Wenn
nein, warum nicht? Wenn ja, wie lauten die Kontroll- und
Untersuchungsergebnisse?
- Bei
welchen Meeresfrüchten wurde in Österreich 2002 und 20003 über das
Schnellwarnsystem von anderen Mitgliedstaaten über Rückstände und
Belastungen informiert?
- Gibt
es 2004 hinsichtlich der Kontrolle und Untersuchung von Meeresfrüchten
eine Zusammenarbeit mit anderen EU-Staaten oder Drittstaaten?
- Wenn
ja, wie sieht diese aus?
- Wie
viele Proben Meeresfrüchte sollen 2004 im Rahmen des Proben- und
Revisionsplanes insgesamt gezogen und analysiert werden?
- Auf
welche Stoffe und Rückstände soll die Analyse im Jahr 2004 erfolgen? Wurde
dabei jeweils auch auf Chlormaphenicol, Nitrofuran, TBT (Zinnorganische
Verbindungen) DSP-Toxine, PSP-Toxine, Cadmium, Blei, Konservierungsmittel
(z.B. Sorbinsäure, Benzoesäure) und auf mikrobiologische Mängel (z.B.
Bakterien, Keime, Hefe und Schimmelpilze) untersucht?
- Wie
viele Ladungen Meeresfrüchte aus Drittstaaten mussten in den Jahren 2002
und 2003 beim Import zurückgewiesen werden? Wie viele 2004 (ersuche
jeweils um Angabe der Menge in Tonnen, des Grundes, des Herkunftslandes und
Bekanntgabe der Art)?