1955/J XXII. GP
Eingelangt am 28.06.2004
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möglich.
Anfrage
der
Abgeordneten Heidrun Silhavy
und GenossInnen
an
den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit
betreffend
Arbeitszeitverlängerung
Im
Trend wird Bundesminister Bartenstein zitiert: „Ich muss in Gesetze und
Kollektivverträge nicht hineinschreiben,
wie viele Stunden pro Woche Arbeitnehmer
arbeiten dürfen. Limits, also etwa wöchentliche Maximalbelastungen müsse es
geben,
aber man braucht den Leuten nicht genau vorschreiben, wie viel sie in
der Woche
arbeiten müssen."
Eine
Reaktion von Arbeiterkammerpräsident Fritz Dinkhauser dazu: Der Minister
habe "wenig Ahnung von der Arbeitsrealität in den Betrieben".
"Gerade in der
Industrie gibt es jetzt schon großzügige
Möglichkeiten der Arbeitszeitflexibilisierung.
Ich bin erschüttert, mit welcher Selbstverständlichkeit der Minister unreflektiert
Uraltforderungen der Industrielobby aufnimmt", meinte der AK-Chef.
Der
steirische AK Präsident zeigte auf: „In Wirklichkeit gehe es um den plumpen
Versuch, eine Arbeitszeitverlängerung schön
zu reden. Eine Arbeitszeitverlängerung
ohne Lohnausgleich bzw. der Entfall von Überstundenzuschlägen sei nichts
anderes
als eine Lohnkürzung durch die Hintertür."
Aus diesem Grund stellen die unterfertigten Abgeordneten
an den Bundsminister für
Wirtschaft und Arbeit
nachstehende
Anfrage:
1.
Wie viele Übertretungen der Arbeitszeit wurden im Jahr
2000 vom
Arbeitsinspektorat
festgestellt?
2.
Wie viele dieser Übertretungen wurden angezeigt?
3.
Wie viele Übertretungen der Arbeitszeit wurden im Jahr
2001 vom
Arbeitsinspektorat
festgestellt?
4.
Wie viele dieser Übertretungen wurden angezeigt?
5.
Wie viele Übertretungen der Arbeitszeit wurden im Jahr
2002 vom
Arbeitsinspektorat
festgestellt?
6.
Wie
viele dieser Übertretungen wurden angezeigt?
7.
Wie viele Übertretungen der Arbeitszeit wurden im Jahr
2003 vom
Arbeitsinspektorat
festgestellt?
8.
Wie
viele dieser Übertretungen wurden angezeigt?
9.
Wie können bei den unterschiedlichsten
Arbeitszeitmodellen in einem Betrieb
die Arbeitszeiten überhaupt überprüft werden?
10.
Wie können bei Jahresdurchrechnungszeiten, die
Arbeitszeiten überhaupt
überprüft werden?
11.
Sind Sie der Meinung, dass es für Mehrarbeitsleistungen
auch eine
Mehrabgeltung geben
soll?
12.
Wie viele Mehrarbeitsstunden wurden in Österreich in den
Jahren 2000
geleistet?
13.
Wie viele Mehrarbeitsstunden wurden in Österreich in den
Jahren 2001
geleistet?
14.
Wie viele Mehrarbeitsstunden wurden in Österreich in den
Jahren 2002
geleistet?
15.
Wie viele Mehrarbeitsstunden wurden in Österreich in den
Jahren 2003
geleistet?
16.
Wie viele Normalarbeitszeitplätze würden sich aus diesen
Überstunden im Jahr
2000 ergeben?
17. Wie viele Normalarbeitszeitplätze würden sich aus
diesen Überstunden im Jahr
2001 ergeben?
18. Wie viele Normalarbeitszeitplätze würden sich aus
diesen Überstunden im Jahr
2002 ergeben?
19. Wie viele Normalarbeitszeitplätze würden sich aus
diesen Überstunden im Jahr
2003 ergeben?
20.
Wie oft wurden im Jahr 2000, 2001, 2002 und 2003
Lohnüberprüfungen
durchgeführt?
21.
Wie
viele Arbeitnehmerinnen waren jeweils von den Überprüfungen erfasst?
22.
Was
haben diese Lohnüberprüfungen für jedes Jahr aufgeschlüsselt ergeben?
23.
Was
verstehen Sie unter Flexibilisierung der Arbeitszeit im Konkreten?
24.
Können Sie ausschließen, dass es sich dabei um
Arbeitszeitverlängerung
handelt?
25.
Sind Sie der Meinung, dass es Arbeitszeitverlängerung
ohne Lohnausgleich
geben
soll?