1960/J XXII. GP

Eingelangt am 07.07.2004
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

 

der Abgeordneten Steier

und GenossInnen

an die Bundesministerin für Gesundheit und Frauen

betreffend Schadstoffbelastung in Flip-Flops

Das deutsche Magazin „ÖKO-TEST" berichtet in seiner neuen Ausgabe über einen
Test der überaus beliebten Zehenstegpantoletten, kurz Flip-Flops genannt:

25 unterschiedlicher Modelle dieser bunten Sommerschuhe unterschiedlicher
Preiskategorie wurden im Labor untersucht.

Eine Vielzahl der Modelle besteht aus PVC/PVDC/chlorierten Kunststoffen, die mit
Weichmachern (Phthalaten) behandelt sind. Diese Weichmacher stehen aber im
Verdacht, Leber, Nieren und Fortpflanzungsorgane zu schädigen und darüber hinaus
wie ein Hormon zu wirken. Darüber hinaus wurden hohe Gehalte von schwer
abbaubaren zinnorganischen Verbindungen (Dibutylzinn, DBT und Tributylzinn, TBT)
gefunden, die ebenfalls Auswirkungen auf das Immun- und Hormonsystem von
Tieren und vermutlich auch des Menschen zeigen könnten.

Die unterzeichneten Abgeordneten richten an die Bundesministerin für Gesundheit
und Frauen nachstehende

Anfrage:

1.             Ist Ihrem Ressort die Schadstoffbelastung von Flip-Flops bekannt?

2.             Existieren aktuelle österreichische Untersuchungen, die sich mit diesem Thema
auseinandersetzen?

3.             Wenn ja, welche?

4.             Wie viele Flip-Flops werden in Österreich jährlich verkauft?

5.             Liegen Ihrem Ressort Daten vor, ob und wie viele Flip-Flops in Österreich jährlich
hergestellt werden?

6.             Planen Sie eine Informationskampagne zur Qualität von Flip-Flops sowohl für die
AnbieterInnen als auch für die KonsumentInnen?

7.             Die Schadstoffbelastung in Flip-Flops steht nicht nur im Verdacht, gesundheitliche
Probleme bei Mensch und Tier auszulösen; vielmehr kann die nicht fachgerechte
Entsorgung auch zu Umweltproblemen führen. Medienberichten zufolge wird
seitens eines deutschen Anbieters von Flip Flops deren Rücknahme und
fachgerechte Entsorgung geplant. Ist ein ähnliches Modell für Österreich
vorstellbar? Wenn ja, werden Sie in Kooperation mit dem Umweltministerium
entsprechende
Initiativen ergreifen?