2032/J XXII. GP
Eingelangt am 09.07.2004
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
ANFRAGE
der
Abgeordneten Ruth Becher
und
GenossInnen
an
die Bundesministerin für Gesundheit und Frauen
betreffend
die Anfragebeantwortung zur Anzeigenschaltung in der rechtsextremen „Aula"
In der
Anfragebeantwortung (1695/AB XXII. GP) zur
schriftlichen Anfrage 1710/J betreffend
die
Schaltung einer Anzeige Ihres Ressorts in der vom Dokumentationsarchiv des
österreichischen
Widerstands als rechtsextrem eingestuften Zeitschrift „Aula" schreiben
Sie,
dass die Schaltung nicht von Ihnen, sondern
von Ihrem Staatssekretär Univ.-Prof. Dr.
Reinhart Waneck in Auftrag gegeben
wurde. Schenkt man Ihrer Beteuerung Glauben, erfolgte
die rund 410 Euro Kosten
verursachende Anzeigenschaltung in der „Aula" ohne Ihr Wissen,
erst im nachhinein seien Sie hiervon in Kenntnis gesetzt worden.
Daraus lassen sich folgende Schlüsse
ziehen: Erstens sind Sie Ihrer Aufsichtspflicht
gegenüber
Ihrem weisungsgebundenen Staatssekretär Waneck nicht nachgekommen, hätte
doch die Schaltung
der Anzeige in der „Aula" Ihre Zustimmung bedurft. Zweitens illustriert
dieser Fall sehr eindrucksvoll, wie
eigenmächtig Ihr Staatssekretär im Gesundheitsressort
schaltete und waltete. Drittens ist zu kritisieren, dass Sie auf die Frage 4,
ob Ihnen die
Charakterisierung der „Aula" als
rechtsextreme Zeitschrift bekannt ist, und Frage 7, warum
die Anzeige des BMGF in der
„Aula" nicht als solche gekennzeichnet wurde, mit keinem
Wort eingehen.
Aus diesem Grund richten die
unterzeichneten Abgeordneten an die Bundesministerin für
Gesundheit und Frauen
nachstehende
Anfrage:
1.
Welche Gründe können Sie für das eigenmächtige Vorgehen
Ihres Staatssekretärs,
ohne Ihr Wissen eine
Anzeige in der „Aula" zu schalten, anführen?
2.
Auf
welche gesetzliche Grundlage können Sie in diesem Zusammenhang verweisen?
3.
Besaß Staatssekretär Waneck eine Unterschriftsermächtigung
Ihrerseits für derartige
Zwecke, wie der oben
erwähnten Anzeigenschaltung in der „Aula"?
4.
Wenn
ja, über welches Budget verfügte selbiger?
5.
Wann wurden Sie von Gesundheitsstaatssekretär Univ.-Prof.
Dr. Reinhart Waneck
über dessen
Anzeigenschaltung in der rechtsextremen „Aula" unterrichtet?
6.
Ist Ihnen die Charakterisierung des Dokumentationsarchivs
des österreichischen
Widerstands der
„Aula" als rechtsextreme Zeitschrift bekannt?
7.
Wenn ja, wie rechtfertigen Sie diese Schaltung der
Anzeige in der „Aula" - auch
aufgrund der
Tatsache, dass dieselbe nur via Abonnement erhältlich ist, somit nur über
eine sehr kleine Leserschaft verfügt?
8.
Warum wurde die Anzeige in der „Aula" nicht als
solche gekennzeichnet, welche
Gesetzeslage können
sie diesbezüglich ins Treffen führen?