2097/J XXII. GP
Eingelangt am
31.08.2004
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
ANFRAGE
der Abgeordneten Dr. Kräuter
und GenossInnen
an den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit
betreffend zehnprozentige Strompreissenkungs-Ankündigung der steirischen Landeshauptfrau
„Eine gute
Nachricht für die steirischen Stromkonsumenten", sagte Landeshauptfrau
Waltraud Klasnic: „Durch die Zusammenführung können gemeinsame
Synergiepotenziale
ausgeschöpft und damit eine Strompreissenkung um mindestens 10 Prozent erzielt
werden.
Damit können insbesondere die in der
Steiermark durch die bisherige Struktur der Versorger
sehr hohen Netztarife und somit auch die Preise für die Stromkunden
nachhaltig gesenkt
werden." (OTS 108, 6.3.2001)
Mit diesen
Worten rechtfertigte Landeshauptfrau Klasnic gegenüber der Bevölkerung die
Zusammenlegung der steirischen Stromproduzenten. Mittlerweile ist das
steirische
„Ausschöpfen von Synergiepotenzialen" Thema eines Untersuchungsausschusses
des
Landtages, wobei speziell die unter der neuen Eigentümervertreterin Klasnic
geschaffenen
„Erfolgsprämien" der neuen Manager
heftig kritisiert werden, weil diese Einkommen letztlich
durch eine Erhöhung der Strompreise „verdient" werden sollen.
Im Interesse der
steirischen Stromkunden und unter Hinweis auf Ihre ministerielle
Verantwortung für die gesamte
Energiewirtschaft in Österreich richten die unterzeichneten
Abgeordneten an den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit
nachstehende
Anfrage:
1.
Um wieviele
Prozentpunkte ist der Strompreis in der Steiermark seit dem
10-Prozent-Senkungsversprechen von
Landeshauptfrau Klasnic gestiegen?
2.
Erachten Sie 240.000 Euro aus den Taschen der Stromkunden für das von
einem
Personalberater durchgeführte
Auswahlverfahren für zwei branchenfremde
Vorstände der Estag für wirtschaftlich, zweckmäßig und sparsam?
3.
Wieviele Personalberatungsfirmen haben sich bei der Ausschreibung um
die Suche
der neuen Estag-Vorstandsmitglieder
beteiligt und in welchen Größenordnungen
bewegten sich die Angebotssummen?
4.
Befürworten Sie eine Rechnungshof-Prüfung von Ausschreibung, Angeboten,
Preis
und Leistung bei der Managersuche
für die Estag-Chefetage, wenn nein, warum
nicht?
5.
Wie hoch sind die
von der Wirtschaftskammer empfohlenen Stundensätze für
Consultingdienstleistungen, die bekanntlich auch Personalberatungsfirmen
einschließen?
6.
Wieviele Stunden hätte nach dem Stundensatz der
Wirtschaftskammer-Empfehlung
eine Beratungsfirma für 240.000
Euro tätig sein müssen?