2293/J XXII. GP
Eingelangt am 10.11.2004
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ANFRAGE
des Abgeordneten Grünewald, Freundinnen und Freunde
an die Bundesministerin für Gesundheit und Frauen
betreffend verbessertes Schnittstellenmanagement im Gesundheitsbereich
Die Schnittstellen zwischen ambulantem und stationärem Bereich sind eines der größten Probleme in der Gesundheitspolitik. Durch die fehlende Zusammenarbeit entstehen Versorgungslücken für die PatientInnen.
Es ist zu vermuten, dass 50 % der aus dem Krankenhaus entlassenen PatientInnen, die aus professioneller Sicht eine pflegerische Betreuung bräuchten, unversorgt sind.
(Zitat „Aus
Schnittstellen Nahtstellen machen“ Ärztewoche vom 27.10.2004)
Ein Grund ist sicher mangelnde Information über Erreichbarkeit von externen Pflegediensten sowie deren Finanzierung.
Wichtig ist auch die richtige Information über chefärztliche Bewilligung von Medikamenten und Heilbehelfen, Rezeptgebührenbefreiungen und Hilfe bei der Beantragung von Pflegegeld.
Seit einigen Jahren wird in verschiedenen Einzelprojekten versucht, das Kommunikationsloch zwischen stationärem und ambulantem Bereich zu schließen.
Ein Beispiel ist das österreichweite Projekt „medtogether“. Ein Ergebnis dieses bisher größten Versuches ist die Forderung nach einem Schnittstellenkoordinator für jedes Krankenhaus. Die Projektbetreiber fordern Bund und Länder auf, diese Forderung gemeinsam umzusetzen.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
1) Welche österreichweite Standards im Bereich der Schnittstelle zwischen stationärem und ambulantem Bereich werden Sie einführen?
2) Wann werden Sie diese österreichweiten Standards einführen?
3) Werden Sie dafür sorgen, dass jedes Krankenhaus einen Schnittstellenkoordinator bekommt, desssen Leistung auch honoriert wird?
Wenn nein, warum nicht?
4) Welche Maßnahmen werden Sie noch für eine Verbesserung des Entlassungsmanagements treffen?
5) Der Gesamtvertrag betreffend Hauskrankenpflege ist ausgelaufen und wurde bis jetzt nicht verlängert. Werden Sie sich für den Abschluss eines neuen Gesamtvertrages im Bereich Hauskrankenpflege einsetzen?
Wenn nein, warum nicht?
6) Welche Rolle soll den AllgemeinmedizinerInnen beim Entlassungsmanagements zugewiesen werden ?
7) Welche Maßnahmen werden Sie treffen, um die Situation der pflegenden Angehörigen zu verbessern?
8) In welcher Weise werden Sie die Ergebnisse der vielen Modellprojekte zur Verbesserung des Entlassungsmanagements in ganz Österreich zusammenführen und umsetzen?
9) Wie wird die Verbesserung des Schnittstellenmanagements in die Gesundheitsreform integriert und wie wird die Umsetzung ganz konkret erfolgen?