2323/J XXII. GP
Eingelangt am
16.11.2004
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
ANFRAGE
der Abgeordneten Petra Bayr und GenossInnen
an die Bundesministerin für
auswärtige Angelegenheiten betreffend Anregungen und
Forderungen
durch den Bericht des OECD-Entwicklungsausschusses (DAC) und deren
Umsetzung
bzw. Behandlung.
In der DAC Peer
Review Group prüft die OECD die österreichische
Entwicklungszusammenarbeit
(EZA). Darin wird laut einem Bericht vom Oktober 2004
deutlich
kritisiert, dass noch in keiner Weise absehbar ist, wie sich die Erhöhung der
österreichischen Entwicklungshilfe (ODA) in der international zugesagten Weise
(bis
2006
0,33 Prozent des BNE, langfristig 0,7 Prozent des BNE) gestaltet werden wird.
Tatsächlich sieht es
so aus, als ob sich die Erhöhung der ODA allein aufgrund
bevorstehender Entschuldungen ergeben wird.
Dies ist auch insofern problematisch, als
damit ab 2007 ein erneutes Absinken der ODA unter 0,30 Prozent vorgezeichnet
ist.
Die unterzeichneten Abgeordneten
stellen daher an die Bundesministerin für auswärtige
Angelegenheiten
folgende
Anfrage:
1.
Wie werden Sie mit den Empfehlungen der OECD zu den
österreichischen EZA-
Ausgaben
umgehen?
2.
Welche Gremien wollen Sie damit befassen?
3.
Welche Konsequenzen wollen Sie ziehen?
4.
Sind
Sie bereit, über mögliche
Konsequenzen und ihre Umsetzung
im
entwicklungspolitischen Unterausschuss des Parlaments zu diskutieren?
5.
Durch welche Maßnahmen planen Sie die österreichische
Entwicklungszusammenarbeit
auf 0,33 Prozent des BNE bis 2006 zu erhöhen?
6.
Welchen Anteil werden dabei Entschuldungen tragen?
7.
Welche Länder sollen dabei konkret in welchem Ausmaß
entschuldet werden?
8.
Welche Höhe der ODA streben Sie ab 2007 an?
9.
Wann soll nach Ihren Plänen die ODA 0,7 Prozent des BNE
erreichen?
10.
In welchen Etappen wollen Sie dieses Ziel erreichen?
11.
Für welche
Leistungen werden die Erhöhungen
der EZA-Ausgaben 2005
verwendet?
12.
Welche Initiativen wollen Sie hinsichtlich verstärkter
Aktivitäten der Europäischen
Union
zur Umsetzung der Millennium Development Goals setzen?
13.
Wenn ja, wie wollen sie diesen geschmälerten
Möglichkeiten entgegnen und sie
ausgleichen?
14.
Welche Initiativen wollen Sie setzen, um - wie von der
OECD empfohlen - die
Kohärenz
der österreichischen Entwicklungsaufgaben zu erhöhen?
15.
Die Beilage S im Bundesfinanzgesetz wurde mit dem Budget
2003 aufgelassen.
Wie
können sich Abgeordnete einen Gesamtüberblick über die EZA-Ausgaben in
allen
Ressorts machen?
16. Warum wurde
die Beilage S aufgelassen?
17.
Laut Auskunft des Finanzministeriums sind alle
inhaltlichen und zahlenmäßigen
Daten
der ehemaligen Beilage S im Außenministerium vorhanden. Stimmt das?
18. Wenn ja, wo
sind diese Daten im Außenministerium erfasst und abrufbar?
19.
In welcher Höhe tragen welche Bundesministerien zu ODA-anrechenbaren
Entwicklungsausgeben
bei? Bitte um genaue Aufstellung der Ministerien, dem
Zweck
der Ausgabe und der Höhe der budgetierten Ausgabe!
20.
In welcher Form wollen Sie ab dem Budget 2006 einen
Ersatz für die Beilage S
schaffen?
21.
Welche ODA-anrechenbare Leistungen im Budget 2005 werden
vom BMaA der
OECD
gemeldet werden?
22.
Welchen
Prozentsatz von
Entwicklungsausgaben
am BNE wird Österreich
voraussichtlich
mit dem Budget 2005 erreichen?
23.
Erwartungsgemäß ist die Dotierung der ADA als
Transferzahlung ohne sachliche
und aufgabenmäßige Gliederung veranschlagt. Welche Möglichkeiten sehen Sie
künftig
in der Phase der Beschlussfassung des Budgets im Bereich der EZA zu
größerer
Mittelverteilung zu sorgen?
24.
Welche Maßnahmen planen Sie, um das Parlament über die
Verwendung der
EZA-Mittel
im Detail zu informieren und so die Möglichkeit zu gewährleisten, dass
die
ParlamentarierInnen ihrer Kontrollfunktion nachkommen können?
25.
Das
EZA-Gesetz sieht keine nachvollziehbare Aufteilung der an die ADA
angewiesenen
Mitteln zwischen klassischer EZA und OZA vor, das heißt es fehlt
ein wesentlicher Bestandteil der gesetzlichen Grundlagen für eine
nachvollziehbare Programmgestaltung.
Wie wollen Sie dieses Problem in Zukunft
beheben?
26.
Wie wird sich die Aufteilung zwischen EZA und OZA in
Zukunft entwickeln?
27.
Gibt es dazu mittelfristig konkrete Budgetpläne?
28.
Planen Sie Änderungen bei den Schwerpunktländern?
29.
Planen Sie im Sinne der OECD-Empfehlungen eine stärkere
Schwerpunktsetzung und damit verbunden eine stärkere
Konzentration der
Mittel?
30.
Wenn ja, in welchen Länden und in welchen Bereichen
wollen Sie Schwerpunkte
setzen?