2325/J XXII. GP
Eingelangt am 16.11.2004
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Dr. Matznetter
und GenossInnen
an den Bundesminister für Finanzen
betreffend Steueraufkommen 2004 und Intensivierung der Betriebsprüfungen
Bekanntlich ist das Budget 2004 erheblich aus dem Ruder gelaufen bzw. werden die aktuellen Vollzugsdaten beim Steueraufkommen vom Bundesvoranschlag 2004 um bis zu mehr als einer Milliarde Euro abweichen.
Es ist daher plausibel, dass Informationen aus der Wirtschaft zufolge die Betriebsprüfungen ausgedehnt und intensiviert wurden bzw. werden, um ein höheres Steueraufkommen sicherzustellen. Dafür sollen auch mehr Überstunden im Bereich der Betriebsprüfer angeordnet und bezahlt, d.h. nicht in Zeitausgleich abgegolten werden, um eine erfolgversprechende Motivation der MitarbeiterInnen sicherzustellen.
Besonders geprüft werden sollen nach Angaben aus der Wirtschaft die Branchen Gastwirtschaft und Bauwirtschaft.
Es droht daher ein Zustand, wonach einzelne Branchen bzw. die Wirtschaft insgesamt die durch fehlende Inlandsnachfrage verursachten Steuerausfälle kompensieren soll.
Dabei ist nicht sichergestellt, dass im Auftrag des Finanzministers bei einer allfälligen „Aktion scharf“ nicht über das Ziel geschossen wird und die Wirtschaft bzw. einzelne Branchen durch überzogene Steuervorschreibungen und in der Folge mit langwierigen Steuerverfahren nicht unzumutbar belastet werden.
Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für Finanzen nachstehende
Anfrage:
1.
Wie entwickelt sich der Vollzug des Budgets 2004 nach
Steuerarten und wie groß ist jeweils die Abweichung vom
Bundesvoranschlag 2004 aus derzeitiger Sicht?
2.
Wie hoch wird auf Basis der aktuellen Steuerschätzungen
im Jahr 2004 das Defizit des Bundes administrativ und in
der Maastricht-Abgrenzung sein?
3.
Welche Maßnahmen ergreifen bzw. haben Sie ergriffen zur
Verbesserung des Steueraufkommens
im Jahr 2004?
4.
Ist es richtig, dass Sie zur Verbesserung des
Steueraufkommens die
Betriebsprüfungen verstärkt haben?
5.
Ist
es richtig, dass Sie bei den Betriebsprüfungen Schwerpunkte
a. in der Gastronomie
b. in der Bauwirtschaft
gesetzt haben bzw. setzen werden oder haben Sie allenfalls in anderen Branchen Prüfungsschwerpunkte gesetzt?
6.
Ist
es richtig, dass die Leistung von Überstunden im Bereich der
Betriebsprüfer ausgeweitet wurde
und dafür auch entsprechende Finanzmittel zur Bezahlung derselben
bereitgestellt werden und in welchem Ausmaß werden die bezahlten, bzw. nicht in Zeitausgleich
abgegoltenen Überstunden jene des Jahres 2003 nach derzeitigem Kenntnisstand über- bzw. allenfalls doch
unterschreiten?
7.
Wie stellen Sie sicher, dass durch eine allfällige
„Aktion scharf" nicht übers Ziel
geschossen
wird und die Wirtschaft bzw. einzelne Branchen durch überzogene Steuervorschreibungen
nicht unzumutbar belastet werden?