2341/J XXII. GP
Eingelangt am 18.11.2004
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Anfrage
der Abgeordneten Ruth Becher
und Genossinnen
an den Bundesminister für Finanzen
betreffend Hofierung des Hayek-Instituts
Ihr Ressort war in der Vergangenheit wiederholt
Veranstaltungsort für vom Friedrich August
von Hayek-Institut organisierte Konferenzen
zur Propagierung der neoliberalen Lehren der
„Österreichischen Schule der
Nationalökonomie". Auch am 18. November dieses Jahres
öffneten Sie wieder dem von Ihnen so
hofierten neoliberalen Think Tank die Pforten des
Finanzministeriums. Titel der
Veranstaltung Hayek-Instituts in der Himmelpfortgasse 8, an
der u.a. Ihr Generaldirektor für
Wirtschaftspolitik und Finanzmärkte, Thomas Wieser,
teilnahm, war dieses Mal der „internationale Wettbewerb der
Steuerstandorte".
Aus Ihrer
Anfragebeantwortung 1606/AB XXII. GP-NR vom 5.
Mai 2004 geht hervor, dass
Sie dem Hayek-Institut für die Jahre 2002 und 2003 eine Förderung von insgesamt
220.000
Euro Steuergelder zukommen ließen. Als Rechtfertigung für diese Förderung führen
Sie die
für
Ihr Ressort nützlichen ,,Analysen und Anregungen, die auf Basis der Lehren
der
`Österreichischen Schule der Nationalökonomie' durchgeführt
werden", an.
Aus der oben
erwähnten Anfragebeantwortung lässt sich
weiters entnehmen, dass auch Ihre
Regierungskollegin, Bundesministerin
für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Elisabeth
Gehrer das in der Wipplingerstraße im
1. Wiener Gemeindebezirk gelegene Institut mit
insgesamt 400.000 Euro Steuergelder unterstützte.
Da in diesem Zusammenhang weder die
Zweckmäßigkeit noch die Wirtschaftlichkeit der dem
Hayek-Institut
zugesprochenen 620.000 Euro-Gesamtförderung nachvollzogen werden kann,
und darüber hinaus der Eindruck besteht,
dass Sie diesem aus rein ideologischen Motiven eine
derart hohe Fördersumme sowie regelmäßig die Räumlichkeiten des
Finanzministeriums zur
Verfügung stellen, richten die
unterzeichneten Abgeordneten an den Bundesminister für
Finanzen nachstehende
Anfrage:
1.
Warum wurden dem Hayek-Institut am 18. November 2004 die
Räumlichkeiten des
Finanzministerium
in der Himmelpfortgasse 8 für eine Konferenz zum Thema
Steuerwettbewerb zur
Verfügung gestellt?
2.
Sind
hierdurch dem Steuerzahler Kosten entstanden (Stromkosten etc.)?
3.
Wenn
ja, wie hoch waren diese?
4.
Wurde Personal
Ihres Ressort für die unter
Punkt 1 angeführte
Veranstaltung
bereitgestellt?
5.
Wenn ja, welche Mitarbeiterinnen waren im Rahmen der am
18. November dieses
Jahres
abgehaltene Veranstaltung des Hayek-Instituts anwesend, und warum wurden
selbige eigens für
diese Konferenz bereitgestellt?
6.
Wie lautet Ihre Position zu der vom Hayek-Institut
propagierten Forderung nach
Wettbewerb der
Steuerstandorte?
7.
Sind
weitere Veranstaltungen des Hayek-Instituts im Bundesministerium für Finanzen
geplant?
8.
Wenn ja, wann sollen diese zu welchem Thema und mit
welchen Teilnehmerinnen
stattfinden?
9.
Fallen
hierdurch dem österreichischen Steuerzahler Kosten an (Stromkosten etc.)?
10.
Welchen Instituten, Vereinen, Organisationen,
Interessenvertretungen haben Sie vom
4. Februar 2000 bis zum Eintreffen
dieser Anfrage die Räumlichkeiten des
Finanzministeriums
zur Verfügung gestellt (bitte chronologisch auflisten)?
11.
Welche
Gründe können Sie hierfür anführen, und welche Kosten entstanden hierdurch
( bitte jeweils nach Veranstaltungen auflisten)?
12.
Mit welchen Beträgen wird das Friedrich August von
Hayek-Institut in den Jahren
2004 und 2005 von
Ihnen gefördert?
13.
Welche Gründe können Sie für die Förderung des
Hayek-Instituts in den Jahren 2004
und 2005 anführen?
14.
Welche Leistungen hat das Hayek-Institut bis zum
Eintreffen dieser Anfrage im Jahr
2004 erbracht, und
welche sind noch für den Förderungszeitraum vereinbart?
15.
Wurden bzw. werden dem Hayek-Institut darüber hinaus für
den Förderungszeitraum
2004 und 2005
öffentliche Einrichtungen bzw. Mittel zur Verfügung gestellt?
16. Wenn ja, welche bzw. wann und mit
welchen Kosten schlug sich dies zu Buche?