2413/J XXII. GP
Eingelangt am 09.12.2004
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Maga Christine Muttonen
und GenossInnen
an den Bundeskanzler
betreffend Netzkultur-Initiativen, II.
Die Beantwortung der parlamentarischen Anfrage 2088/J
betreffend Netzkultur-
Initiativen
hat mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet:
So wird unter anderem ausgeführt, dass eine Fortführung
der Jahressubvention der
Initiative t0/lnstitut für Neue Kulturtechnologien (Public Netbase) durch den
Bund
aufgrund erheblicher Förderreduktionen der Stadt Wien nicht möglich sei.
Verschwiegen wird allerdings, dass die Stadt Wien bei
Public Netbase in den letzten
Jahren vielmehr mehrfach mit Budgeterhöhungen bzw. Sondermitteln eingesprungen
ist, um die Arbeit von Public Netbase nach Kürzungen von Bundesmitteln
abzusichern. Die
Förderungen der Stadt Wien für Public Netbase haben sich im
Vergleichszeitraum 1999-2004 verdreifacht und betragen im Jahr 2004 243.000 €.
Der Rückzug des Bundes aus der Basisfinanzierung von
Public Netbase dürfte daher
eher der politischen als der finanziellen Notwendigkeit entsprechen.
Zusätzlich
kursieren derzeit Gerüchte, wonach der Beirat für Medienkunst kurz vor
seiner Auflösung stehen könnte. Ein Indiz
dafür könnte der akute Mitgliederschwund
darstellen: hatte der Beirat für Medienkunst im Jahr 2001 noch 7 Mitglieder,
sind es
aktuell nur mehr drei.
Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den
Bundeskanzler
nachstehende
Anfrage:
1.
In Antwort 1 führen Sie an, dass sich in jüngster
Vergangenheit neben den
öffentlich
unterstützten Netzkunsteinrichtungen auch verschiedene private
Provider am Kunstmarkt etabliert hätten, die
von den Kunstschaffenden für die
Umsetzung ihrer Netzprojekte in
Anspruch genommen würden. Um welche
privaten Provider am Kunstmarkt handelt es sich dabei?
2.
Falls damit kommerzielle Provider gemeint sein sollten:
Ist Ihrer Meinung nach
die
Publikationsmöglichkeit von z.B. kritischen Inhalten für die KünstlerInnen
bei diesen Providern sichergestellt bzw.
wird durch diese Provider das für den
Kunst- und Kulturbereich erforderliche Know-how zur Projektrealisierung
ausreichend zur Verfügung gestellt?
3.
Zu
Antwort 4 und 6: Ist es üblich, dass die Beiräte in den einzelnen
Kunstsparten nur mit Anträgen zur
Förderungswürdigkeit einzelner Projekte
befasst werden?
4.
Der Beirat für Medienkunst dürfte in den vergangenen
Jahren unter akutem
Mitgliederschwund
leiden: Während im Kunstbericht 2001 noch 7 Mitglieder
angeführt waren, waren es laut Kunstbericht 2002 fünf und laut letztem
aktuellen Kunstbericht 2003 nur mehr drei
Mitglieder. Dies erhärtet Gerüchte,
wonach eine Abschaffung des Medienkunstbeirates bevorstehen könnte. Ist
eine Abschaffung des Medienkunstbeirats
geplant? Warum besteht der Beirat
für Medienkunst aktuell nur mehr aus drei Mitgliedern?
5.
In den Antworten zu den Fragen 7 und 8 begründen Sie die
Reduktionen der
Jahresssubvention für Public Netbase mit einer erheblichen Förderreduktion
bei
t0 seitens der Stadt Wien. Wie bereits in der Einleitung ausgeführt, ist die
Stadt
Wien vielmehr mehrfach mit Budgeterhöhungen bzw. Sondermitteln
eingesprungen. Wie
begründen Sie die Tatsache, dass der Bund für 2005
keine Jahressubvention der Initiative
t0/lnstitut für Neue Kulturtechnologien
(Public Netbase) vorsieht?