2509/J XXII. GP

Eingelangt am 20.01.2005
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

der Abgeordneten Mag. Johann Maier

und GenossInnen

an den Bundesminister für Finanzen

betreffend „Skidiebstahlsversicherungen & Versicherungsbetrug"

Die Skidiebstähle nahmen österreichweit in der Saison 2003/2004 (01.08.03 - 31.07.04). von
9.502 auf 8.880 ab (- 6,55 %), die Aufklärungsquote stieg von geringfügig 1,5 % auf 1,6 %.
Der Grund für diese Entwicklung könnte in den verschiedensten Schwerpunktaktionen der
Exekutive in Tirol liegen (z.B. Alpinstreifendienste, Kontrollen bei der Abreise), aber diese
Entwicklung gilt nicht für alle Bundesländer.

In Salzburg (+ 2,5%), der Steiermark (+ 15,5 %), Niederösterreich (+10,5%) und
Oberösterreich (+23,3%) nahmen die Skidiebstähle zu. In Salzburg von 2.758 auf 2.829, in
der Steiermark von 263 auf 314, in Niederösterreich von 76 auf 85 und in Oberösterreich von
102 auf 133 Diebstähle. In Tirol gingen die Diebstähle von 5.598 auf 4.881 zurück, das ist ein
Minus von 12,8%.

Die Mehrzahl der ermittelten Tatverdächtigen stammen - wie die Jahre zuvor - aus
Deutschland und Österreich!

Nicht zu unterschätzen sind in diesem Zusammenhang aber Versicherungsbetrügereien (d.h.
fingierte Skidiebstähle). Diese haben nach informellen Angaben von
Versicherungsunternehmen in den letzten Jahren einen rasanten Anstieg verzeichnet, ca. ein
Drittel der Diebstahlsmeldungen sind angeblich fingiert. Fingierter Skidiebstahl wird aber
bedauerlicherweise von der Mehrheit der Bevölkerung als Kavaliersdelikt angesehen.

In welchem Ausmaß Verwechslungen, Verluste und falsche Anzeigen zum Zwecke eines

Versicherungsbetruges eine Rolle spielen, ist dem BMI allerdings nicht bekannt. Auch

konkrete Zahlen der Versicherungswirtschaft liegen dazu leider bislang nicht vor.

Neben dem klassischen Skidiebstahl - mitunter durch professionell agierende Tätergruppen -

spielt gerade Versicherungsmissbrauch sowie unabsichtliche Verwechslung von

Wintersportgeräten eine nicht zu unterschätzende Rolle.

Auch die jährlichen finanziellen Leistungen der Versicherungsunternehmen für Ski- und

Snowboard-Diebstähle in Österreich sind offiziell nicht bekannt. Daten über die Anzahl gegen

Diebstahl versicherter oder nicht versicherter Geschädigter sowie Informationen über die von


den Versicherern gezahlten Schadenssummen liegen nach den letzten diesbezüglichen
Parlamentarischen Anfragebeantwortungen weder dem BM für Inneres noch dem BM für
Justiz vor.

Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für Finanzen
nachstehende

Anfrage:

1.                                       Welche in Österreich tätigen Versicherungsunternehmen boten 2000, 2001, 2002,
2003 und. 2004 so genannte Skidiebstahlsversicherungen oder diese kombiniert mit
anderen Risikoversicherungen an (Ersuche um Bekanntgabe der Namen)?

2.                                       Wie viele derartige Versicherungsabschlüsse gab es 2000, 2001, 2002, 2003 und 2004
(Aufschlüsselung auf Jahre und die einzelnen Anbieter)? Welcher Stand an derartigen
Versicherungsverträgen ergab sich mit 01.01.2005?

3.                                       Wie viele Skidiebstähle wurden 2000, 2001, 2002, 2003 und 2004 den
Versicherungsunternehmen gemeldet und von diesen anerkannt (Aufschlüsselung auf
Jahre und die einzelnen Anbieter)?

4.                                       Welche Beträge wurden 2000, 2001, 2002, 2003 und 2004 durch die
Versicherungsunternehmen als Versicherungsleistung bezahlt (Aufschlüsselung auf
Jahre und die einzelnen Anbieter)?

5.                                       Wie sehen Sie, als für die Versicherungsaufsicht ressortzuständiger Bundesminister,
die Entwicklung bei Diebstählen von versicherten Wintersportgeräten (zB Ski,
Snowboards)?

6.                                       Gibt es dazu auch internationale Analysen? Wenn ja, wie lauten diese?