2599/J XXII. GP

Eingelangt am 02.02.2005
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ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten Weinzinger, Freundinnen und Freunde

 

an die Bundesministerin für Gesundheit und Frauen

 

betreffend Geschlechtergerechter Sprachgebrauch

 

Die Sprache dient nicht nur der Kommunikation, sondern spiegelt auch patriarchale Strukturen wider. Sie bestätigt vorherrschende Bilder und Normen. Wer „der Unternehmer“ liest, hat dabei das Bild eines männlichen Unternehmers im Kopf. Frauen fühlen sich nicht angesprochen, wenn nur die männliche Form verwendet wird. Die Missachtung einer geschlechtergerechten Formulierung der Sprache trägt dazu bei patriarchale Strukturen in der Gesellschaft zu festigen und zu verstärken.

 

Sie haben sich erst kürzlich dafür ausgesprochen, dass die Zeit des Patriarchats vorbei sein solle. Um dieses Vorhaben umzusetzen ist jedoch auch die konsequente geschlechtergerechte Formulierung, unter anderem auch in der Anfrage-beantwortung, notwendig.

 

 

 

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

 

 

ANFRAGE:

 

 

 

  1. Werden Sie auch in Zukunft gelegentlich nur die männliche Form verwenden, so wie das beispielsweise in der Anfragebeantwortung GZ:11.001/0153-I/A/3/2004: Fragen 1-3:, 3. Absatz: „der Unternehmer“, GZ: 11.001/0139-I/A/3/2004: Frage 4: „Förderwerber“ oder GZ: 11001/0149-I/A/3/2004: Frage 1-3:, 3. Absatz: „Anbieter“, um nur einige aufzuzählen, immer wieder vorkommt? Falls nein, was werden Sie tun, um geschlechtergerechte Formulierungen in den von Ihrem Ministerium verfassten Schriftstücken sicher zu stellen?

 

  1. Gibt es in Ihrem Ministerium regelmäßig Schulungen der MitarbeiterInnen zum geschlechtergerechten Sprachgebrauch? Falls nein, wird das in Zukunft der Fall sein?

 

 

 

 

 

  1. Bei den oben angeführten Beispielen, in denen nur die männliche Form verwendet wird, handelt es sich immer um Bezeichnungen aus dem Wirtschaftsleben. Das ist ein besonders heikler Punkt, da hier den Frauen indirekt vermittelt wird, dass nur Männer als Unternehmer, Förderwerber oder Anbieter wahrgenommen werden. Was werden Sie in Zukunft tun, um den Frauen zu zeigen, dass auch sie als Unternehmerinnen, Förderwerberinnen oder Anbieterinnen von Ihnen beachtet werden?