2625/J XXII. GP

Eingelangt am 04.02.2005
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

der Abgeordneten Mag. Hoscher

und GenossInnen

an den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit

betreffend Restaurierung, Erhaltung, Öffnung und Belebung der beiden Schlösser Hof

und Niederweiden im Rahmen der Entwicklung einer „historischen Schlösserstraße"

Bereits vor der Gesellschaftsgründung im Jahre 2003 hatte ein lokaler Verein mit
geringfügiger finanzieller Ausstattung 12 Jahre lang Veranstaltungen organisiert, die bis zu
mehr als 100.000 Besucher anlockten.

Da die bundeseigenen Schlösser des Marchfeldes Schloss Hof und Niederweiden ein
wichtiger Teil des kulturellen Erbes Österreichs darstellen wurde im Jahre 2002 die
Marchfeldschlösser Betriebsgesellschaft gegründet. Sowohl der Öffentlichkeit als auch dem
österreichischen Parlament wurde dabei als Grundlage für einen Gesetzesbeschluss ein
Projekt präsentiert, welches die Gesamtsanierung der beiden Schlösser Hof und
Niederweiden, inklusive der Ökonomie und der Gärten in Schlosshof mit einem
Gesamtaufwand von € 26 Mio. in Aussicht gestellt wurde. Gemäß § 6 des zitierten Gesetzes
wurde die maximale Bareinlage (für Investitionen und Betriebskosten) mit € 26 Mio. bei einer
Projektdauer von fünf Jahren festgelegt.

Darüber hinaus wurde damals mit großen Worten die enge Zusammenarbeit mit dem Land
Niederösterreich angekündigt, deren Vertreter auch Zusagen zu finanziellen Beteiligungen
gab. Gemäß dem kulturpolitischen Auftrag (§ 1 des zitierten Gesetzes) wurde die Schaffung
einer historischen Schlösserstraße in der Region in Aussicht gestellt.

Nach nunmehr dreijähriger Projektdauer ist eine Zwischenbilanz fällig, die den Fortschritt -
gemessen an den damaligen Zusagen und Zielsetzungen - transparent machen soll.

Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für Wirtschaft und
Arbeit nachstehende

Anfrage:

1.   Welche der seinerzeit im Parlament präsentierten inhaltlichen Zielsetzungen wurden
bis dato umgesetzt?

2.                           Gilt der 2002 erstellte Masterplan bis heute?


3.                           Wenn ja, wurde nach diesem Masterplan bisher vorgegangen?

4.                           Wenn nein, aufgrund welcher Vorgaben bzw. Grundlagen wurde bei der Umsetzung
bisher vorgegangen?

5.                           Sind die seinerzeitigen Zielsetzungen für die touristische Erschließung des
Marchfeldes bis zum heutigen Tag aufrecht?

6.                           Auf welche Zielgruppen konzentriert sich das aktuelle Konzept?

7.                           Mit wie vielen Besuchern muss auf Grundlage des aktuellen Konzeptes kalkuliert
werden, um die laufenden Betriebskosten zu decken?

8.                           Liegt ein Werbekonzept vor, welches auf klar definierte Zielgruppen abgestimmt ist?

9.                           Wann ist eine Eröffnung vorgesehen?

10.                    Wie viele Besucher (nach Jahre und Monate aufgeschlüsselt) wurden bisher gezählt?

11.                    Wie hoch waren die Aufwendungen, um mit einer Sonderausstellung in
Niederweiden an die Besuchererfolge früherer Zeiten anzuknüpfen?

12.                    Wie haben sich die Besuchszahlen dieser konkreten Bemühungen entwickelt?

13.                    Welche Ausstellungsmaßnahmen sind geplant und umgesetzt worden?

14.                    Wie hoch war der durchschnittliche Aufwand je Besucher im Rahmen der
Ausstellung im Jahr 2002 im Vergleich zum durchschnittlichen Aufwand je Besucher
des Marchfeld-Schlösservereines in den Jahren zuvor?

15.                    Wofür wurden die kolportierten € 30 Mio. aus den Bundes- und Landesbudget
eingesetzt?

16.                    Für welchen Zeitraum stehen diese Mittel zur Verfügung?

17.                    Wie hoch sind jene Anteile dieser budgetären Mittel, die bereits verbraucht bzw.
verplant sind?

18.                    Wie sieht die Finanzplanung für die nächsten zwei bzw. fünf Jahre aus?

19.                    Wie sehen die Finanzierungsgrundlagen bzw. Finanzquellen aus?

20.                    Wird mit einer ausgeglichenen Bilanz für 2005 zu rechnen zu sein?

21.         Mit welchen Verpflichtungen betreffend Investitionen, laufenden Betriebsaufwand
wird mit Stichtag Jänner 2005 gerechnet werden?

22.         Welche Einnahmen stehen seit Gründung der Betriebsgesellschaft den betrieblichen
Aufwendungen gegenüber?

23.         Wie sehen die prognostizierten, geplanten Einnahmen für die nächsten zwei bzw. für
die nächsten fünf Jahre aus?

24.         Welche konkreten Möglichkeiten wurden genutzt, um das hervorragende Know-how
eines geführten und daher auch betriebswirtschaftlich erfolgreichen Projektes

    Schönbrunn für Schlosshof zu nutzten?