2693/J XXII. GP

Eingelangt am 01.03.2005
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich.

 

 

ANFRAGE

 

 

des Abgeordneten Pilz, Freundinnen und Freunde

 

an den Bundesminister für Landesverteidigung

 

betreffend Schivergnügen

 

 

Ein Tourengeher teilte uns folgendes mit: „Ich und meine Freunde sind begeisterte Skitourengeher, da wir die Ruhe in den Bergen schätzen und uns an der unberührten Natur erfreuen wollen. Wir waren vergangene Woche im Silvrettagebiet in Vorarlberg/Tirol unterwegs und haben dort wunderbare Bergerlebnisse gehabt. Nun möchte ich aber auf die weniger guten Erlebnisse kommen: An zwei wunderschönen wolkenlosen Tagen mit unberührter Neuschneelandschaft konnten wir während unseres mühsamen Aufstieges beobachten, wie das Österreichische Bundesheer mehrmals täglich  - natürlich unter großer Lärmentwicklung und Luftverschmutzung durch Abgase - Hubschrauberflüge durchführte.

 

Wir beobachteten, dass mit jedem Flug einige Personen (sogar in Zivil und mit

Snowboards) auf den schönsten Hängen abgesetzt wurden und diese dann in herrlichem Pulverschnee ins Tal wedelten.

 

Hier einige Fragen, die mich seither beschäftigen:

 

Hier noch einige Daten:

Datum der Flüge: 17.2. und 18.2.2005 jeweils ca. um die Mittagszeit

Gebiet: Silvretta - Ochsenscharte, Schneeglocke, Rauhkopfscharte“

 

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen in diesem Zusammenhang an den Bundesminister für Landesverteidigung folgende

 

 

ANFRAGE:

 

 

  1. Handelte es sich bei oben Genanntem um angeordnete Übungen des Bundesheeres (und seiner 6. Jägerbrigade)?
  2. Wie lautet die Übungsannahme für Tiefschnee-Wedeln mit Hubschrauber-Aufstiegshilfe?
  3. Welche Hubschrauber kamen dabei zum Einsatz?
  4. Seit wann ist Heli-Skiing in Österreich gesetzlich gestattet?
  5. Welche Gesetze gestatten Heli-Skiing mit Hubschraubern des Bundesheeres?
  6. Wer hat die Übung angeordnet?
  7. Wie hoch waren die Kosten des Heli-Skiing?
  8. Wer waren die Personen in Zivilkleidung, die daran teilgenommen haben?
  9. Da auch Jugendliche am Schivergnügen teilnahmen – welche Rolle spielten die Jugendlichen in den Übungsannahmen?
  10. Da auch Snowboarder mit dem Hubschrauber auf den Berg befördert wurden - welche Einheiten des Bundesheeres sind mit Snowboards ausgestattet?
  11. Haben am genannten Tiefschneevergnügen „Partner“ der Illkraftwerke teilgenommen?
  12. Wenn ja, wie viele?
  13. Sollte es sich um eine „private“ Aktivität gehandelt haben – welche Maßnahmen gegen die Verantwortlichen werden Sie treffen?
  14. Ein Verantwortlicher erklärt gegenüber dem Standard, die Kosten seien „unerheblich“. Wie hoch sind die Kosten für zwei Tage Heli-Skiing mit dem Bundesheer?
  15. Von wem werden Sie die Kosten für das Schivergnügen zurück fordern?
  16. Wer ist der ranghöchste Beamte des BMLV, der über das geplante Heli-Skiing informiert war?