2776/J
XXII. GP
Eingelangt
am 17.03.2005
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Mag.a Gisela Wurm
an die Frau Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Kultur
betreffend „Fall Prof. Zimmerhackl“
Mit zunehmender Besorgnis beobachten Eltern, deren Kinder Patienten in der Kinderklinik Innsbruck sind bzw. waren, die mit dem Amtsantritt von Prof. Zimmerhackl als Leiter in Verbindung stehende Entwicklung der Institution.
Die umfassenden Vorwürfe gehen aus den zahlreichen, in der Anlage angeführten Gedächtnis- und Gesprächsprotokollen von ZeugInnen hervor. Die UnterzeichnerInnen sind Mitglieder des Arbeitskreises „Elterninitiativen und Selbsthilfegruppen für besondere und kranke Kinder“, der aus folgenden Selbsthilfegruppen besteht: CF-Team-Tiroler Eltern Arbeit Mukoviszidose, Elternbewegung besonderer Kinder, Elterninitiative FIT - Frühchen in Tirol, KIB - Verein Kinderbegleitung, Selbsthilfegruppe Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom mit/ohne Hyperaktivität, Tiroler Selbsthilfegruppe für Eltern von Kindern mit Down- Syndrom, Verein Transplant Kids.
Im Zuge einer am 12.10. 2004 in Anwesenheit von Rektor Prof. Grunicke, Vizerektor Prof. Bartsch, Prof. Zimmerhackl und Prof. Buchberger einberufenen Elternversammlung stellte der Rektor als Disziplinarbehörde 1. Instanz im Hinblick auf eine mögliche Einleitung eines Disziplinarverfahrens gegen Prof. Zimmerhackl fest, dass „eine solche (juristische, Anm. GW) haltbare Lösung von TILAK, dem Land Tirol, der Universität und dem Bundesministerium für Wissenschaft, Bildung und Kultur GEMEINSAM geschneidert werden muss“ und stellte zudem eine Lösung bis Jahresende 2004 in Aussicht.
Am 16.02.05 wurde schließlich eine Disziplinaranzeige durch Rektor Grunicke erstattet.
Laut Aussage der
Betroffenen verschärft sich die Kritik am Führungsstil sowie an fachlichen
fragwürdigen Entscheidungen des Prof. Zimmerhackls weiterhin, sodass bereits
medizinisch
und psychosozial hochversierte Kräfte der medizinischen Belegschaft konkrete
Abwanderungspläne hegen. Dies käme einer Zerschlagung einer bis Ende 2003
hervorragend
mit den Patienten und den betroffenen Eltern
harmonierenden Institution im
Gesundheitsbereich gleich.
Aus den dargelegten Gründen
richten die unterfertigenden Abgeordneten an die
Bundesministerin für Wissenschaft, Bildung und Kultur nachstehende
Anfrage
1.
Ist Ihnen die mittels beiliegenden Unterlagen
dokumentierte Sachlage bekannt?
2.
Ist Ihnen bekannt, dass Rektor Grunicke am
16.02.05 eine Disziplinaranzeige
erstattete?
3.
Wenn ja, wer ist Vorsitzender der
Disziplinarkommission?
4.
Wie viele Mitglieder hat sie?
5.
Wer sind die Mitglieder und aus welcher
Profession kommen sie?
6.
Welche Unterlagen sind im Ministerium bisher
eingelangt?
7.
Wie wird die Berichterstattung des
Supervisors Prof. List einbezogen?
8.
Wie lange wird es bis zu einem Ergebnis
dauern?
9.
Werden die betroffenen Eltern persönlich
befragt werden?
10.
Werden - nachdem bekannt ist, dass v.a. bei den kritischen Fällen
die Dokumentation große Lücken aufweist -
Ärzte und Pflegepersonal persönlich befragt?
11.
Entspricht es Ihrer Auffassung sowie den
Bestimmungen des UOG, dass eine rechtlich haltbare Lösung des „Falls“ Prof. Zimmerhackl von TILAK, dem Land Tirol,
der Universität Innsbruck und dem BMBWK gemeinsam gefunden werden muss?
12.
Das BM hat bereits im November 2004 vom Rektor
der Medizinischen Universität
Innsbruck, Prof. Grunicke, wie auch von Prof.
Zimmerhackl Stellungnahmen zu den Vorwürfen
erbeten. Liegen diese bereits vor und wie ist die Haltung des BMBWK dazu?
13.
Ist Ihnen bekannt, welche Umstrukturierungen in der Kinder- und
Jugendheilkunde
Innsbruck vorgenommen werden sollen bzw.
bereits vollzogen wurden?
14.
Welche Möglichkeiten liegen in Ihrem
Einflussbereich bzw. welche Maßnahmen
erwägen Sie, um den Abwanderungsplänen bedeutender
Fachkräfte an der Kinder-
und Jugendheilkunde Innsbruck entgegenzuwirken?
Anlage
1
Protokoll:
Im Rahmen einer der ersten
Besprechungen für das 1. Kinderklinkfest
mit Prof. Zimmerhackl kamen auch einige andere Themen zur
Sprache.
Unter anderem wurde auch vom Neubau der Kinderklinik
gesprochen
und die Aufteilung der einzelnen Abteilungen und Zimmer.
Ich habe im Namen der Selbsthilfegruppe
„Transplant-Kids“ nachgefragt,
ob Zimmer und Aufenthaltsräume für transplantierte Kinder geplant sind,
damit sichergestellt ist, dass diese nach der
Transplantation eine
keimfreie Umgebung bekommen, und auch bei späteren
Untersuchungen und Krankenhausaufenthalten sichergestellt
wird, dass
diese Kinder nicht mit anderen Infektionen in Berührung
kommen.
Prof. Zimmerhackl meinte darauf, dass
die Ansicht, dass transplantierte
Kinder nach der Operation eine keimfreie Umgebung und
eine
Abschirmung brauchen, völlig veraltet sei. Er sei der
Meinung, dass es
ausreichend wäre, die Kinder mit Antibiotika
„vollzupumpen“, das hätte
den gleichen Effekt.
Bernadette Wuelz
Anlage 2
Arbeitskreis
Elterninitiativen und Selbsthilfegruppen
für besondere und kranke Kinder
Innsbruck, am 28.07.04
Sehr geehrter Herr Prof. Staudinger!
Wie bei
unserem heutigen Gespräch vereinbart übermittle ich Ihnen eine kurze
Zusammenfassung
zum Fall Laura Kraus.
Die junge
Patientin wurde auf Grund ihrer seltenen Erkrankung von Prof. Zimmerhackl für
eine
Fallbesprechung im Hörsaal ausgewählt. Aus
unserer Sicht sind dabei mehrere schwerwiegende Fehler
passiert.
•
Laura Kraus
wurde nicht von Prof.
Zimmerhackl
persönlich gefragt, sondern eine
Krankenschwester überbrachte dem jungen Mädchen den Vorschlag, ohne vorher das
Einvernehmen mit den Eltern gesucht zu haben.
Es gab keine Aufklärung über das genaue
Procedere und über ihre Rechte (v.a. das
Recht, die Zustimmung jederzeit zu widerrufen), sie
wurde in den Hörsaal gebracht, obwohl sie zu dem Zeitpunkt hohes Fieber hatte.
•
Im
Hörsaal wurde die junge Patientin dann mit Details aus
ihrer Familiengeschichte
konfrontiert, die sie zu diesem Zeitpunkt
nicht kannte, die für sie aber sehr aufwühlend
waren,
da sie dadurch Rückschlüsse
auf ihre eignen Erkrankung
ziehen konnte. Sie
berichtete, dass sie sich von Prof.
Zimmerhackl bedrängt fühlte und dass er ihre Versuche, die
Vorstellung abzubrechen, nicht zur Kenntnis nahm. Dabei wurde Laura Kraus
mitgeteilt, dass
ihre Lebenserwartung sehr gering sei (max. 4
Jahre) und dass die gesamte Familie therapiert
werden musste. Unter den Anwesenden waren
Bekannte der Familie, die entsetzt waren, weil
die detaillierte Krankengeschichte der Familie ohne Rücksicht auf die
Privatsphäre öffentlich
ausgebreitet wurde.
•
Laura Kraus wird seit ihrer Geburt zu ihrer
vollsten Zufriedenheit von OA. Dr. Maurer
betreut. Als sie nach ihm verlangte, wurde sie
von Prof. Zimmerhackl mit den Worten "Den
brauchen wir nicht mehr" abgefertigt.
Prof. Zimmerhackl wollte die Patientin dazu überreden,
einer Untersuchung mit der
Gabe eines Kontrastmittels zuzustimmen. Er legte
der
Minderjährigen die
Einverständniserklärung
zur Unterschrift vor ohne mit den Eltern
gesprochen zu haben. Dies führte zu einer
weiteren Beunruhigung der jungen Frau, da mit
Prof. Maurer vereinbart war, dass diese
Untersuchung zum jetzigen Zeitpunkt nicht nötig sei.
Der Patientin stand frei, mit den Eltern
gemeinsam zu entscheiden, ob und wann sie diese
Untersuchung machen will, da ihre Erkrankung
nicht heilbar ist und die Untersuchung für die
momentane Therapie nicht von Bedeutung ist.
DI Gabriele Fischer
(im Namen des Arbeitskreises)
Anlage 3
Arbeitskreis
Elterninitiativen und Selbsthilfegruppen
für besondere und kranke Kinder
Herrn
Vizerektor Prof. Dr. Georg Bartsch
Anichstr.35
6020 Innsbruck
Innsbruck,
11.2.2004
Sehr geehrter Herr Dr. Bartsch!
Wir
beobachten mit zunehmender Besorgnis die Entwicklung der Kinderklinik
Innsbruck seit dem Amtsantritt von Prof. Zimmerhackl. Zum
Wohle unserer Kinder
müssen wir uns an Sie wenden und ersuchen Sie eindringlich
um eine Überprüfung
der Vorfälle der letzten Tage. Auch die zunehmenden
Probleme, die wir seit Monaten
persönlich und als Vertreter unserer Mitglieder mit der
neuen Klinikleitung haben,
zwingen uns - getragen von der wachsenden Unsicherheit um die medizinische
Versorgung unserer Kinder - diesen Brief an Sie zu
richten, mit dem dringenden
Appell in dieser Angelegenheit tätig zu werden.
Als
Vertreter von Elterninitiativen und Selbsthilfegruppen stehen wir schon seit
Jahren in gutem Kontakt zur Kinderklinik Innsbruck. Wir
arbeiten eng mit den
betreuenden Ärzten und Schwestern zusammen. Wir
informieren uns laufend über
die diversen Behandlungsmethoden, woraus inzwischen ein
reicher Erfahrungsschatz
resultiert. Bei der intensiven Beschäftigung mit den oft
außergewöhnlichen
Problemen der kleinen Patienten, die uns häufig über
Jahre begleiten, haben wir uns
ein großes Fachwissen auf dem Gebiet der Krankheitsbilder
unserer Kinder und der
dabei anzuwendenden Pflege erarbeiten müssen.
In unserem Arbeitskreis arbeiten mit:
•
CF - Team - Tiroler Eltern Arbeit
Mukoviszidose
•
Elternbewegung besonderer Kinder
•
Elterninitiative FIT - Frühchen in Tirol
•
KIB - Verein Kinderbegleitung
•
Selbsthilfegruppe
Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom mit/ohne Hyperaktivität
•
Tiroler Selbsthilfegruppe für Eltern von
Kindern mit Down-Syndrom
•
Verein Transplant Kids
Beim Amtsantritt von
Prof. Zimmerhackl als Leiter der Kinderklinik Innsbruck war es
allen Selbsthilfegruppen und Elterninitiativen ein besonderes
Anliegen die
konstruktive Gesprächsbasis beizubehalten und weiterhin
gemeinsam zum Wohle der
von uns vertretenen Kinder und Familien zu agieren. Wir
alle erhofften uns ein
angenehmes Gesprächsklima, in dem auf die Sorgen und
Bedürfnisse unserer Kinder
eingegangen wird.
Leider
zeigte sich bald, dass Prof. Zimmerhackl in „seiner“ Kinderklinik keinen Wert
auf die Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen und
Elterninitiativen legt Zu diesem
Zeitpunkt standen vor allem offenen Fragen und heikle
Themen im Zuge des
Neubaus der Kinderklinik zur Diskussion. Er stand unserer
Einbindung ablehnend
gegenüber und verletzte uns mit Aussagen wie „Für
Down-Syndrom-Kinder ändere
ich meine Strukturen nicht“, „CF-Kinder bringen finanziell
nicht viel“, „Was wollen Sie
mit Ihren Frühchen“ etc. Und wenn ein Vorstandsmitglied
einer Elterninitiative einen
Patientenbesuch im Verlauf einer stationären Aufnahme
macht und dieser Besuch
von Prof Zimmerhackl mit den Worten „Was will die schon
wieder da?“ kommentiert
wird, wird eine Grenze überschritten.
Sehr
befremdet von diesen ersten Begegnungen und mit wachsender Beunruhigung
sahen wir den kommenden Entwicklungen entgegen. Um unseren guten Willen zur
Zusammenarbeit zu unterstreichen, unterstützten die
eingeladenen Elterninitiativen
das von Prof. Zimmerhackl organisierte Kinderklinikfest.
Auch im Zuge der Gestaltung
dieses Festes wurde klar, dass Elternvertreter nur bei
widerspruchsloser Umsetzung
der Vorstellungen von Prof. Zimmerhackl willkommen sind.
Allmählich
änderte sich dann das Klima auf der Kinderklinik und dieser autoritäre und
absolutistische Wesenszug wurde für uns alle im Laufe zahlreicher
Klinikaufenthalte
spürbar. Immer häufiger wenden sich Eltern an die
einzelnen Vertreter der
Selbsthilfegruppen und Elterninitiativen und schildern
konkrete Probleme in der
Behandlung ihrer Kinder, die sich zum Teil als sehr
dramatisch (conf. Beilage)
erweisen. Sie bringen dies in direkten Zusammenhang mit
dem neuen Chef der
Kinderklinik, berichten von grundlosen Eingriffen in bewährte Therapien und
daraus
resultierend von deutlicher Verschlechterung des Zustandes
ihrer Kinder.
Bei dieser Umstellung von erfolgreichen Therapiekonzepten
wird für die Eltern
spürbar, dass diese Entscheidungen nicht im Einverständnis
mit den behandelnden
Ärzten und Schwestern getroffen werden. Hier handelt es
sich um Weisungen, die
autoritär und ohne Kenntnis der genauen Sachlage von einer
Person getroffen
werden, die in überheblicher Weise glaubt in allen
medizinischen Spezialgebieten
bewandert zu sein.
Auch wenn die Ärzte und Schwestern
bemüht sind, die Eltern von einer
Therapieänderung zu überzeugen, gelingt dies nicht
wirklich, da gerade Eltern in
solch belastenden Situationen besonders feine Antennen für
unklare Situationen
haben. Überdies erkennen sie meistens schon vor den
Ärzten, wie eine Therapie
anschlägt, da sie von der Geburt ihres Kindes an rund um die Uhr mit ihrem
kranken
Kind beschäftigt sind und die intensive häusliche Pflege
in der Hand haben. Mit Sorge
stellen die Eltern auch fest, dass die Zusammenarbeit mit
andern Kliniken
(Transplant, Urologie, Plastik) zunehmend schwieriger
wird bzw. überhaupt nicht
mehr stattfindet, was selbstverständlich nicht zum Wohle
der Kinder ist.
Ein
Klima der Angst hat sich auf der Kinderklinik breit gemacht, es überträgt sich
vom Pflegepersonal auf die Eltern und schlussendlich auch
auf unsere Kinder. Sie
müssen zu all dem Leid nun auch noch die Unsicherheit der
Eltern hautnah spüren.
Die Eltern werden in dieser psychisch schwer
verkraftbaren Situation zusätzlich
belastet, wenn nun Veränderungen in der Behandlung ihrer
Kinder vorgenommen
werden ohne sie einzubinden und aufzuklären. Leider wird
immer wieder berichtet,
dass durch diese Eingriffe sogar deutliche Verschlechterung
eintritt.
Die Ärzteschaft verhält sich nach ihrem Ehrenkodex und
bindet die Eltern in die
Kompetenzstreitigkeiten nicht ein. Allerdings musste aus
den Akten zu entnehmen
sein, wenn eine Therapieänderung auf Grund einer Weisung
von Prof. Zimmerhackl
vorgenommen wird, sofern dies pflichtgemäß dokumentiert
wird.
Mit
Sorge sehen die Eltern, wie sich immer mehr geschätzte und vertraute Ärzte an
anderen Kliniken bewerben, weil sie in einem solchen Klima keine
zufriedenstellende
Behandlung gewähren können. Wir sind empört, weil der Chef
nun sogar
international anerkannten Experten die Betreuung ihrer
Patienten entzieht und junge
unerfahrene Ärzte an ihre Stelle setzt.
Nun
ist die Situation eskaliert, ein Kleinkind, das vorher stabil war, kam auf die
Intensivstation. Die Eltern schützten ihr Kind vorläufig
durch eine
Patientenverfügung, die es Prof. Zimmerhackl untersagte,
in irgendeiner Weise
Einfluss auf die Therapie, Ernährung und Pflege des Kindes
zu nehmen. Leider ist
dieses Kind heute morgen verstorben.
Für
uns ist dieser Zustand nicht mehr länger tragbar, wir wollen wieder die
Begriffe
Sicherheit und Vertrauen mit der Kinderklinik Innsbruck verbinden können.
Da
wir überzeugt sind, dass die von uns erhobenen Vorwürfe schwerwiegend und
nachvollziehbar sind, sehen wir bis zu einer Klärung der
Angelegenheit die
Suspendierung des derzeitigen Leiters der Kinderklinik
als eine unabdingbare
Notwendigkeit an.
Mit der Bitte um rasche Reaktion und
entschlossenes Eingreifen verbleiben wir
mit freundlichen Grüßen
DI Gabriele Fischer Margot Lepuschitz
(im Auftrag des Arbeitskreises)
Ergeht an:
Dr. Herbert Weissenböck
Doz. Dr. Roland Staudinger
Prof. Dr. Wolfgang Buchberger
Dr. Gertrud Kalchschmid
Vizerektor Prof. Dr. Georg Bartsch
Prof. Dr. Raimund Margreiter, Senatsratsvorsitzender
Rektor Prof. Dr. Hans Grunicke
Anlage 4
Altmann Werner u. Renate
Brennerhofstr. 16
5400 Hallein
An den Elternverein
z.H Kiederer Theresia Hallein, am 30.06.2004
Betrifft:
Verhalten von Univ.-Prof. Dr. L.B. Zimmerhackl
bei der Chefvisite am 27.11.2003.
Sehr geehrter Elternverein!
Sehr geehrte Fr. Kiederer!
Einführend wäre zu erwähnen, dass wir
uns seit 1986 mit unserem Sohn Altmann Manuel, geb. am
28.5.1986 an der Uni-Klinik f. Kinder und Jugenheilkunde
Innsbruck in Behandlung befinden.
Manuel wurde am 8.4.1987 Lebertransplantiert. In den folgenden Jahren wurden
wir auf diversen
Stationen bzw. auch von verschieden Ärzten betreut, aber es hätte nie einen
Anlass gegeben
Beschwerde erheben zu müssen.
Wie bereits tel. besprochen möchten wir Ihnen den Ablauf der Chefvisite aus unserer Sicht schildern.
Bei dieser Chefvisite am 27.11.2003
befanden sich unsere Vertrauensärzte(Prof. Dr. H. Ellemunter mit
den Transplantchirurgen) in einer Besprechung um den
weiteren Verlauf der Therapie für Manuel
abzuklären. Aufgrund der vorliegenden Befunde wurde zu diesem Zeitpunkt eine
Milz-Entfernung in
Erwägung gezogen.
Anwesende Personen bei der Visite:
Univ.- Prof. Dr. L. B. Zimmerhackl, die Diensthabenden Ärzte, Schwestern und die Psychologin -
(wobei keiner der o. a. Personen weder
die Position besaß zu widersprechen -
noch konnte, da jeder nur fassungslos das „Gespräch“
verfolgte.)
Altmann Manuel (Patient), Altmann Renate (Mutter).
1. Als die Visite das Zimmer betrat befand sich Manuel gerade auf der Toilette.
Nach einer kurzen Begrüßung und Vorstellung kam sofort und sehr energisch:
„ Wo ist das Kind“
Im selben Augenblick betrat Manuel das Zimmer - kaum am Bett angelangt - kamen keine
sachlichen Erklärungen oder gar einfühlsame Worte - nein
Beleidigungen, Erniedrigungen und Vorwürfe wurden uns in einer unmenschlichen
herablassenden Art und Weise an den Kopf geworfen.
Aussagen wie:
•
Ob wir nicht in der Lage wären
ordentlich für das Kind zu sorgen.
•
Wir hätten zu Hause bei der Betreuung
einen Fehler gemacht darum sind wir auch
wieder hier.
•
Was wir uns eigentlich denken, jetzt
müsse schon wieder ein Organ für uns
verschwendet werden.
2. Ich konnte nicht glauben, was ich
da hörte. Also unterbrach ich seine Vorwürfe und fragte
ihn was das eigentlich soll!
Zu diesem Zeitpunkt war weder eine
Re-Trans geplant noch im Gespräch.
Daraufhin sah er in die Runde und schrie:
• Es muss neu transplantiert werden!
• Hat
den Eltern noch niemand etwas gesagt - dann hab ich halt jetzt vorgegriffen -
jetzt wissen sie es.
• Haben sie sich die Bilder angesehen - wie die ausschauen.
Und übrigens:
• Die
Wachstumshormonbehandlung die Manuel hatte war völlig falsch.
Er würde keine weitere zulassen.
Er werde sich in den Weg stellen wo er
nur kann, denn bei Lebertransplantierten
bringt das sowieso nichts.
Er ließ wiederum keine Stellungnahme von mir zu - im Gegenteil
er zeigte mit einer herablassenden Handbewegung auf Manuel und schrie weiter:
• Schauen sie sich ihn an - was soll das denn sein - ein 17-jähriger? -
Wie der ausschaut - das kann von einer Pubertät nicht einmal die Rede sein.
Da sehen sie hin - das eine Hormonbehandlung nichts bringt- ich hab nämlich eine
Studie darüber gemacht-
Außerdem:
Gibt es überhaupt einen Vater zu diesem Kind - der muss sofort kommen - dann zeige
ich ihnen bei einer Besprechung in meinem Büro - das das alles nichts bringt.
- haben sie einen Beruf?
- was machen sie den überhaupt?
Als ich Ihn mit einigen Argumenten und
Gegenfragen konfrontierte - wusste er sich scheinbar nicht
anders zu helfen als sich vor mir aufzubauen - mir sein Brustschild vors
Gesicht zu halten und zu
brüllen:
• Wissen sie eigentlich wer ich bin?
Worauf ich nur erwidern konnte - ich
weiß sehr wohl wer sie sind, aber in erster Linie sind sie auch
ein Mensch. Und möchte mich auch auf einem menschlichen
Niveau unterhalten können. Nach einem
weiteren kurzen Dialog verließ er mit den noch anwesenden
Personen das Zimmer.
Für unseren Sohn brach während und nach dieser Visite die Welt zusammen.
Kreidebleich- völlig verstört - zusammengekauert wie ein Häufchen Elend - die Bettdecke über den
Kopf gezogen - lag er im Bett.
Bei jedem Versuch mit ihm zu sprechen - wandte er sich ab und stammelte: „ Es wäre besser es
würde mich nicht geben!“
Es dauerte einige Zeit bis ich bzw. mein Mann ( der umgehend nach diesem Vorfall in die Klinik kam )
sowie Prof. Dr. H. Ellemunter - in der Lage waren Manuel halbwegs zu beruhigen.
Mit freundlichen Grüssen
Familie Altmann
Arbeitskreis
Elterninitiativen
un4 Selbsthilfegruppen
für besondere und kranke Kinder
Anlage 5
Elternversammlung
Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde
Dienstag, 12.10.2004. um 19 Uhr
Anwesend:
Univ.-Prof. Dr. Hans Grunicke, Rektor der Medizinischen Universität
Univ.-Prof. Dr. Helga Fritsch, Vizerektorin für Lehre und Studienangelegenheiten
Univ.-Prof. Dr. Georg Bartsch, Vizerektor für Angelegenheiten der
Universitätskliniken
Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Buchberger, Ärztlicher Direktor
OA Dr. Alexandra Kofier, Stv. Ärztliche Direktorin
Dr. Gertrud Kalchschmid, Patientenvertretung der TILAK
Ca. 80 Vertreter von Kindern: Eltern, Verwandte, Sprecher der Selbsthilfegruppen
und Elterninitiativen
Ca. 15 Journalisten
Im Rahmen dieses Gespräches wurden folgende Beschwerden vorgetragen:
1) Frau Kraischek:
Nachdem Prof.
Buchberger in der Begrüßung noch einmal auf die
Strukturreform verwiesen hat, die nach seiner Ansicht
sicher stellt, dass eine
Zusammenarbeit der Ärzte im Team gewährleistet ist,
berichtet die Mutter von
ihren Erfahrungen in den letzten Monaten: Ihr Kind kam
nach Volvulus und
Kurzdarmsyndrom von der Chirurgie auf die Kinderklinik.
Sie bekam
wechselnde Diagnosen, die für sie aber nicht
nachvollziehbar waren nachdem
sie sich Informationen darüber besorgt hatte. Sie fragte
nach der Beiziehung
anderer Ärzte und bekam zur Antwort, dass man sowieso die
Fallbesprechung
im Team vornehme und dass ihr kein Arzt eine andere
Einschätzung geben
könne.
Sie
erfuhr nach ca. 3 1/2 Monaten, dass es einen Arzt gibt,
der von vielen
Eltern wegen seiner Intuition und seines
außergewöhnlichen Wissens
geschätzt werde. Frau Kraischek bemühte sich um Kontakt zu
ihm und erfuhr,
dass er - obwohl er ständiges Mitglied des Teams ist -
nie die Krankenakte
ihrer Tochter gesehen hat.
Frau
Kraischek macht deutlich, dass die neuen Strukturen offensichtlich nur
auf dem Papier stehen. Sie stellt in den Raum, dass die
Behinderung eines
Arztes für den Gesundheitszustand ihres Kindes
möglicherweise eine
deutliche Verschlechterung bedeutet.
Arbeitskreis
Elterninitiativen und
Selbsthilfegruppen
für besondere un4 kranke Kinder
2) Herr Dr. Wuelz:
Der
Vater eines nierentransplantierten Kindes berichtet, dass Dr. Fischer
bisher seinen Sohn betreut hat. Dieser Arzt ist auch
Leiter der Arbeitsgruppe
für Nephrologie und Nierentransplantation. Prof.
Zimmerhackl ist Mitglied ohne
besondere Stellung in dieser Arbeitsgruppe. Als aber in
Wien eine Beratung
zur Zukunft der Nierentransplantation bei Kindern
stattgefunden hat, ist der
Teamleiter nicht davon informiert worden, sondern Prof.
Zimmerhackl hat
diesen Termin wahrgenommen. Dem Vernehmen nach war er
völlig
unvorbereitet und uninformiert, auch über die Zahl der
zurückliegenden
Transplantationen in Innsbruck. Dr. Wuelz fürchtet als
Vorsitzender des
Vereins Transplant-Kids nun eine Verschlechterung der
medizinischen
Versorgung solcher Kinder in Tirol.
3) Herr Venier:
Er ist Mitglied der
SHG Spina bifida und Hydrocephalus. Sein Kind hat eine
sehr seltene Erkrankung, die in Europa nur 30 mal
vorkommt. Er berichtet,
dass Prof. Mayer sich eingearbeitet und um diese Kinder
wunderbar
gekümmert hat. Obwohl schon länger bekannt war, dass er
mit 1.10.04 in
Pension geht, hat sich die Klinikleitung nicht um Ersatz
bemüht. Die Eltern
fühlen sich allein gelassen und sind in großer Angst. Das
bestätigen im Laufe
des Abends diverse Wortmeldungen anderer Eltern.
4) Herr Kastner:
Auch er berichtet,
dass die Arbeitsgruppen offenbar nur auf dem Papier
bestehen. Er hat vor drei Monaten eine Therapiebestätigung
für sein an CF
erkranktes Kind gebraucht. Eine Ärztin aus dem Team hat
ihm erklärt, dafür
sei der behandelnde Arzt oder sein Hausarzt zuständig. Der Vater stellt nun
die Frage, was die Umstrukturierung denn dann bringe. Denn
das erklärte
Ziel, dass bei Abwesenheit des behandelnden Arztes die
anderen Ärzte des
Teams an dessen Stelle treten, ist wohl in weiter Ferne.
Er hinterfragt, ob die Arbeitsgruppen sinnvoll oder nur
willkürlich zusammen
gesetzt wurden. Nach seiner Erfahrung wird die Gruppenarbeit von einzelnen
Personen offensichtlich blockiert, da es sonst ein Leichtes gewesen wäre, im
PC nachzuschauen und die Eltern ordentlich zu informieren
bzw. die
Bestätigung zu erstellen.
5) Frau Dr. Fuchsbauer:
Verweist
auf ihre Kenntnis der internen Struktur (sie und ihr Mann sind selbst
Mediziner) und betont, dass die Eltern wissen müssen, wer
der
Verantwortliche ist. Sie zeigt die Gefahr auf, wenn gerade
bei besonders
gefährdeten Kindern die Zuständigkeit nicht geklärt ist.
Arbeitskreis
Elterninitiativen und
Selbsthilfegruppen
für besondere und kranke Kinder
6) Herr Dr. Wuelz:
Berichtet
von der Stimmung unter den Ärzten der Kinderklinik, sie zeigen sich
bedrückt und überlegen sich an andere Kliniken zu
wechseln. Seine Warnung:
Es droht ein Aderlass! Diese Lücken wären nicht leicht und
in kurzer Zeit zu
füllen.
7) Herr Klotz:
Er ist
Vater eines Kindes mit Down-Syndrom und berichtet von der
ablehnenden Haltung von Prof. Zimmerhackl auf die Bitte,
die besonderen
Bedürfnisse solcher Kinder im Klinikalltag zu beachten.
Die Antwort des neuen
Klinikchefs fiel vor Zeugen: „Für Down-Syndrom ändere ich
meine Strukturen
nicht!“
Der
Vater berichtet außerdem von einer Komplikation die sich auf Grund
dieser Weigerung ergeben hat: Die Eltern kamen mit ihrem
Kind, das seit
Tagen nichts mehr getrunken hatte und schon sehr
ausgetrocknet war, in die
Klinik. Sie wurden aber ohne Hilfe wieder nach Hause
geschickt. Man hatte
sie gefragt, was denn zu tun sei und ihnen dann den Rat
gegeben, sie sollten
halt weiter versuchen, das Kind zum Trinken zu animieren. Bei einer späteren
Einweisung durch den Notarzt wurde in der Klinik eine
falsche Infusion
gegeben, was zu einem Hirnödem geführt hat.
8) Frau Kastner:
Sie berichtet, dass sie von Prof. Zimmerhackl bei einer Besprechung in großer
Runde öffentlich gedemütigt wurde. Er hatte über ihre späte Mutterschaft
gesagt: „Wenn die in diesem Alter noch Kinder kriegt, muss man mit CF
rechnen.“
Sie betont, dass das wissenschaftlich nicht zu untermauern ist und ein
Klinikchef das wissen sollte.
9) Dr. Wuelz:
Er erklärt, dass
durch das Verhalten von Prof. Zimmerhackl das Misstrauen
der Eltern stetig weiter geschürt wird. Er verweist auf
den Versuch, die Eltern
mundtot zu machen, indem die Sprecherinnen des
Arbeitskreises geklagt
wurden. Vor allem die Handschlagsqualität von Prof.
Zimmerhackl stellt er in
Frage, da dieser schon mehrfach erklärt hat, er wolle die
Klagen ohne
Bedingungen zurück ziehen, das bis heute aber nicht
geschehen ist. Die
Eltern glauben inzwischen, dass der Klinikchef immer nur
Lippenbekenntnisse
abgibt.
Arbeitskreis
Elterninitiativen
und Selbsthilfegruppen
für besondere un4 kranke Kinder
10) Frau Altmann:
Ihr
Sohn wurde vor 18 Jahren lebertransplantiert. Sie berichtet von einer Visite
von Prof. Zimmerhackl. Er hat dabei die Mutter
beschuldigt, eine
Verschlechterung des Gesundheitszustandes bei ihrem Sohn
herbeigeführt zu
haben. Er hat von Retransplantation und „Organverschwendung“ gesprochen.
Über die Behandlung mit Wachstumshormonen hat er
gespottet: „Was - das
soll ein Siebzehnjähriger sein?“ Der junge Mann war
daraufhin psychisch am
Ende, schwer depressiv und suizidgefährdet.
Die Mutter hat
betont, dass sie 17 Jahre lang mit Vertrauen in diese Klinik
kam. Aber seit diesem Vorfall lässt sie ihren Sohn keine
halbe Stunde mehr
alleine in dieser Klinik. Ihr Fazit: „Es waren 10 Minuten - aber was wurde in
dieser kurzen Zeit alles zerstört!“
Der
junge Mann hat der Mutter vor ihrer Abfahrt noch sein Statement mit auf
den Weg gegeben: „Es ist eine Schande, dass so ein Mensch
in diesem Haus
arbeiten darf.“
11) Frau Göksu:
Vor der
Transplantation hat Prof. Zimmerhackl die Familie unter Druck
gesetzt. Er hat ihnen von einer Fremdspende abgeraten,
„das wäre das
Todesurteil“. Die Eltern waren in dieser schweren Zeit
auf die Betreuung einer
Psychologin angewiesen, weil sie so verunsichert wurden. Außerdem beklagt
sie, dass er bei notwendigen Untersuchungen nicht den Rat
der Radiologen
einholt, sondern in deren Bereich eingreift. Wegen einer
von ihm
angeordneten Biopsie landete ihr Kind auf der
Intensivstation, anschließend
wurde ein Ultraschall gemacht, der weitaus bessere
Ergebnisse brachte.
12) Laura Kraus:
Frau Urban, die Tante
des jungen Mädchens, berichte, dass Laura gebeten
wurde, einer Vorstellung im Hörsaal zuzustimmen. Sie
dachte, es gehe um
den akuten Harnwegsinfekt und war einverstanden. Als sie
dann in den
Hörsaal gebracht wurde, hatte sie wieder hohes Fieber
bekommen und war
nicht in der Lage, die Auswirkungen einzuschätzen.
Im Hörsaal ging es
dann entgegen ihren Erwartungen um ihre Erbkrankheit.
Sie erfuhr, dass ihre Großmutter in jungen Jahren an
dieser Krankheit
gestorben ist und dass ihre Mutter und ihre Tante auch
davon betroffen sind.
Prof. Zimmerhackl verkündete vor der versammelten
Hörerschaft, dass Laura
nach seiner Einschätzung nur noch 4 Jahre zu leben habe.
Laura ist bis heute schwer depressiv, sie hat das Gehörte
noch immer nicht
verkraftet.
Arbeitskreis
Elterninitiativen
und Selbsthilfegruppen
für besondere und kranke Kinder
13) Frau Kiederer:
Sie
stellt sich als betroffene Mutter mit dem Beruf Krankenschwester und
Obfrau des CF-Vereins vor. Sie verweist auf ihre
Ausbildung, in welcher sie
gelernt hat, wie wichtig die Patientenrechte - vor allem
der Schutz der
Privatrechte - sind. Sie ist schockiert, weil in einer
Dissertation die
Patientendaten mit voller Namensnennung und exakter
Diagnose öffentlich
gemacht wurden. Sie berichtet von ihrem Entsetzen, als Prof.
Zimmerhackl,
der betreuende Professor, sich zwar pro forma
entschuldigte, aber mit einem
Nachsatz alles gleich wieder herunter spielen wollte: „Es
waren ja nur 4
Namen.“
Sie
berichtet auch von ihrem ersten Gespräch mit Prof. Zimmerhackl, in
welchem dieser auf Fragen zur Sicherung der Versorgung von chronisch
kranken Kindern vor Zeugen sagte: „CF-Kinder bringen
finanziell nicht viel“.
Sie
erzählt von der Empfehlung der Pseudomonas-Impfung durch Prof.
Zimmerhackl, obwohl dies weder mit dem Spezialisten auf
diesem Gebiet
abgesprochen war noch im Einklang mit einer Absprache
österreichischer CF-
Experten stand.
Eine
andere Mutter bestätigt: „Angst schleicht sich ein. Vertrauen geht und die
Lüge kommt.“
Die Verantwortlichen nahmen im Laufe des Gespräches wie folgt Stellung:
Prof. Buchberger:
Er betont, dass er immense Arbeit geleistet hat, um zu retten, was zu retten ist.
Nun aber ist auch er am Ende seiner Leistungs- und Leidensfähigkeit.
Er erklärt, dass bereits fieberhaft nach einem geeigneten Kinderneurologen
gesucht wird, der den Verlust von Prof. Mayer wettmachen soll.
Die Frage, was bestimmte Patientengruppen finanziell bringen, stellt sich für ihn
nicht: „Wir haben Versorgungsauftrag. Eine Therapie wird nie daran gemessen,
ob sich was rechnet.“
Wörtlich sagt er: „Wir haben die Pflicht, solche Dinge zu verhindern. Wir haben
das deutlich verstanden. Wir müssen nun Entscheidungen treffen.“
Prof. Bartsch:
„Ein Arzt braucht psychosoziale Kompetenz!“
Er befürwortet eine sinnvolle Umgestaltung der Abteilungen, denn „gute Struktur
unterstützt die Arbeit der Klinik.“
Er zeigt sich erschüttert über die Berichte der Eltern und betont, dass er seit
1961, als er an die Universitätsklinik Innsbruck kam, so etwas noch nie erlebt hat.
Er macht deutlich, dass er seine Entscheidung im Hinblick auf Prof. Zimmerhackl
bereits Mitte Juni getroffen hat und hofft, dass die Partner in dieser Entscheidung
mitgehen.
Arbeitskreis
Elterninitiativen
und Selbsthilfegruppen
für besondere und kranke Kinder
Prof. Grunicke:
Auch er zeigt sich betroffen, bittet aber um etwas Geduld: „Es sind gesetzliche
Vorgaben zu beachten, hier hilft kein Hüftschuss. Die Entscheidung muss - auch
juristisch - halten!“
Er erklärt, dass eine solche haltbare Lösung von TILAK, Land Tirol, Universität
und Bundesministerium gemeinsam geschneidert werden muss.
Er stellt eine Lösung bis Jahresende 2004 in Aussicht.
Auch
nicht direkt Betroffene melden sich zu Wort. Ein niedergelassener
Kinderarzt berichtet, dass ihm in den letzten Jahren
angstvolle Fragen von Eltern
gestellt werden, wenn ihr Kind in die Kinderklinik muss.
Das ist ihm neu, denn
„früher hatte die Klinik einen ausgezeichneten Ruf!“
Der
Klubobmann der Grünen im Tiroler Landtag, Georg Willi, verfolgt diese
Problematik von Beginn an. Er spricht aus, was in der Luft
liegt und wendet sich
dabei persönlich an Prof. Zimmerhackl: „Sie haben heute
gehört, dass das
Vertrauen in Ihre Person gänzlich verschwunden ist. Sie
betonen immer, dass Sie
nur das Beste für die Klinik und für die Kinder wollen. Können Sie sich
vorstellen,
dass Sie Ihre Funktion abgeben und auf andere Gebiete
verlagern? Sie haben
sicher Ihre Qualitäten. Bitte suchen Sie sich ein anderes
Betätigungsfeld!“
Im
Saal entstand eine unglaubliche Spannung. Prof. Zimmerhackl saß da, als
hätte er kein Wort davon gehört.
Bevor die Stimmung zu
explosiv werden konnte, wollte Prof. Buchberger die
Veranstaltung beenden: „Ich denke, dem ist nichts mehr
hinzuzufügen.“
Aber
nun stand Prof. Zimmerhackl auf und versuchte an, sich zu rechtfertigen.
Er hatte die Stirn, die Berichte der Eltern anzuzweifeln
bzw. sie als zu emotional
hinzustellen. Er schob jegliche Verantwortung auf „das
Team“, denn er bespräche
immer alles mit den behandelnden Ärzten, er hätte noch nie
Alleingänge
unternommen.
Es war die selbe Art,
mit der er sich immer heraus zu reden versucht, sie ist den
Eltern wohlbekannt. Bereits bei seinem ersten Satz wollten einige Eltern gehen,
aber sie wurden gebeten, sich die Antwort von Prof.
Zimmerhackl anzuhören.
Nun aber wurde es zunehmend unruhig im Saal. Verschiedene
Eltern riefen ihre
Fragen heraus, verlangten eine Entschuldigung zu hören,
wollten wissen, ob er
seinen Hut nehmen wird, brachten die Gerichtsverfahren
wieder ins Spiel.
Arbeitskreis
Elterninitiativen
und Selbstbilfegruppen
für besondere und kranke Kinder
Dr.
Brüggl, Vater eines CF-Kindes, der die angeklagten
Elternsprecherinnen vor
Gericht vertritt, zog ein e-mail vom 8.7.04 aus der
Tasche und verlas: ".... Ich
hatte zugesagt, dass ich beide Klagen zurückziehe, und dazu stehe ich....... Um
Ihnen zu zeigen, dass
ich bezüglich dieser Punkte darauf hoffe dass wir, wie wir
an sich vereinbarten, eine Einigung erzielen werden werde
ich heute meinen
Anwalt bitten die Klagen zurückzuziehen."
Dr. Brüggl fragte,
ob Prof. Zimmerhackl nun - 3 Monate später - endlich bereit
sei, diese Zusage einzuhalten. Dieser antwortete: „Wenn
ich ohne Grund
angegriffen werde, muss ich mich verteidigen!“
Darauf meldeten sich zwei Väter zu Wort, Herr Faustmann und Herr Blaser. Sie
bestätigten, dass ihre Berichte den Anschuldigungen zu Grunde liegen und dass
sie den Arbeitskreis und die Sprecherinnen um Hilfe gebeten hatten. Denn sie
hatten Angst um die Versorgung ihrer Kinder und Gespräche mit Prof.
Zimmerhackl seien nicht mehr möglich.
Der Disput artete zu einem Schreiduell aus - besonders bedauerlich, weil einer
der Väter im Februar miterleben musste, wie seine Tochter an der Kinderklinik
starb. Er machte die Therapieänderungen durch den Klinikchef verantwortlich für
den schnellen Tod seiner Tochter.
Dieser versuchte sich wieder heraus zu winden. Es war für alle unerträglich. Wie
auf ein geheimes Kommando standen die Menschen auf und verließen den Saal.
(Mitschrift von Margot Lepuschitz)
Anlage 6
Reith i.A., am 2004-05-13
Sehr geehrter Professor Bartsch!
Mit größter Sorge wende ich mich heute an Sie um Ihnen meine Erfahrungen und Eindrücke
zu schildern - wie sich die derzeitige Kliniksituation auf das Wohl der Patienten auswirkt!
Ich habe Cystische Fibrose bin 23 Jahre alt und seit 20 Jahren an der Univ. Kinderklinik
Innsbruck in Behandlung!
Seit meinem 3 Lebensjahr bin ich auf der Beobachtungsstation in regelmäßiger stationärer
Betreuung.
Die ständigen Wechsel der Ärzte, Therapeuten und Krankenschwestern in all den Jahren
haben einen geprägt. Vertrauen aufzubauen mit einem ständig neuen Gesicht war unmöglich,
ganz zu schweigen von der Behandlung wo das Wissen und Routine fehlten. Man hat so
einiges über sich ergehen lassen müssen, was sich natürlich auch auf den Verlauf der
Krankheit und die Psyche ausgewirkt hat.
Seit etwas mehr als 10 Jahren sind wir Cf Patienten in konstanter Betreuung von einem
professionellen Team bestehend aus Professor Ellemunter der sich vor 18 Jahren dieser
Krankheit und uns Patienten angenommen, sich spezialisiert und in all den Jahren mit seiner
Erfahrung und Wissen unsere Lebensqualität gesteigert hat; den Therapeuten die durch den
intensiven und langen Kontakt jeden Einzelnen individuell betreuen; das Pflegepersonal das
uns kennt und dementsprechend versorgen kann; den Psychologen die einen begleiten und die
Diätassistenten die einen unterstützen.
Man fühlt sich endlich in sicheren Händen was sich auch in den Krankheitsverläufen wieder
spiegelt.
Aber die Zahl der zu behandelten Patienten steigt jährlich nur die Zahl des fachmännisch
Betreuenden Teams bleibt gleich - sprich um diese Qualität der Behandlung halten zu können
und noch mehr zu verbessern muss sie mit zusätzlichen beständigen Personal unterstützt
werden!
Seit der Übernahme der Klinik von Professor Zimmerhackl welche nicht nur sichtbar sondern
auch spürbar ist - bangen wir jedoch erneut um unsere Versorgungsqualität!
Statt dieses großartige, mühsam erarbeitete Therapiekonzept zu unterstützen welches derzeit
uns Patienten zur Verfügung steht, wird emens dagegen gearbeitet und mit der geplanten
Einführung des Rotationsprogramms droht die Situation für uns Cf ler wieder so zu werden
wie vor 15 Jahren.
Es würden dann zwar mehr Ärzte da sein, von denen jeder ein bisschen über CF weiß — aber
durch die unkonstante Betreuung, der fehlenden Erfahrung und den ständigen Wechsel sehe
ich dem Beschluss mit Angst entgegen, denn was es für uns Patienten bedeutet wenn man zur
stationären i.V. Therapie kommt und der einzige Arzt im ganzen Haus der sich wirklich
auskennt mal nicht da ist - kann ich Ihnen aus eigener Erfahrung berichten.
Schon bei meinem vorletzten
Stationären Aufenthalt wurde mir ein Antibiotikum angehängt,
trotz Hinweis von meiner Seite das dieses
nicht wirke und schon in der letzten Behandlung
abgesetzt wurde und bat um sofortigen Beginn
mit der Kombination vom letzten Mal. Dieser
Hinweis wurde ignoriert, auch mit meinen
betreuenden Ärzten wurde keine Rücksprache
gehalten, also wurde so begonnen wie Sie es für richtig hielten. Am nächsten
Tag war mein
Arzt wieder im Haus und wie erwartet wurde sofort auf die richtige Kombination
und
Dosierung umgestellt.
Das gleiche Thema beim diesmaligen Aufenthalt am 26.April 04
Nachdem es leider mittlerweile fast Standart ist das man über das Behandlungsverfahren und
die Medikation nicht mehr informiert wird erkundigte ich mich extra noch danach - kurz
bevor mit der Therapie begonnen wurde.
Es wurden diesmal zwar die richtigen Antibiotika ausgesucht, aber viel zu gering dosiert.
Ich machte den Arzt darauf aufmerksam welche Dosis ich für normalerweise immer
bekomme und zeigte ihm meine persönlichen genau dokumentierten Unterlagen.
Er erklärte mir darauf höflich das diese - welche er ausgesucht - die übliche Dosierung bei
Cf- Erwachsenen sei.
Diesmal bestand ich aber auf mein Recht und es wurde mit der erhöhten Dosis begonnen -
Welche auch von Dr. Ellemunter der am nächsten Tag wieder im Haus war bestätigt wurde.
In einem Gespräch mit ihm mussten wir feststellen das mit ihm keine Rücksprache gehalten
wurde obwohl er über Handy erreichbar war, und das mir einfach mal vertraut wurde.
Auch mein aktueller Aspergillus - positiv Befund den ich beim durchblättern meiner Kurve
entdeckte, wurde mir erst nach meiner Rückfrage bestätigt.
Weitere Maßnahmen wurden aufgrund der Unsicherheit erst getroffen als nach dem
Wochenende mein behandelnder Arzt wieder im Haus war.
Das selbe bei den Kontrolluntersuchungen wo einem die Ahnungslosigkeit so mancher
kurzfristig eingeführter Ärzte verzweifeln lässt.
Das sind Situationen die
einen Angst machen und verunsichern und auch wenn Ich mich zu
melden weiß wenn mir etwas zweifelhaft
vorkommt, aber ich werde irgendwann auch wieder
neue Medikamente und noch intensivere
Therapien brauchen mit denen ich noch keine
Erfahrungen habe - wer passt dann auf mich,
die vielen anderen Patienten und die Kinder die
sich noch nicht wehren können auf, wenn wir
auf die Beschlüsse der unerfahrenen Ärzten
angewiesen sind? Blindes Vertrauen auf Kosten unserer Gesundheit?
Weiters möchte ich Sie noch
kurz über die Umgangsform von Prof. Zimmerhackl informieren
die nicht nur das gesamte Krankenhauspersonal zu spüren bekommt, nein auch ich
als Patient
bekam im letzten Jahr, bei seiner
Donnerstäglichen Chefvisite ein Verhalten entgegen
gebracht das mich bis heute noch verletzt.
Ich wurde zwar freundlich
begrüßt und dann gefragt was ich beruflich mache, aber als ich
dann antwortete das ich in Frühpension bin (wo allein dieses Wort auszusprechen
und zu
akzeptieren in dieser Zeit für mich eine sehr
große Überwindung war )- bekam ich lediglich
einen spöttischen, herablassende Blick und sah ihm zu wie er kommentarlos mit
gehobenen
Kopf mein Zimmer verließ. Was glauben Sie wie
man sich da fühlt!?
Mit diesem Schreiben richte ich mich an Sie und hoffe auf Ihre Unterstützung!
Lassen sie es nicht zu das diese anerkannte, jahrelang erforschte Qualitätstherapie für uns
Cf- Patienten nicht mehr gewährleistet wird!
Und ich möchte noch einmal darauf hinweisen das es am guten Teamwork zwischen
konstanten Ärzten, Therapeuten, Pflegepersonal und Patienten liegt worauf wir aufbauen,
vertrauen und trotz Cf ein gutes Leben führen können und dieses gilt es zu unterstützen!!
Ich stehe auch einem offenen
Gespräch jederzeit zu Verfügung und
verbleibe mit freundlichen Grüßen
Maria Anna Gschösser
Anlage 7
Frau
Helga Klotz, Obfrau der Tiroler Selbsthilfegruppe für Eltern von
Kindern mit Down-Syndrom, gibt folgende eidesstattliche
Erklärung ab:
Über
die Vermittlung der Psychologin Dr. Sabine Köppl
wurde Prof.
Zimmerhackl anlässlich seiner Bestellung zum Leiter der Kinderklinik
Innsbruck von Eltern um ein Gespräch gebeten. Die
einzelnen Gruppen
wollten sich vorstellen und ihre speziellen Wünsche
artikulieren.
Zu
diesem Treffen, das am 19.2.2003 um 17 Uhr in der Bibliothek der
Kinderklinik stattfand - es waren nicht alle Selbsthilfegruppen geladen-
kamen unter anderem Vertreter von Transplant-Kids,
CF-Team, Hilfe für
das Kinderherz, Kinderkrebshilfe, FOD, Elternbewegung
besonderer
Kinder und Diabetikervereinigung.
Frau Klotz stellte sich als Obfrau der Tiroler Selbsthilfegruppe für Eltern
von Kindern mit Down-Syndrom vor und berichtete, dass sich diese
Eltern von der neuen Klinikleitung wünschen, dass ihre Kinder mit ihren
besonderen Bedürfnissen besser wahrgenommen und angenommen
werden.
Prof. Zimmerhackl wartete keine detaillierte Ausführung dieses
Wunsches ab, sondern unterbrach sie sofort mit der Feststellung, dass
diese Kinder selbstverständlich bei Herzfehlern oder Lungenentzündung
von der zuständigen Station medizinisch betreut werden.
Frau Klotz versuchte noch einmal die Anliegen der Eltern zu
verdeutlichen. Sie erklärte, dass es über die medizinische Versorgung
hinaus noch mehr braucht - nämlich Eingehen auf die psychischen
Besonderheiten dieser Kinder - und dass das nur gelingen kann, wenn
die Eltern ernst genommen und eingebunden werden.
Prof. Zimmerhackl erklärte sich dafür nicht zuständig: „Das ist Aufgabe
von Prof. Haberfellner“ und beendete das Gespräch mit Frau Klotz mit
den Worten „Für Down-Syndrom-Kinder ändere ich meine Strukturen
nicht!“
Anlage 8
Hygienevorschriften für CF-Patienten
von Prof. Zimmerhackl belächelt
Bei einem Gespräch im
kleinen Kreis (Prof. Zimmerhackl, Frau Mattersberger, Frau
Wuelz, Frau Kiederer) stellte Prof. Zimmerhackl seine
Idee für den Eingangsbereich
des Neubaus der Kinderklinik Innsbruck vor. Er wolle einen
Brunnen mit fließendem
Wasser haben, evtl. einen kleinen Wasserfall, denn das
habe auf die kleinen
Patienten eine beruhigende Wirkung.
Ich habe sofort davor
gewarnt, weil das eine Brutstätte für Pseudomonas-Bildung,
Aspergillen-Bildung und Wasserkeime wie Legionellen ist, die grundsätzlich im
Klinikbereich eine große Gefahr für eine bestimmte
Patientengruppe bilden. Ich habe
erklärt, dass davon vor allem für transplantierte Kinder,
für CF-Kinder und für alle
Kinder mit Immunsuppression eine enorme Gefahr ausgehen
würde.
Prof.
Zimmerhackl nahm meine Einwände aber nicht ernst: „Was haben Sie für eine
Panik im Bezug auf Wasser? Dann müssten Sie ihr Kind in
eine Glasglocke geben
und Sie dürften überhaupt nirgends mehr hingehen. Jede
Busfahrt ist gefährlicher.“
Als betroffene Mutter
die bereits ein Kind wegen CF verloren hat war ich schockiert.
Ein Klinikvorstand müsste doch zumindest das
grundsätzliche Wissen über CF
haben. Dann aber würde er wissen, dass gerade in Familien
mit CF-Kindern auf
peinliche Hygiene geachtet wird. Er würde wissen, dass so
ein Kind nicht in einen
Bus einsteigt, dass es Menschenansammlungen nach
Möglichkeit vermeidet.
Ich dachte daran,
dass ich in der Früh alle Wasserhähne 10 Minuten durchspüle,
dass ich die Klospülung mehrmals betätige, bevor mein
Sohn diesen Raum betritt,
dass erst alle anderen Familienmitglieder duschen gehen,
bevor er duscht (und auch
das nur kurz). Mir war klar, dass Prof. Zimmerhackl sich
nie mit CF beschäftigt hat
und dass er nicht einmal die einfachsten
Hygienevorschriften für solche Patienten
kennt. Ich
fühle mich in meiner Sorge nicht ernst genommen.
Maria-Theresia Kiederer
Anlage 9
Gedächtnisprotokoll
zum Gespräch mit Prof.
Zimmerhackl, Prof. Bartsch,
DI Gabriele Fischer und Margot Lepuschitz
vom 18.6.04.
Gesprächsdauer ca. 2 Stunden
Prof. Zimmerhackl bittet zu Beginn um eine Erläuterung, warum Frau DI Fischer und
Frau Lepuschitz öffentlich Vorwürfe gegen ihn erheben.
Diese stellen klar, dass sie als Sprecher einer Gruppe von SHG und EI und deren
Mitglieder beauftragt sind, Probleme an der Kinderklinik aufzuzeigen.
Alle Fakten, die bis zu diesem Zeitpunkt bekannt sind, werden noch einmal zur
Sprache gebracht (conf. Brief vom 11.2.04). Prof. Zimmerhackl bestreitet, diese
Aussagen getätigt zu haben. Er bestreitet auch, dass er die Zusammenarbeitet mit
den SHG und EI verweigert.
Erst Prof. Bartasch kann ihn zu einer formalen Entschuldigung nötigen.
Prof.
Zimmerhackl erklärt - nachdem er von Prof. Bartsch ziemlich intensiv dazu
gedrängt wird - dass er die Klage gegen Frau Lepuschitz
und Frau DI Fischer ohne
Bedingungen zurückzieht. Dies wird von den Sprecherinnen
der SHG und EI
kommentarlos zur Kenntnis genommen.
Anschließend geht Prof. Zimmerhackl aber erneut in die Offensive und beklagt, wie
schwierig seine Arbeit auf dieser Klinik sei.
Dabei erhebt er schwere Vorwürfe gegen die Ärzteschaft und einige Eltern:
1.
Er hätte von vorn herein keine Chance gehabt,
weil ein paar Oberärzte, die sich
bis jetzt die Klinik aufgeteilt haben, ihn abschießen wollten und nun die
Mehrheit
der Ärzte sowie die Eltern instrumentalisierten.
2.
Oberärzte hätten ein Alkoholproblem. Er
schränkt es später auf einen Oberarzt
ein und berichtet, eine Schwester habe ihm mitgeteilt, dass man
diesen Arzt
nach 23:00 nicht mehr im Nachtdienst wecken dürfe, weil er
dann nicht mehr in
der Lage sei zu arbeiten.
3.
Oberärzte verweigerten die Zuteilung auf
Stationen, auf denen sie nicht arbeiten
wollen und auch jener Oberarzt, der die Dienstpläne
ausgearbeitet hat, habe
eigenmächtig gehandelt und Vorgaben nicht umgesetzt.
4.
Ärzte würden die Klinik vor Dienstschluss
verlassen.
5.
Ein diensthabender Oberarzt habe in der Nacht
einem jungen unerfahrenen
Assistenzarzt die Betreuung eines Risikopatienten
überlassen und bekam auf
seine Fragen am nächsten Morgen die Antwort, alles sei
problemlos verlaufen. In
der Patientendatei seinen aber keine Eintragungen zu
finden und auch die
Behandlung sei nicht dokumentiert worden.
6.
Oberärzte bildeten die Jungärzte mangelhaft
aus und wenn Zimmerhackl diese für
3-4 Wochen ins Labor
schickt, würden sie von
den Oberärzten wieder
zurückgeholt.
Die Vorlesungen seien ein Witz.
7. Für
Prof. Ellemunter habe er (wie auch für Prof. Fink, der
aber einen
Karrieresprung vorgezogen hätte)
alles getan, was nur möglich sei. Er habe ihm
zusätzlich Personal angeboten, ihn
motiviert zu forschen und ihm dafür auch
Kontakte zu diversen Pharmafirmen
geboten.
Immer
wenn Prof. Ellemunter und Prof. Eder nicht da seien, käme es zu
dramatischen Situationen, weil die Patienten nicht
ausreichend betreut werden
könnten. Keiner wüsste was zu tun ist und deshalb müsste
Prof. Zimmerhackl in
die Betreuung eingreifen, um noch größeren Schaden
abzuwehren.
8.
Frau Ninz habe im Beisein einer Schwester
gesagt, dass sie sich wünschte, ihr
Kind würde sterben und dies soll sie auch ihrem Sohn
gesagt haben. Daher
sollten seine Äußerung und die von Frau Dr.
Jungraithmayer („Warum sind Sie
immer bei Ihrem Sohn, gehen Sie lieber arbeiten“ und
„diese Transplantation war
eine Organverschwendung“) auch anders betrachtet werden.
9.
Der Satz „was macht die schon wieder da“ den
er Frau Kiederer im Vorbeigehen
zugedacht hat, sei auch nicht so gemeint gewesen. Er habe
damit nur seiner
Sorge Ausdruck verleihen wollen, weil er annahm, dass
Frau Kiederer mit ihrem
Sohn stationär aufzunehmen sei.
10.Wenn er einen Arzt für ein paar Wochen zur Fortbildung schicken oder zu
Forschungsarbeiten
animieren wolle, würde alles boykottiert.
11. Prof. Zimmerhackl habe die Morgenbesprechung auf eine
Mittagsbesprechung
verlegen müssen, weil die Oberärzte es nicht schafften, bis zur Chefvisite um 9:00
die Patienten zu befunden und vorzubereiten.
Prof. Zimmerhackl
betont, dass ihn diese Umstände gezwungen haben, deutliche
Veränderungen an der Klinik durchzuführen. Er zeigt
Unverständnis über die Sorgen
der Eltern und bestärkt seinen Willen, zusätzlich neue
Kräfte an die Klinik zu holen.
Prof. Bartsch macht deutlich, dass er eine Zusammenarbeit
mit den SHG und EI für
dringend notwendig hält und empfiehlt, diese auch in die Planung des Neubaues
der
Kinderklinik mit einzubeziehen.
Von den
Sprecherinnen der Eltern wird klar gestellt, dass das Vertrauen in die Person
von Prof. Zimmerhackl nachhaltig erschüttert ist. Daher
müssten von seiner Seite
Taten folgen, die glaubhaft machen, dass sich das Klima zum
Guten wendet und das
für die kleinen Patienten und deren Eltern hörbar und spürbar werde.
Die Elternsprecherinnen fordern auch die detaillierte schriftliche Ausarbeitung
des
Strukturkonzeptes und Prof. Zimmerhackl sagt zu, ihnen
diese binnen einer Woche
zur Verfügung zu stellen.
Es wird vereinbart, noch einmal zu
versuchen, eine Basis für eine Zusammenarbeit zu
finden.
DI Gabriele Fischer Margot Lepuschitz
Prof. Bartsch
Anlage 10
CF Team Maresi
|
Von: CF Team Maresi <cf-team.maresi@aon.at>
Gesendet: Dienstag, 6. Juli 2004 14:07
Betreff: Fw: Gedächnisprotokoll zum Gespräch zur Einführung der Pssudomonasimpfung
Subject:
Gedächnisprotokoll zum Gespräch zur Einführung der Pseudomonasimpfung
Gedächnisprotokoll
zum Gespräch zur Einführung der Pseudomonasimpfung.
Am 19.2.2003 um 17.00 Uhr
fand in den Räumlichkeiten von Prof. Zimmerhackl ein Gespräch mit
Prof. Zimmerhackl und Vertretern von CF-TEAM
(Hilde Rubatscher, Dr. Simon Brüggl und
Theresia Kiederer) statt.
Unter anderem teilte Prof. Zimmerhackl uns erfreut mit dass er nur mehr ein Gespräch mit der
Krankenkasse führen müsste,
dann wäre alles geregelt für die Pseudomonasimpfung. Gerade diese Impfung sei doch ein Gewinn
für unsere Kinder.
In diesem Moment mussten wir ihm sogar recht geben.
Doch am nächsten Tag bei der Blockuntersuchung konfrontierte Hilde Rubatscher Prof. Dr.
Ellemunter bezüglich Pseudomonasimpfung.
Prof. Dr. Ellemunter machte große Augen , denn er wusste von dem allen nichts.
Er erklärte Frau Rubatscher dass sich alle Amb. einheitlich ausgesprochen hätten, zum gegebenen
Zeitpunkt noch keine Impfempfehlung auszusprechen.
Prof. Dr. Ellemunter bzw.
auch alle anderen Leiter der CF-Amb. von Österreich lehnen zu diesem
Zeitpunkt diese Impfung ab. -Daten sind noch
nicht überzeugend genug bzw. sind unbefriedigend,
dass eine generelle Impfempfehlung gegeben
werden kann.
Nachzulesen im Konsensuspapier der ÖGKJ(Feb.2003). zuletzt bearbeitete Daten Mai 2004.
Anlage 11
Betrifft: Klinikaufenthalt
von Tochter Isabella KASTNER
vom
ol.o3.- 22.o3.2oo3
Am Montag vormittag 17.o3.o3 nahm ich mit meiner Tochter
Isabella
an einem Studentenvortrag über Cyst. Fibrose teil.
Zum Abschluß des Vortrages konfrontierte mich Prof.
Zimmerhackl
mit
der Aussage:
"Wenn man in dem Alter noch ein Kind kriegt, dann
muß man
auch,mit
einem behindertem Kind rechnen !"
Diese Aussage war für mich dermaßen depremierend !!!