2790/J XXII. GP

 

 

 

Eingelangt am 23.03.2005
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

 

 

der Abgeordneten Darabos, Gaal

und GenossInnen

an den Bundesminister für Landesverteidigung

betreffend Kasernenschließungen

Seit längerem ist klar, dass aufgrund der völligen Überschuldung des Österreichischen
Bundesheeres, Kasernen zur Finanzierung der Heeresreform verkauft werden müssen.

Die Vorbelastungen, also Schulden in die Zukunft, im Bereich der Landesverteidigung betragen
-  insbesondere durch die Anschaffung des unnötigen sündteueren Kampfflugzeuges
„Eurofighter" - 2.185 Mio. Euro, das ist mehr als der doppelte (233 Prozent) Sachaufwand des
Verteidigungsbudgets.

Dadurch bleibt überhaupt kein Spielraum für dringend notwendige Beschaffungen, die dem
Schutz und der Sicherheit der Soldaten dienen.

In diesem Zusammenhang war im ORF-Teletext am 22. März 2005, auf der Seite 113 folgendes
zu lesen:

 


Die Liste der betroffenen Kasernen war auf den Seiten 144.1 bis 144.4, wie folgt abgebildet:


Ebenso war auf der ORF-Hörfunkhomepage http://oel.orf.at/inforadio/49043.html?filter=
zu lesen:

......... Jedes Bundesland betroffen

Ein Auszug aus der Liste der angeblich zu veräußernden Kasernen: In Niederösterreich sollen
insgesamt neun Kasernen verkauft werden, darunter die Standorte Horn oder Weitra.


In der Steiermark ist unter anderem der Fliegerhorst Aigen betroffen, neben sechs weiteren
Kasernen. In Wien sollen sechs Liegenschaften abgegeben werden, allerdings keine der grossen
Schlüsselkasernen, in Kärnten vier, darunter der Standort Bleiburg.

Auch in Oberösterreich will das Bundesheer angeblich vier Standorte veräussern, darunter die
Kaserne Freistadt und den Truppenübungsplatz Dachstein-Oberfeld, im Burgenland und Tirol
stehen ebenfalls vier Orte auf der Liste.

In Salzburg sind es drei, darunter die Kaserne in Tamsweg. In Vorarlberg wird die Kaserne in
Lochau bereits verkauft, darüber hinaus sollen Teile des Militärkommandos geschlossen werden.

Die komplette Liste der angeblich vor dem Verkauf stehenden Kasernen aus dem Ö1-Inforadio:

Bundesheer / Die zum Verkauf stehenden Liegenschaften:

Vorarlberg Teile des Militärkommandos; Stilllegung im Gang: Lochau (Rhomberg)

Tirol Kufstein (Enrich), Schwaz, Teile St. Johann, 1 Osttirol (Franz Josef oder Haspinger-
Kaserne)

Salzburg Tamsweg, Stadt Salzburg: Riedenburg und Glasenbach

Oberösterreich Kirchdorf Freistadt, Linz-Ebelsberg (Wunsch des Landes, Kompensation
Hörsching), Dachstein-Oberfeld (aus Truppenübungsplatz wird Schießplatz) - Stilllegung im
Gang: Steyr (Trollmann)

Niederösterreich Baden, Großenzersdorf, Horn, Weitra, Hainburg, Klosterneuburg, 2 Wiener
Neustadt (Maximilian, Bechtoldsheim), Stockerau (Prinz Eugen)

Steiermark Fliegerhorst Aigen, Radkersburg (Mickl), Fehring, Leibnitz, Thalerhof (Fliegerhorst
Nittner nach Auslaufen F5), 2 Graz (Hummel, Kirchner) - in Abwicklung bereits: Leoben

Kärnten Bleiburg, 1 Villach (möglich Hensel), Wolfsberg, 1 Klagenfurt (möglich Waisenhaus),
Lager Aichelburg-Labia

Burgenland Neusiedl (Berger), Oberwart, Oggau, Pinkafeld Kaisersteinbruch bleibt wegen
Hunden

Wien Tegetthoff (Kuchelau), Radetzkykaserne, Vorgarten, Hetzgasse, Schmirchgasse, Teil
Arsenal - Insgesamt zwei Drittel der Wiener Kasernen und Amtsgebäude "


Weiters war in diesem Beitrag - http://oel.orf.at/inforadio/49043.html?filter= -
zu lesen, dass es Widerstand in den Ländern gibt:

„In den Ländern hält man sich mit Stellungnahmen derzeit noch zurück. Einige
Landeshauptleute werfen sich für einzelne besonders sensible Orte in die Presche. So will etwa
Salzburg Landeshauptfrau Gabi Burgstaller (SPÖ) nicht akzeptieren, dass Tamsweg eventuell
zugesperrt wird. Kärntens Landeshauptmann Jörg Haider (FPÖ) besteht auf dem Fortbestand
der Kaserne in Bleiburg. Und die steirische Landeshauptfrau Waltraud Klasnic will von einer
Schließung des Fliegerhorsts in Aigen nichts hören. Ansonsten ist aber derzeit Abwarten
angesagt.“....

Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für Landesverteidigung
nachstehende

Anfrage:

1.       Welche Standorte sind von den geplanten Umstrukturierungen wie betroffen?
a.)     Welche Kasernen sollen wann geschlossen werden?

b.)     Welche Liegenschaften sollen wann verkauft werden?

c.)     Welche Veräußerungserlöse werden wann erwartet?

(Bitte um eine detaillierte - nach Bundesländern geordnete - Auflistung)?

2.       Gibt es einen regelmäßigen Informationsaustausch bzw. Verhandlungen mit den
Landesregierungen über die geplanten Umstrukturierungen und Kasernenschließungen,
die im Zuge der Heeresreform erfolgen sollen?

a.)     Wenn ja, wann sind diese Gespräche mit wem erfolgt?

b.)     Welche Landesregierungen haben Ihren Sperr- / Verkaufsplänen bereits zugestimmt?

c.)     Welche Landesregierungen haben Ihren Sperr- / Verkaufsplänen nicht zugestimmt?

d.)    Wenn nein, wann werden diese Gespräche mit wem erfolgen?