2828/J XXII. GP
Eingelangt am 05.04.2005
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Mag. Maier
und GenossInnen
an die Bundesministerin für Gesundheit und Frauen
betreffend „Lebensmittel bzw. Futtermittel aus bt-10-Mais auch in Österreich?"
Rund 1.000 Tonnen von nicht genehmigtem Genmais
gelangten seit 2001 in die EU. Die EU-
Kommission
verurteilte dies Ende März 2005 und verlangte sofortige Aufklärung.
Nach Informationen von EU-Gesundheitskommissar Markos
Kyprianou sind Lebensmittel
und Futtermittel, die
aus der Maissorte bt-10 hergestellt wurden, seit 2001 in die EU
importiert worden. Für bt-10 Mais gibt es aber in Europa keine Zulassung. Der
EU-
Kommissar verurteilte diese Praktiken und verlangte umgehend Aufklärung von den
US-
Behörden und dem Schweizer Hersteller Syngenta.
Die nicht genehmigten Produkte sind angeblich über die
Verkaufskanäle für die Genmaissorte
bt-11 in der EU
vertrieben worden. Für bt-11 hat Syngenta im Gegensatz zu bt-10 eine
Vertriebsgenehmigung, die auch für die Europäische Union gilt.
Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an die
Bundesministerin für Gesundheit und
Frauen nachstehende
Anfrage:
1.
Können Sie ausschließen, dass Lebens- und/oder
Futtermittel, die aus der
Maissorte bt-10
hergestellt wurden, nach Österreich gelangt sind?
2.
Wenn nein, welche konkreten Informationen liegen Ihnen
darüber vor? Um welche
Lebensmittel und Futtermittel handelte es sich dabei?
3.
Welche dieser Lebensmittel und/oder Futtermittel Mengen
sind 2001, 2002, 2003
und 2004 auf welchen Vertriebswegen in diesen
Jahren nach Österreich gelangt?
(Aufschlüsselung auf Jahre)
4.
Welche Lebensmittel und Futtermittel wurden in welchen
Drittstaaten mit bt-10
Mais hergestellt
(ersuche um Bekanntgabe der Länder und Angabe der
Produktnamen)?
5.
Auf welche Weise bzw. von wem hat die
EU-Kommission Kenntnis erlangt, dass
Lebens- und Futtermittel, die aus der Maissorte bt-10 hergestellt wurden, in
die
EU gelangten?
6.
Durch wen wurde in Lebensmitteln und Futtermitteln bt-10
Mais nachgewiesen?
Waren es behördliche
Kontrollen?
7.
Wann hat die EU-Kommission davon Kenntnis erlangt? Wann
wurde Ihr
Bundesministerium
davon verständigt?
8.
Welche
Maßnahmen wurden durch das Bundesministerium daraufhin ergriffen?
9.
Wie
viele und welche Proben wurden durch die Bundesanstalten bzw. nun durch
die AGES oder andere Untersuchungsstellen
2001, 2002, 2003 und 2004 auf bt-10
Mais untersucht (Aufschlüsselung auf Produkte und Jahre)?
10.
Welches Ergebnis erbrachten diese Analysen
(Aufschlüsselung auf Produkte und
Jahre)?
11.
Gegen
welche europäische bzw. österreichische Bestimmungen haben die
Unternehmen verstoßen, die Lebens- und/oder
Futtermittel (die aus bt-10 Mais
hergestellt wurden) in die EU bzw. nach Österreich importiert haben?
12.
Wie sieht zur Zeit die Risikoeinschätzung von bt-10
durch ihr Ministerium aus?
Wo liegen die Risken
von bt-10?
13.
Können nach einem illegalen Import nach Österreich auch
Haftungsansprüche
gegenüber dem Konzern
(Syngenta) bzw. Importeur gestellt werden?
14. Welche Maßnahmen
wird Österreich der Kommission vorschlagen, durch die die
Einfuhr von nicht
genehmigten GVO-Produkten ausgeschlossen wird?