2890/J XXII. GP
Eingelangt am 12.04.2005
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möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Dr. Kräuter
und GenossInnen
an den Bundesminister für Finanzen
betreffend die Morgengabe des Kabinettchefs
Aus diskreter Quelle wurde bekannt, dass eine für die
Betreibergesellschaft
des
Hotel Sacher geplante und bereits zeitlich anberaumte Steuerprüfung
durch
das zuständige Finanzamt einige Wochen vor der Heirat des
Kabinettchefs im Bundesministerium für Finanzen mit der
Geschäftsführerin der Betriebsgesellschaft ohne weitere Erhebungen
eingestellt
wurde. Diese Einstellung basierte auf einer ministeriellen
Weisung
übermittelt durch den zuständigen Sektionschef.
Interessierten Beobachtern stellt sich nun mehr die Frage, ob es sich bei der
Einstellung
dieser Finanzprüfung um ein Geschenk handelt, welches der
Mann
seiner Gattin am ersten Morgen zu geben verspricht (eine sogenannte
Morgengabe
im Sinne des § 1332 ABGB). Aus diesem Grund richten
nunmehr
die unterzeichneten Abgeordneten an den Bundesminister für
Finanzen
nachstehende
Anfrage:
1.
Wieviele Betriebsgesellschaften von Hotels werden pro Jahr
in Wien einer
steuerlichen
Betriebsprüfung unterzogen?
2.
Mit welchem Datum wurde die Betriebsprüfung der
Betreibergesellschaft
des
Hotel Sacher Wien eingeleitet?
3.
Welche Prüfungsschritte wurden durch das zuständige
Finanzamt
durchgeführt?
4.
Wann wurde die steuerliche Betriebsprüfung der
Betreibergesellschaft
des Hotel Sacher eingestellt?
5.
Wie wurde die Einstellung dieser steuerlichen
Betriebsprüfung
begründet?
6. Liegt eine
bescheidmäßige Erledigung dieses Verfahrens vor?
7.
Wie lautete exakt der Inhalt der ministeriellen Weisung,
die zur
Einstellung
dieses Steuerprüfungsverfahren führte?
8. Gibt es eine
schriftliche Aufzeichnung dieser ministeriellen Weisung?
9. Was war der
Grund für diese Weisung von Finanzminister Grasser?
10.
Durch welche Person wurde der Inhalt dieser Weisung an
die
zuständigen
Beamten im prüfenden Finanzamt übermittelt?
11.
Gibt es über diese Weisung bzw. deren Übermittlung
entsprechende
Aktenaufzeichnungen?
12. Kann ausgeschlossen werden, dass diese Weisung nicht direkt durch den
Finanzminister
sondern womöglich durch seinen Kabinettchef erteilt
wurde?
13. Was
können Sie der entstandenen schiefen Optik, dass ein
Steuerprüfungsverfahren
unmittelbar vor der Hochzeit ihres
Kabinettchefs
mit der Geschäftsführerin des geprüften Unternehmens
eingestellt wird, entgegen halten?