2910/J XXII. GP
Eingelangt am 12.04.2005
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ANFRAGE
des Abgeordneten Pirklhuber, Freundinnen und Freunde
an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
betreffend geplante Freisetzungsversuche für Gentech-Marillen
In einer APA-Aussendung vom 21. März 2005 äußert sich die Boku-Professorin Laimer dahingehend, dass Freisetzungsversuche mit den gentechnisch veränderten Marillenbäumen geplant seien. Bisher wurden die Versuche mit den gentechnisch veränderten Marillenbäumen in den Gewächshäusern der Universität für Bodenkultur durchgeführt. Den transgenen Marillen wurden Gene eingepflanzt, welche sie gegen Sharka-Virus resistent machen sollen.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
1.
Stimmt es, dass in
nächster Zeit mit den Freisetzungsversuchen begonnen werden soll? Wenn ja, wann
und wo werden die Gentech-Pflanzen freigesetzt und wann wird die Öffentlichkeit
darüber informiert?
2.
Sind Sie
grundsätzlich damit einverstanden, dass diese Freisetzungsversuche stattfinden
sollen und wenn ja, warum?
3.
Inwiefern können im Falle einer Freisetzung der Gentech-Marille
negative Auswirkungen auf Mensch, Tier und Umwelt ausgeschlossen werden?
4.
Wie viele Mittel
wurden bisher von Ihrem Ressort für dieses Forschungsprojekt zur Verfügung
gestellt und wie viele Mittel sollen heuer bzw. im Budget 2006 zur Verfügung
stehen?
5. Stimmt es, dass es in Österreich einen ganz geringen Sharka-Befall (0,11%) bei Marillen gibt und wenn ja, wie rechtfertigen Sie die finanzielle Favorisierung dieses Forschungsprojektes?
6.
Inwiefern halten Sie die Verwendung von Steuergeldern für derartige
Projekte für gerechtfertigt,
da eine überwiegende Mehrheit der ÖsterreicherInnen die Gentechnik in der
Landwirtschaft ablehnt?
7.
Wie viele Mittel von Ihrem Ressort haben Sie in den letzten fünf Jahren
für gentechnikfreie Alternativen zur Bekämpfung des Sharka-Virus zur Verfügung
gestellt bzw. stehen heuer und im Jahr 2006 dafür zur Verfügung?
8.
Was unternehmen Sie zur Verhinderung der epidemischen Ausbreitung bzw.
zur Reduktion des Sharka-Virus?
9.
Wie viele Mittel stehen im Rahmen der Ländlichen Entwicklung für den
Marillen-Sektor (Züchtungs- und Vermehrungsbetriebe) zur Verfügung und durch
welche Maßnahmen wird eine Sharka-resistente Züchtung und Vermehrung gefördert?
10.
Welche gentechnikfreien Alternativen werden international gegen die
Verbreitung dieser Obstbaumkrankheit angewendet (wie z.B. Selektion einer
Sharka-resistenten Aprikose der Universität Halle-Wittenberg)? Unterstützen Sie
auch Projekte, um die Standorttauglichkeit und Qualität dieses Materials unter
österreichischen Verhältnissen zu überprüfen?
11.
Unterstützen Sie auch die Forschungsprojekte der BOKU, die sich mit
genmanipulierten Weinreben und Kirschen beschäftigen? Wenn ja, mit welcher
Begründung, in welcher Höhe und
welche Ziele sollen damit verfolgt werden?
12. Unterstützen Sie auch sonstige Forschungsprojekte mit transgenen Pflanzen? Wenn ja, welche, in welchem Ausmaß und mit welcher Begründung?