Eingelangt am 27.04.2005
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ANFRAGE
der Abgeordneten
Rest-Hinterseer, Freundinnen und Freunde
an die
Bundesministerin für Gesundheit und Frauen
betreffend Ernährungsberatung
der Fastfood-Kette McDonald's in Kindergärten
Medienberichten (SN vom 27. April 05)
zufolge hält neuerdings Ronald McDonald’s, der Clown der Fastfood-Kette, in
Kindergärten Vorträge über gesundes Essen, unterstützt mit Fördergeldern Ihres
Ministeriums. Begleitend dazu erlernen die Kinder McDonald’s Songs, das Erkennen
des Firmenlogos und bekommen Werbematerial wie z.B. Ronald-McDonald-Puzzles
ausgehändigt.
Laut Medienberichten bestätigen Sie die
Kooperation mit McDonald’s, weil Sie das Ernährungsprogramm für vernünftig
befinden und Kleinkinder ein wichtiges Zielpublikum für gesunde Ernährung
seien.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen
daher folgende
ANFRAGE:
- Wie viel an Fördermitteln hat McDonald’s bisher von Ihrem
Ministerium erhalten und wie viele Mittel sollen insgesamt für die
Ernährungskampagne von McDonald’s zur Verfügung gestellt werden?
- Wie begründen Sie, dass Sie mit knappen öffentlichen Mitteln
die Schleichwerbung eines multinationalen Konzerns finanzieren?
- Auf welche wissenschaftlichen Erkenntnisse stützen Sie sich bei
der Behauptung, das Ernährungsprogramm von McDonald’s sei vernünftig?
- Inwiefern halten Sie es für gerechtfertigt, einen Konzern als
Gesundheitsberater in öffentlichen Kindergärten auftreten zu lassen?
- Finden diese Ernährungskampagnen auch in öffentlichen Schulen
statt bzw. ist dies geplant? Wenn ja, wie viele öffentlichen Mittel stehen
dafür zur Verfügung?
- Gibt es ähnliche Kampagnen wie mit McDonalds auch mit
Biobäuerinnen und Biobauern in Kindergärten oder Schulen? Wenn ja, wie
viele Mittel stehen dafür zur Verfügung? Wenn nein, warum nicht?
- Welchen Beitrag leisten Sie dazu, damit in öffentlichen Küchen
für Kindergärten, Schulen und Krankenhäusern Biolebensmittel verwendet
werden?
- Angeblich unterstützt McDonald’s das Projekt
„Ernährungsdetektive“ des Gesundheitsministeriums, an dem bereits 8000
Volksschüler teilnehmen. Wer mitmacht, erhält Geschenke von McDonald’s. Um
welches Projekt handelt es sich konkret und wer hat es konzipiert? Wie
rechtfertigen Sie, dass bei einem Ernährungsprojekt in Volksschulen
McDonald’s Schleichwerbung machen kann?
- Welche sonstigen Ernährungskampagnen machen Sie mit McDonald’s?
- Mit welchen sonstigen Firmen machen Sie Informations- und
Öffentlichkeitsarbeit über gesunde Ernährung?
- Wie viele Mittel für Informations- und Öffentlichkeitsarbeit
über gesunde Ernährung stehen insgesamt zur Verfügung und für welche
konkreten Projekte und Maßnahmen stehen sie zur Verfügung?
- In der
wissenschaftlichen Literatur ist es hinreichend belegt, dass es einen
Zusammenhang zwischen Fast food und Fettleibigkeit gibt. Welche Meinung
vertreten Sie in dieser Hinsicht?
- Welche Auswirkungen hat die Fastfood-Industrie auf das Leben
der Menschen als KonsumentInnen oder ArbeitnehmerInnen?
- Welche Auswirkungen hat die Fastfood-Industrie auf die
Esskultur in Österreich und Europa?
- Welche Auswirkungen hat die Fastfood-Industrie auf die
bäuerliche Landwirtschaft und die Natur?
- Welche Auswirkungen hat die Fastfood-Industrie auf die
bäuerliche Tierhaltung?