2967/J XXII. GP

Eingelangt am 27.04.2005
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ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten Rest-Hinterseer, Freundinnen und Freunde

 

an die Bundesministerin für Gesundheit und Frauen

 

betreffend Ernährungsberatung der Fastfood-Kette McDonald's in Kindergärten

 

 

Medienberichten (SN vom 27. April 05) zufolge hält neuerdings Ronald McDonald’s, der Clown der Fastfood-Kette, in Kindergärten Vorträge über gesundes Essen, unterstützt mit Fördergeldern Ihres Ministeriums. Begleitend dazu erlernen die Kinder McDonald’s Songs, das Erkennen des Firmenlogos und bekommen Werbematerial wie z.B. Ronald-McDonald-Puzzles ausgehändigt.

 

Laut Medienberichten bestätigen Sie die Kooperation mit McDonald’s, weil Sie das Ernährungsprogramm für vernünftig befinden und Kleinkinder ein wichtiges Zielpublikum für gesunde Ernährung seien.

 

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

 

 

ANFRAGE:

 

  1. Wie viel an Fördermitteln hat McDonald’s bisher von Ihrem Ministerium erhalten und wie viele Mittel sollen insgesamt für die Ernährungskampagne von McDonald’s zur Verfügung gestellt werden?

 

  1. Wie begründen Sie, dass Sie mit knappen öffentlichen Mitteln die Schleichwerbung eines multinationalen Konzerns finanzieren?

 

  1. Auf welche wissenschaftlichen Erkenntnisse stützen Sie sich bei der Behauptung, das Ernährungsprogramm von McDonald’s sei vernünftig?

 

  1. Inwiefern halten Sie es für gerechtfertigt, einen Konzern als Gesundheitsberater in öffentlichen Kindergärten auftreten zu lassen?

 

  1. Finden diese Ernährungskampagnen auch in öffentlichen Schulen statt bzw. ist dies geplant? Wenn ja, wie viele öffentlichen Mittel stehen dafür zur Verfügung?

 

  1. Gibt es ähnliche Kampagnen wie mit McDonalds auch mit Biobäuerinnen und Biobauern in Kindergärten oder Schulen? Wenn ja, wie viele Mittel stehen dafür zur Verfügung? Wenn nein, warum nicht?

 

  1. Welchen Beitrag leisten Sie dazu, damit in öffentlichen Küchen für Kindergärten, Schulen und Krankenhäusern Biolebensmittel verwendet werden?

 

  1. Angeblich unterstützt McDonald’s das Projekt „Ernährungsdetektive“ des Gesundheitsministeriums, an dem bereits 8000 Volksschüler teilnehmen. Wer mitmacht, erhält Geschenke von McDonald’s. Um welches Projekt handelt es sich konkret und wer hat es konzipiert? Wie rechtfertigen Sie, dass bei einem Ernährungsprojekt in Volksschulen McDonald’s Schleichwerbung machen kann?

 

  1. Welche sonstigen Ernährungskampagnen machen Sie mit McDonald’s?

 

  1. Mit welchen sonstigen Firmen machen Sie Informations- und Öffentlichkeitsarbeit über gesunde Ernährung?

 

  1. Wie viele Mittel für Informations- und Öffentlichkeitsarbeit über gesunde Ernährung stehen insgesamt zur Verfügung und für welche konkreten Projekte und Maßnahmen stehen sie zur Verfügung?

 

  1.  In der wissenschaftlichen Literatur ist es hinreichend belegt, dass es einen Zusammenhang zwischen Fast food und Fettleibigkeit gibt. Welche Meinung vertreten Sie in dieser Hinsicht?

 

  1. Welche Auswirkungen hat die Fastfood-Industrie auf das Leben der Menschen als KonsumentInnen oder ArbeitnehmerInnen?

 

  1. Welche Auswirkungen hat die Fastfood-Industrie auf die Esskultur in Österreich und Europa?

 

  1. Welche Auswirkungen hat die Fastfood-Industrie auf die bäuerliche Landwirtschaft und die Natur?

 

  1. Welche Auswirkungen hat die Fastfood-Industrie auf die bäuerliche Tierhaltung?