2989/J XXII. GP

Eingelangt am 11.05.2005
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Anfrage

der Abgeordneten Mag.a Christine Lapp und DDr. Erwin Niederwieser

und GenossInnen

an die Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur

betreffend massive Personalkürzungen im Bereich der Integrativen Pädagogik am

Institut für Erziehungswissenschaften der Universität Innsbruck

Der Bereich der Integrativen Pädagogik am Institut für Erziehungswissenschaften der
Universität Innsbruck ist bisher mit zwei AssistentenInnen- und einer ProfessorInnenstelle
ausgestattet, wobei die noch nicht besetzte ProfessorInnenstelle durch eine Gastprofessur
vertreten wird. Die Fakultät für Erziehungswissenschaften hat in Österreich eine
Vorreiterrolle inne. Der Bereich der Integrativen Pädagogik an der Universität Innsbruck
leistet im Bereich der Inklusiven Pädagogik und „Disability Studies" international anerkannte
Arbeit. Dennoch stehen diesem Bereich, laut Medienberichten, massive Personalkürzungen
bevor. In dem am 14. März 2005 schriftlich vorgelegten Entwicklungsplan der
Bildungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Innsbruck wird diesem Bereich die
ausgeschriebene ProfessorInnenstelle und eine AssistentInnenstelle entzogen.

Dieses Vorhaben bedeutet nicht nur für den Bereich der Integrativen Pädagogik am Institut
personelle Kürzungen und weniger Angebot für StudentInnen sondern einen massiven
Rückschritt in der Forschung und Sensibilisierung von Fachkräften.

Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an die Bundesministerin für Bildung,
Wissenschaft und Kultur folgende

Anfrage

1.  Wie viele AssistenInnen bzw. ProfessorInnen bleiben dem Arbeitsbereich der
Integrativen Pädagogik an der Universität Innsbruck erhalten? Welche vorhandenen
oder ausgeschriebenen Posten werden tatsächlich gekürzt in dem Sinne, dass sie für
diesen Bereich nicht mehr zur Verfügung stehen?

2.             Was ist der Grund für die Personalkürzungen?

3.             Wie soll die Zukunft des Bereiches Integrative Pädagogik aussehen?

4.             Wird dieser Bereich weiter bestehen? Wenn nein, was ist die Begründung?

5.             Sollten die Personalkürzungen wie angedacht vorgenommen werden? Wie soll der
Bereich der Integrativen Pädagogik weiterhin bestehen bleiben, wenn nicht
ausreichend Personal zur Verfügung steht?

6.             Existiert ein Forschungsschwerpunkt im Bereich der Integrativen Pädagogik in
anderen österreichischen Universitäten oder Fachhochschulen? Wenn ja, genaue


Auflistung (nach Bundesländern und Personalstand) und genaue Beschreibung der
tatsächlichen Tätigkeitsfelder in Forschung und Lehre.

7.             Wie wird das Bundesministerium im Rahmen der Leistungsvereinbarungen mit der
Universität Innsbruck den Bereich der Integrativen Pädagogik berücksichtigen?

8.             Kann sich das Bundesministerium die Einrichtung eines Förderprogramms für
„Disability Studies" an den österreichischen Universitäten vorstellen? Wenn ja, wie?

9.             Kann sich das Bundesministerium vorstellen, ein Förderprogramm für allgemein und
unbeschränkt zugängliche Digitale Bibliotheken zu erstellen, um den Transfer
universitären Wissens in die Öffentlichkeit im Sinne einer „offenen Universität,, zu
ermöglichen? Wenn ja, wie? Kann die von der Universität Innsbruck personell nicht
geförderte digitale Bibliothek bidok für den Arbeitsbereich der Integrativen Pädagogik
ganz allgemein als vorbildlich für die österreichischen Universitäten gelten?