2990/J XXII. GP
Eingelangt am 11.05.2005
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Maga. Melitta Trunk und GenossInnen
an die Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur
betreffend Kooperationskonzept von
Universität Klagenfurt und Pädagogischer Akademie
Klagenfurt
Derzeit finden im
Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur die Vorbereitungen für
die Umwandlung der
Pädagogischen Akademien in Pädagogische Hochschulen statt, für die
voraussichtlich bis Jahresende ein Gesetzentwurf des BMBWK erwartet wird. Im
Zuge dieser
Umwandlung wurde eine Steuerungs- und
Evaluierungskommission eingerichtet, die über die
Zukunft der einzelnen Standorte berät und die Empfehlungen abgibt, welche
Pädagogischen
Akademien zu Pädagogischen Hochschulen werden sollen und für welche
Standorte andere Wege
vorgesehen sind. Dabei ist laut öffentlichen
Aussagen von Bundesministerin Gehrer eine
„Konzentration" der Standorte
geplant.
Die Konzentration
wird unter Umständen auch die Pädagogische Akademie in Klagenfurt betreffen,
für die angeblich
eine Zusammenlegung mit Einrichtungen in der Steiermark vorgesehen ist. Das
würde eine zusätzliche Verlagerung von
Arbeits- und Ausbildungsplätzen weg von Klagenfurt und
Kärnten bedeuten.
Gleichzeitig ist auf Grund der (bekanntermaßen)
angespannten Budgetsituation der Universität
Klagenfurt eine „Profilentwicklung" der
Universität im Rahmen der Leistungsvereinbarung
sinnvoll. Daher gibt es bereits seit
langem ein innovatives Konzept zur Kooperation der Universität
Klagenfurt mit der Pädagogischen Akademie. Die Realisierung dieser
Kooperation würde den
Ausbildungsstandort Klagenfurt sichern, weil
gerade die Universität Klagenfurt mit ihrer
international anerkannten Ausbildung im pädagogischen Bereich für eine
solche Kooperation
prädestiniert ist.
Der Bundesgesetzgeber
hat dazu bereits im § 1 Abs. 1 Akademien-Studiengesetz 1999 (AStG)
folgende
Aufgabe definiert:
„ (1) Der Bund wird innerhalb von acht Jahren
hochschulische Einrichtungen für die
Ausbildung der
Pflichtschullehrer (,,Hochschule für pädagogische Berufe") schaffen. An
diesen Hochschulen sollen auch Angebote für die Ausbildung zum Lehrer in der
Erwachsenenbildung und in anderen pädagogischen Aufgabenbereichen eingerichtet
werden, soweit dies nicht Aufgabe der
Universitäten ist. Die erforderlichen organisations-
und studienrechtlichen Regelungen an diesen hochschulischen
Einrichtungen sind
entsprechend den für Hochschulen oder
Universitäten üblichen Standards auszuführen.
(2) Das Zusammenwirken von Forschung und Lehre ist sicherzustellen. Die
Studienabschlüsse an diesen hochschulischen Einrichtungen sind akademische
Grade. Im
Falle der Einführung eines dreigliedrigen Studiensystems an
Universitäten ist darauf zu
achten, dass die Studienabschlüsse mit
diesem System kompatible akademische Grade
sind. ...
(4) Die Beziehungen zur universitären Lehrerausbildung
sind so zu gestalten, dass
Synergien erzielt werden."
Der
Klagenfurter Gemeinderat hat auf Initiative von Gemeinderätin Nicole Romauch
bereits einen
Antrag zur Frage Kooperation von Universität
und Pädagogischer Akademie in Klagenfurt
behandelt und der Kärntner Landtag
hat sich auf Initiative von Landtagsabgeordnetem Peter Kaiser
ebenfalls positiv mit dieser Kooperation auseinandergesetzt. Auf Rückfrage von
NR Melitta Trunk
hat sich Bundesministerin Gehrer in einer Sitzung des parlamentarischen
Wissenschaftsausschusses
bereits offen für diese sinnvolle und effiziente Kooperation gezeigt.
Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher folgende
Anfrage
1.
Wie
ist der aktuelle Status des Vorbereitungen ihres Ministeriums für die
Umwandlung der
Pädagogischen Akademien in Pädagogische
Hochschulen? (Bitte um detaillierte Angabe der
aktuellen und weiteren Schritte)
2.
Welcher
zukünftige
Status und welche weitere
Vorgehensweise
ist in diesem
Zusammenhang
für die Pädagogische Akademie Klagenfurt vorgesehen?
3.
Wie beurteilen Sie das vorgeschlagene und Ihnen bekannte
Kooperationskonzept von
Universität
Klagenfurt und Pädagogischer Akademie Klagenfurt? Werden Sie sich für seine
Umsetzung einsetzen? Falls Nein, warum nicht?
4.
Können
Sie garantieren, dass im Zuge des „Konzentrationsprozesses" bei der
Umwandlung
der Pädagogischen Akademien in Pädagogische
Hochschulen der Standort Klagenfurt
jedenfalls erhalten bleibt?
5.
Sind ihnen diesbezüglich die Beratungen und Beschlüsse des
Kärntner Landtages und des
Klagenfurter
Gemeinderates bekannt?
6.
Hat der Kärntner Landeshauptmann Ihnen dieses
Kooperationsprojekt bereits offiziell
vorgestellt
und darüber Verhandlungen geführt? Falls ja, bitte um detaillierte Angabe der
Gesprächstermine
und der daraus folgenden Ergebnisse.
7.
Hat der Klagenfurter Bürgermeister mit Ihnen in dieser
Frage bereits Gespräche geführt?
Falls
ja, bitte um detaillierte Angabe der Gesprächstermine und der daraus folgenden
Ergebnisse.