3079/J XXII. GP
Eingelangt am 30.05.2005
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der Abgeordneten DDr. Niederwieser
an die Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur
betreffend Raumnot an Innsbrucker Gymnasien
Seit Anfang Mai gibt es in Tirol Pressemeldungen, denen
zufolge im nächsten
Schuljahr
mehr als 130 Schüler nicht an Innsbrucker Gymnasien aufgenommen
werden
können, weil akute Raumnot herrscht.
Nach festgelegter Schulorganisation sollten die
Innsbrucker AHS folgende
Klassenanzahl
haben: Akademisches Gymnasium: 32 (nach der Rückkehr nach dem
Umbau
aus Spargründen auf 30 reduziert); BG/BRG Reithmannstraße : 37; BRG
Adolf-Pichler-Platz:
28; BG/BRG Sillgasse: 32.
Das Akademische Gymnasium hat aber zur Zeit 35 Klassen
untergebracht,
Reithmannstraße
41 (davon 4 in Containern), Adolf-Pichler-Platz 32 (davon 2
ausgelagerte)
und Sillgasse 37 (davon 4 in Containern). Das ergibt im Moment einen
Raumbedarf von 16 Klassen über die bestehende Schulorganisation
hinaus, nach
dem
Umbau des Akademischen Gymnasiums einen Bedarf von 18 Klassen.
Diese triste Raumsituation führt dazu, dass z.B. am BRG
Adolf-Pichler-Platz
Sonderräume wie Musikräume für Klassen geopfert werden
müssen. Besonders
schmerzt das Fehlen von (Computer-)Räumen für adäquates Arbeiten mit den so
genannten
„Neuen Medien". Neben der Tagesschule ist am BRG Adolf-Pichler-Platz
auch
das Abendgymnasium untergebracht: Für 2 Schulen existieren aber nur 2
Informatikräume
mit je 14 Computern, die mit dem Informatikunterricht fast
durchgehend
belegt sind. Das heißt für andere Gegenstände ist der Computerraum
fast nicht benutzbar. Für den GZ- oder den DG-Unterricht brauchte außerdem
jeder
Schüler
einen PC, d. h. ein Saal mit mindestens 30 Computern wäre in jeder der
Schulen
dringend von Nöten.
Auch die anderen Sonderräume wie Physiksäle etc. werden
zu wenig, wenn immer
mehr
Klassen untergebracht werden müssen. Das BRG Adolf Pichler-Platz muss
deshalb
zum Beispiel schon jetzt 18 Stunden in der Woche den ITV-Turnsaal
anmieten
und Chemie (natürlich trocken, da ohne Versuchsmöglichkeit) in Klassen
unterrichten, da ein Chemiesaal für so viele Klassen zu wenig ist.
Fazit:
Alle 4 Schulen sollten momentan eigentlich dringend die Klassenzahl abbauen
und nicht zusätzliche Klassen aufnehmen.
Für das kommende Schuljahr ergeben sich neue Probleme:
In den 4 öffentlichen
Innsbrucker
Gymnasien sind 654 Kinder mit AHS-Reife angemeldet, nur 518 davon
können
aufgenommen werden, wenn alle Schulen wieder gleich viele Klassen
unterbringen
wie in diesem Schuljahr. Das heißt, dass für 136 Volksschulkinder mit
guten Zeugnissen kein Platz in einem Innsbrucker Gymnasium sein wird.
Daher wäre
der
dringende Wunsch aller Schulpartner die Eröffnung einer Expositur am
westlichen Stadtrand, wo zur Zeit 6 Container der BIG mit 56 Klassenräumen leer
stehen.
Während der Umbauphase soll das Akademische Gymnasium mit seinen 32
Klassen in diese Container übersiedeln. Es kann vermutet werden, dass es hier
Raum
für
zusätzliche erste Klassen bzw. die Errichtung einer Expositur gibt.
Im Schuljahr 06/07 und in den folgenden wird sich die
Situation weiter
verschlechtern, da
immer mehr Räume für die Oberstufe gebraucht werden, wenn
die vielen in den letzten Jahren
aufgenommenen Unterstufenklassen hinaufwachsen.
Mehr als 16 bis 17 erste Klassen
werden auch in den kommenden Schuljahren nicht
untergebracht werden können. Nach
Vorausberechnungen werden aber bis 2010
sicher immer mindestens 20 erste
Klassen nötig sein. Geburtenrückgänge werden
kaum ins Gewicht fallen, da in der
Stadt der Wunsch nach Aufnahme ins Gymnasium
eher größer wird.
Einen ganz wesentlichen Anteil an der Steigerung der
Effizienz und Qualität des
Schulsystems haben funktioneil und modern ausgebaute Schulen - sie bereiten die
Infrastruktur
für bestmögliche Lernqualität.
Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an die
Bundesministerin für Bildung,
Wissenschaft und Kultur nachstehende
Anfrage:
1.
Ist
Ihnen die eklatante Raumnot an den Innsbrucker Gymnasien bekannt?
2.
Was
wird seitens des Ministeriums unternommen, um den 136
angemeldeten SchülerInnen, die derzeit nicht an den 4
Gymnasien
aufgenommen
werden können, einen Platz für das nächste Schuljahr
anbieten
zu können?
3. Was wird von Seiten des Ministeriums unternommen, um den Innsbrucker
Gymnasien die oben angesprochenen fehlenden 16 bzw. 18
zusätzlichen
Klassen-Räume
zur Verfügung stellen zu können?
4. Was wird von Seiten des Ministeriums unternommen, um zusätzlichen Platz
an
den angeführten Schulen zu schaffen, damit die Sonderräume wieder
ihrer ursprünglichen
Bestimmung zugeführt werden können?
5. Gibt es aufgrund des oben aufgezeigten Bedarfs Pläne für neue Schulbauten
im Großraum Hall-Innsbruck-Telfs?
6. Denken Sie daran, den (Innsbrucker) Schulen zusätzliche Mittel für den
Unterricht mit Hilfe der „Neuen Medien" (Hardware,
Software, Räume) zur
Verfügung
zu stellen?
7. Denken Sie daran, die für das Akademische Gymnasium im Westen von
Innsbruck vorbereiteten Container auch andersweitig, z.B als Expositur für zusätzliche erste Klassen zu nutzen?
8. Gibt es seitens des Ministeriums andere Pläne, um das Raumangebot an
Innsbrucker Gymnasien zu verbessern?