3118/J XXII. GP
Eingelangt am 08.06.2005
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Anfrage
des Abgeordneten Kai Jan Krainer
und GenossInnen
an die Bundesministerin für Gesundheit und Frauen
betreffend Umsetzung des Verbotes von kosmetischen Mitteln, die DEHP und
DBP enthalten
Von einem unabhängigen Labor wurde
festgestellt, dass noch immer 4 Parfums, die
die gefährlichen Wirkstoffe DEHP und DBP
enthalten, auf dem österreichischen
Markt vorhanden sind. Der Verkauf von kosmetischen Mitteln, die DEHP und
DBP
enthalten, ist seit 1. April 2005 EU-weit verboten.
Die EU hat festgestellt, dass DEHP „das
Kind im Mutterleib schädigen kann". Andere
internationale Studien ergaben, dass spezielle Umweltchemikalien wie Phthalate
die
Verringerung der Spermienzahl bis hin zur Unfruchtbarkeit bewirken können. Die
Europäische Kommission stuft DEHP daher als schädlich für die Fortpflanzung und
Entwicklung ein.
Die unterzeichneten Abgeordneten
richten daher an die Bundesministerin für
Gesundheit und Frauen
nachstehende
Anfrage:
1)
Sind Ihnen die Testergebnisse der Umweltorganisation
Greenpeace
betreffend
„gesundheitsgefährdende Phthalate bekannt?
2)
Wie beurteilen Sie die Auswirkungen der Phthalate DEPH
und DBP auf das
menschliche
Hormonssystem?
3)
Beabsichtigen Sie, die von Greenpeace untersuchten
Parfums, bei denen das
Phthalat DEHP
nachgewiesen wurde vom Markt nehmen zu lassen?
4) Falls ja,
wann?
5)
Falls nein, warum nicht?
6)
Warum wurde bis dato seitens Ihres Ministeriums nicht
auf die Ergebnisse
dieser Parfumtests
reagiert?
7)
Beabsichtigen Sie ein Sondertestprogramm für kosmetische
Mittel durch Ihr
Ministerium bzw. die
AGES durchführen zu lassen, um festzustellen ob
weitere Produkte am Markt sind die der neuen EU-Gesetzgebung nicht
genügen?
8) Falls ja, wann wird dieses
gestartet?
9) Falls nein, warum nicht?
10)
Werden Sie in Ihrer Funktion als
Gesundheitsministerin gemeinsam mit Ihren
Ministerkollegen Bartenstein und Pröll an den Vorbereitungen des
umfassenden REACH - Gesetzes teilnehmen?
11) Werden Sie sich in Ihrer
Funktion als Gesundheitsministerin im Ministerrat
dafür einsetzen, dass Österreich auf EU-Ebene für die Integration des
verpflichtenden Substitutionsprinzips in das REACH - Zulassungsverfahren
stimmt?