Eingelangt am 09.06.2005
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ANFRAGE
der Abgeordneten Glawischnig-Piesczek,
Rest-Hinterseer, Freundinnen und Freunde
an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft,
Umwelt und Wasserwirtschaft
betreffend „Schule am Bauernhof“ als
umwelterzieherische Maßnahme
In Österreich gibt es bereits mehrere
„Schule am Bauernhof-Qualitätsbetriebe“, die Öffentlichkeitsarbeit im besten
Sinn für die Landwirtschaft leisten. LehrerInnen und Lehrer, die von diesem
Angebot Gebrauch gemacht haben, sind von der persönlichen Begegnung der Kinder
mit der Landwirtschaft und der Natur begeistert. Auch ist es eine Gelegenheit,
gerade Stadtkindern das Leben am Bauernhof sowie die wichtigsten Aufgaben der
Landwirtschaft und die Sinnhaftigkeit einer gesunden österreichischen
Lebensmittelproduktion näher zu bringen.
Da die Fahrtkosten (meist Buskosten) für
die Kinder relativ hoch sind, wird von dem Angebot „Schule am Bauernhof“ zu wenig
Gebrauch gemacht. In den Nachbarregionen (z.B. Friaul) gibt es ähnliche
Initiativen, wobei durch einen
Gesetzesbeschluss 80% der Buskosten für Schulkinder bezuschusst werden. Eine
Bezuschussung wäre daher auch in Österreich dringend erforderlich.
ANFRAGE:
- Werden Sie sich dafür einsetzen, dass auch in Österreich die
Fahrtkosten bzw. Buskosten zu den „Schule-am-Bauernhof-Betrieben“
bezuschusst werden? Wenn ja, welche Maßnahmen werden Sie ergreifen und in
welcher Höhe soll es von Ihrem Ressort Unterstützung geben?
- Werden Sie im neuen Programm ländliche Entwicklung 2007 bis
2013 „Schule-am-Bauernhof-Projekte“ fördern? Wenn ja, an welche Maßnahmen
und Förderungen ist gedacht?
- Welche Maßnahmen ergreifen Sie sonst, um den Kindern und
Jugendlichen Einblicke in die Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion zu
ermöglichen?
- Wie viele „Schule-am-Bauernhof-Betriebe“ gibt es derzeit in
Österreich und in welcher Form bzw. in welcher Höhe werden die Leistungen
dieser Betriebe abgegolten?
- Welche Unterstützung bei der Ausbildung bekommen bäuerliche
Betriebe bzw. welche Einrichtungen haben ein diesbezügliches Bildungs- und
Weiterbildungsangebot? Wie viele Mittel werden für diese Bildungsmaßnahmen
zur Verfügung gestellt?
- Werden Sie eine österreichweite Fortbildungs-Aktion für
LehrerInnen zum Thema „Landwirtschaft“ unterstützen, indem sie von den
„Pädagogischen Instituten“ in den Bundesländern bzw. vom „Forum
Umweltbildung“ geschult werden und das Projekt „Schule am Bauernhof“
kennenlernen?
- Welche Angebote im Rahmen der „Schule-am-Bauernhofprojekte“
werden in welcher Höhe von Ihrem Ressort gefördert?
- Welche Maßnahmen ergreifen Sie sonst, um Kooperationen zwischen
Bäuerinnen und Bauern, SchülerInnen, LehrerInnen und Eltern verstärkt zu
unterstützen?
- Was halten Sie von dem Ziel, dass im Sinne der Nachhaltigkeit
jedes österreichische Schulkind im Laufe seiner Schullaufbahn zumindest
einmal durch einen Schulbesuch auf einem Bauernhof gewesen sein sollte, um
zu wissen, wie täglich konsumierte Lebensmittel erzeugt werden, bzw. um
der weitverbreiteten Meinung „die Kuh ist lila“ und „Baumwolle wächst auf
Schafen“ (Ceja Studie 1995 in
Wien) durch einen Realitätsbesuch wieder ins rechte Licht zu rücken?