3126/J XXII. GP

Eingelangt am 09.06.2005
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ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten Glawischnig-Piesczek, Rest-Hinterseer, Freundinnen und Freunde

 

an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

 

betreffend „Schule am Bauernhof“ als umwelterzieherische Maßnahme

 

 

 

In Österreich gibt es bereits mehrere „Schule am Bauernhof-Qualitätsbetriebe“, die Öffentlichkeitsarbeit im besten Sinn für die Landwirtschaft leisten. LehrerInnen und Lehrer, die von diesem Angebot Gebrauch gemacht haben, sind von der persönlichen Begegnung der Kinder mit der Landwirtschaft und der Natur begeistert. Auch ist es eine Gelegenheit, gerade Stadtkindern das Leben am Bauernhof sowie die wichtigsten Aufgaben der Landwirtschaft und die Sinnhaftigkeit einer gesunden österreichischen Lebensmittelproduktion näher zu bringen.

 

Da die Fahrtkosten (meist Buskosten) für die Kinder relativ hoch sind, wird von dem Angebot „Schule am Bauernhof“ zu wenig Gebrauch gemacht. In den Nachbarregionen (z.B. Friaul) gibt es ähnliche Initiativen, wobei  durch einen Gesetzesbeschluss 80% der Buskosten für Schulkinder bezuschusst werden. Eine Bezuschussung wäre daher auch in Österreich dringend erforderlich.

 

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

 

 

ANFRAGE:

 

  1. Werden Sie sich dafür einsetzen, dass auch in Österreich die Fahrtkosten bzw. Buskosten zu den „Schule-am-Bauernhof-Betrieben“ bezuschusst werden? Wenn ja, welche Maßnahmen werden Sie ergreifen und in welcher Höhe soll es von Ihrem Ressort Unterstützung geben?

 

  1. Werden Sie im neuen Programm ländliche Entwicklung 2007 bis 2013 „Schule-am-Bauernhof-Projekte“ fördern? Wenn ja, an welche Maßnahmen und Förderungen ist gedacht?

 

  1. Welche Maßnahmen ergreifen Sie sonst, um den Kindern und Jugendlichen Einblicke in die Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion zu ermöglichen?

 

  1. Wie viele „Schule-am-Bauernhof-Betriebe“ gibt es derzeit in Österreich und in welcher Form bzw. in welcher Höhe werden die Leistungen dieser Betriebe abgegolten?

 

  1. Welche Unterstützung bei der Ausbildung bekommen bäuerliche Betriebe bzw. welche Einrichtungen haben ein diesbezügliches Bildungs- und Weiterbildungsangebot? Wie viele Mittel werden für diese Bildungsmaßnahmen zur Verfügung gestellt?

 

  1. Werden Sie eine österreichweite Fortbildungs-Aktion für LehrerInnen zum Thema „Landwirtschaft“ unterstützen, indem sie von den „Pädagogischen Instituten“ in den Bundesländern bzw. vom „Forum Umweltbildung“ geschult werden und das Projekt „Schule am Bauernhof“ kennenlernen? 

 

  1. Welche Angebote im Rahmen der „Schule-am-Bauernhofprojekte“ werden in welcher Höhe von Ihrem Ressort gefördert?

 

  1. Welche Maßnahmen ergreifen Sie sonst, um Kooperationen zwischen Bäuerinnen und Bauern, SchülerInnen, LehrerInnen und Eltern verstärkt zu unterstützen?

 

  1. Was halten Sie von dem Ziel, dass im Sinne der Nachhaltigkeit jedes österreichische Schulkind im Laufe seiner Schullaufbahn zumindest einmal durch einen Schulbesuch auf einem Bauernhof gewesen sein sollte, um zu wissen, wie täglich konsumierte Lebensmittel erzeugt werden, bzw. um der weitverbreiteten Meinung „die Kuh ist lila“ und „Baumwolle wächst auf Schafen“  (Ceja Studie 1995 in Wien) durch einen Realitätsbesuch wieder ins rechte Licht zu rücken?