3132/J XXII. GP
Eingelangt am
09.06.2005
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der Abgeordeneten Mag. Gaßner
und Genossinnen
an die Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur
betreffend parteipolitische Veranstaltungen an Schulen
In Österreich herrscht - aus gutem Grund - allgemeine Übereinkunft, dass Schulen von
Parteipolitik und insbesondere von Werbung durch Parteien freigehalten werden sollen. Hieran
haben sich bisher die Parteien im Wesentlichen gehalten.
Umso verwunderlicher ist es, wenn die ÖVP die aktuelle Diskussion über die Schule, neue
Schulformen usw. missbraucht, um an Schulen - konkret an der Musikhauptschule Saxen in
Oberösterreich - parteipolitische Werbung für eine Veranstaltung mit der Unterrichtsministerin
zu betreiben. Wie aus beiliegender Faksimile ersichtlich, hat die ÖVP eine Einladung (mit
prominent platziertem ÖVP-Logos) zum Zukunftsgespräch „>>Schule NEU mit BM Elisabeth
Gehrer" in der Musikhauptschule Saxen eingeladen. Unterzeichnet ist die Einladung von LH-
Stv. Franz Hiesl und NR Bgm. Nikolaus Prinz (beide ÖVP).
Diese eindeutige ÖVP-Veranstaltung wurde auch in den Schulen der Region beworben.
Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an die
Bundesministerin für Bildung,
Wissenschaft und Kultur folgende Anfrage:
1.
Gilt die Übereinkunft noch, dass parteipolitische Werbung
an Schulen verboten ist bzw.
nicht
durchgeführt werden soll?
2.
Wenn ja: Gilt dies auch für die Regierungspartei ÖVP?
3.
Warum lassen Sie sich für parteipolitisch organisierte
Veranstaltungen an Schulen - wenn
auch zu einem
aktuellen Schulthema - einspannen?
4.
Schaffte
es die veranstaltende Partei ÖVP nicht, für den 10. Juni 2005 in der Gegend um
Saxen (OÖ) einen anderen Veranstaltungsort
für das Zukunftsgespräch als eine Schule zu
finden?
5.
Ist mit Ihrer Teilnahme an dieser parteipolitischen
Veranstaltung ein Präzedenzfall für
parteipolitische
Werbung an Schulen geschaffen?
6.
Wenn nein: wie begründen Sie dies?
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