3164/J XXII. GP
Eingelangt am 09.06.2005
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Anita Fleckl,
Genossinnen und Genossen
an den Bundesminister für Landesverteidigung
betreffend die Personalsituation der Kaserne Aigen nach Umsetzung des Reformprojekts
„Bundesheer 2010“
Im Zuge des Ministerratsbeschlusses über die
Bundesheerreform vom 7. Juni 2005 wurde in
den Medien vor allem
über Fragen betreffend der künftigen Kasernenstandorte bzw.
-schließungen berichtet, während andere -
mitunter ebenso zentrale Punkte der Reform -
bestenfalls nur am Rande erörtert wurden.
Laut Anfragebeantwortung (Nr. 2515/AB zu 2577/J, XXII. GP.) waren mit Stichtag
28. Februar 2005
insgesamt 303 Bedienstete im Personalstand der Kaserne Aigen.
Einer dieser wichtigen Punkte ist zweifelsohne die
personelle Ausstattung der künftigen
Standorte des Österreichischen Bundesheeres.
Ein Artikel aus dem Regionalteil der Kleinen Zeitung vom
9. Juni 2005:
Durchatmen, aber nur kurz
Ist der Fliegerhorst Fiala-Fernbrugg in Aigen nach
der gestrigen Frohbotschaft von Minister Günther Platter
gerettet, oder gönnen die obersten Heeresreformer den Ennstalern doch nur
eine Atempause? Diese Frage war
gestern auch in Insiderkreise zentrales
Thema. Das nächste Mal dürfte es nämlich im Jahr 2010 richtig heiß für
Aigen werden, wenn die Alouette, das bisher in Aigen stationierte
Hubschraubermodell, ausläuft. Bis jetzt gibt
es nämlich keinerlei Anzeichen, dass das Bundesheer Hubschrauber ankaufen will,
die die Alouette ersetzen
könnten.
Aber auch lange vor 2010 dürfte das Rennen um die
Zukunft der Kaserne Aigen nicht unbedingt langweilig
werden. Selbst aus den Jubelmeldungen der VP-Politiker Odo Wöhry und Karl
Lackner war zwischen den
Zeilen deutlich die Sorge um das Fliegerabwehrregiment zu erkennen. Sollte die
Fliegerabwehr tatsächlich nicht
zu halten sein, würde aber auch die gesamte Ausbildung von Grundwehrdienern
wackeln.
Sich allzu sehr auf das Thema Katastrophenschutz zu
stürzen, könnte allerdings auch Gefahren bergen. Schon
jetzt werden, wissen Insider zu berichten, im Verteidigungsministerium Stimmen
laut, die sich fragen, warum
das Heer für zivile Aufgaben
Hubschrauber anschaffen sollte.
Kopfschütteln herrscht in der Aigner Bevölkerung
über vermeintliches Konkurrenzdenken innerhalb der
Kaserne. Die Einheiten seien oft nicht gut
aufeinander zu sprechen, zwischen den Staffeln herrsche dicke Luft.
"Bei manchen Soldaten vermisst man auch das persönliche Engagement. Es sei
aber auch schwierig, weil kein
klarer Auftrag mehr vorgegeben sei", heißt es hinter vorgehaltener
Hand. Nicht nur die imageträchtige
Rettungsfliegerei musste abgegeben werden. "Mittlerweile dürfen die
Piloten ja nicht einmal mehr verendete
Tiere ins Tal fliegen."
CHRISTIAN NERAT, CHRISTIAN HUEMER
Durch Initiativen von Politik, Institutionen und
Brüger/Innen ist es gelungen, den Standort
Aigen/Ennstal zu
erhalten. Es stellt sich jedoch künftig die Frage, wie die personelle
Ausstattung dieses Standorts aussehen wird.
Insbesondere
beunruhigt die Tatsache, dass die Lebensdauer der derzeit stationierten
Hubschrauber „Alouette III" nur mehr bis 2010 gewährleistet sein soll
und zu befürchten ist,
dass kein
Nachfolgemodell mehr in Aigen stationiert werden könnte.
Aus diesem Grund richten die unterfertigten Abgeordneten
an den Bundesminister
nachstehende
Anfrage:
1.
Wird es eine Nachfolge für „Alouette III“ geben?
a)
Wenn ja wann, welche und wie viele?
2.
Wie viele Dienstposten werden in der Kaserne Aigen in
den Jahren 2006, 2007,
2008, 2009 und 2010
verschoben?
3.
Gibt es bereits Verhandlungen mit der Personalvertretung?
a) Wenn ja welchen Stand haben die
Verhandlungen derzeit und gibt es einen
Sozialplan?
4.
Wieviele
Dienstposten der FLA werden auf andere Standorte verschoben?
5.
Wieviele
Dienstposten der Hubschrauberstaffel werden auf andere Standorte
verschoben?
6.
Was
passiert mit der Kaserne Aigen und den Soldat/innen nach dem Auslaufen der
„Alouette III“ im Jahr 2010?