3192/J XXII. GP
Eingelangt am 23.06.2005
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Gabriele Binder und GenossInnen
an die
Bundesministerin für Gesundheit und Frauen
betreffend Therapiemöglichkeiten bei
Ess-Störungen
Laut Berechnungen leiden in Österreich etwa 2.500
Mädchen und Frauen, vor allem zwischen
15 und 20 Jahren, an
Anorexie (Magersucht). Mindestens 6.500 Frauen zwischen 20 und 30
Jahren sind an Bulemie (Ess-Brechsucht) erkrankt. Aber auch Frauen über 30
Jahren können
an Anorexie oder Bulemie erkranken, vor allem wenn sie schon als Jugendliche
unter Ess-
Störungen gelitten haben. ExpertInnen sehen in dieser Altersgruppe bereits eine
neue
Risikogruppe.
PatientInnen, die an Bulemie oder Anorexie leiden,
benötigen dringend therapeutische und
medizinische Hilfe
durch eine ambulante oder stationäre Behandlung. Manchmal ist eine
Expertenbehandung im Ausland erforderlich. Dies ist aber ohne Unterstützung der
österreichischen Krankenkassen für die meisten Betroffenen finanziell nicht
leistbar.
Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher an die
Bundesministerin für Gesundheit und
Frauen folgende
Anfrage:
1.
Welche öffentlichen Spitäler/Behandlungszentren in
Österreich sind auf die
Behandlung von
Ess-Störungen spezialisiert?
2.
Welche Krisenzentren, Hotlines und Beratungsstellen gibt
es derzeit als akute
Anlaufstellen bei
Ess-Störungen in Österreich?
3.
Wie viele Mädchen/Frauen wurden im Jahre 2004 in
Österreich wegen Anorexie bzw.
Bulemie behandelt?
4.
Wie viele Buben/Männer wurden im Jahre 2004 in
Österreich wegen Anorexie bzw.
Bulemie behandelt?
5.
Ist Ihnen das Therapieprogramm der Seeparkklinik Bad
Bodenteich in Deutschland
bekannt?
6.
Wenn
ja - wie bewerten Sie die Therapie dieser Klinik?
7.
Werden die Behandlungsmethoden der Seeparkklinik Bad
Bodenteich auch in
Österreich
praktiziert?
8.
Wenn ja - in welchen Spitälern/Behandlungszentren?
9.
Wie viele Anträge auf Behandlung im Ausland wurden in
diesem Zusammenhang im Jahre
2004 an die österreichischen Krankenkassen gestellt?
10. Wie viele
Anträge auf Behandlung im Ausland wurden im Jahre 2004 von den
österreichischen
Krankenkassen genehmigt?
11. In welchen
Kliniken/Behandlungszentren im Ausland fanden diese Behandlungen
statt?
12. Wie viele präventive Projekte
(Beratungen, Vorträge, Fortbildungen) zur Verhinderung,
Früherkennung und Bekämpfung von Ess-Störungen wurden im Jahre 2004
seitens Ihres Ministeriums durchgeführt bzw. gefördert?
13. Welche
weiteren konkreten Maßnahmen planen Sie, um die Vorbeugung und die
Behandlung von
Ess-Störungen in Österreich zu verbessern?