3212/J XXII. GP
Eingelangt am 06.07.2005
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Gabriele Binder
und GenossInnen
an den Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie
betreffend Rettungsgasse in Österreich
Während
auf Österreichs Straßen vor allem die Pannenstreifen für Einsatz- und
Rettungsfahrzeuge freigehalten werden sollen, wird z.B. in Deutschland das
System der
Rettungsgasse angewandt. Bei einer
Rettungsgasse fahren die LenkerInnen nach links und
rechts zur Seite und bilden in der Mitte der Straße eine Gasse, damit
Einsatz- und
Rettungsfahrzeuge ungehindert passieren können.
So besagt beispielsweise § 11 der deutschen StVO: „Stockt
der Verkehr auf Autobahnen und
Außerortsstraßen mit mindestens zwei Fahrstreifen für eine Richtung, so müssen
Fahrzeuge
für die Durchfahrt von Polizei- und Hilfsfahrzeugen in der Mitte der
Richtungsfahrbahn, bei
Fahrbahnen mit drei
Fahrstreifen für eine Richtung zwischen dem linken und dem mittleren
Fahrstreifen, eine freie Gasse bilden."
Seitens
der Feuerwehr und der Rettungsorganisationen wird nun eine Änderung der
Straßenverkehrsordnung gefordert, damit die
Bildung einer Rettungsgasse auch in Österreich
gesetzlich verankert wird.
Ziel jener Gesetzesänderung muss sein, eine für die
VerkehrsteilnehmerInnen möglichst
einfache und für die Rettungsorganisationen möglichst zuverlässige Regelung
herbeizuführen,
in der auch die
Verwendung bzw. das Freihalten des Pannenstreifens klar geregelt ist.
Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den
Bundesminister für Verkehr,
Innovation und
Technologie folgende
Anfrage:
1.
Welche Gespräche bzw. Verhandlungen wurden in den
vergangenen Jahren zum
Thema Rettungsgasse
in Österreich geführt?
2.
Welche
VertreterInnen der Rettungsorganisationen, Feuerwehren, Exekutive,
Autofahrerclubs, Verkehrsorganisationen und
weitere Verkehrsexperten waren in
diese Gespräche eingebunden?
3.
Welche Standpunkte haben diese
Organisationen/Verkehrsexperten vertreten?
(Aufgelistet nach
Organisationen/Experten)
4.
Warum
haben diese Gespräche noch zu keiner Gesetzesänderung geführt?
5.
Welche Tatsachen sprechen, Ihrer Meinung nach, FÜR die
Einführung der
Rettungsgasse in
Österreich?
6.
Welche Tatsachen sprechen, Ihrer Meinung nach, GEGEN die
Einführung der
Rettungsgasse in
Österreich?
7.
Wie
sehen die deutschen Erfahrungen mit der Rettungsgasse aus?
8.
Wie sieht das deutsche System mit Pannenstreifen aus,
insbesondere in Bezug auf die
Rettungsgasse?
9.
Wie
sieht diesbezüglich die Gesetzeslage in den übrigen EU-Staaten aus?
10. Wie sehen die Erfahrungen aus
diesen Ländern aus?
11.
Wie soll ein Einsatzfahrzeug auf österreichischen
Autobahnen vorankommen, wenn
der Pannenstreifen
blockiert bzw. gar nicht vorhanden ist?
12.
Wie würde eine Gesetzesänderung zur Bildung einer
Rettungsgasse in Österreich das
Freihalten bzw. die
Verwendung des Pannenstreifens beeinflussen?
13.
Wie wurde diesem Aspekt von den Organisationen und
Verkehrsexperten Rechnung
getragen?
14.
Ist es möglich, eine gesetzliche Regelung in Österreich
herbeizuführen, in der sowohl
die Bildung der
Rettungsgasse als auch das Freihalten des Pannenstreifens vereinbar
sind?
15.
Welche konkreten Vorschläge bzw. Modelle zu diesem Thema
sind bisher zur
Diskussion gestanden?
16.
Wie
könnte, Ihrer Meinung nach, eine Regelung betreffend Bildung einer
Rettungsgasse und Freihalten bzw.
Verwendung des Pannenstreifens aussehen?
17. Wann ist mit einer diesbezüglichen
Gesetzesänderung zu rechnen?