3283/J XXII. GP
Eingelangt am 08.07.2005
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
des Abgeordneten Mag. Johann Maier, Gradwohl
und
GenossInnen
an
den Bundesminister für Land - und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
betreffend „Vollziehung Weingesetz 2004 -
Kontrolle durch Bundeskellereiinspektion -
Importkontrollen"
Mit
der parlamentarischen Anfragebeantwortung 2034 XXII.GP wurden die Fragen zur
Vollziehung des Weingesetzes 2003 ausführlich beantwortet.
Aus
systematischen Gründen werden einerseits die selben Fragen neuerlich gestellt.
Darüber
hinaus werden zusätzliche Fragen von besonderer Bedeutung zum Schutz vor
Täuschung und
Irreführung (Produktpiraterie) sowie Fragen
zur Sicherheit, insbesondere was das Mykotoxin
Ochratoxin A betrifft aufgeworfen.
Vor kurzem wurde nämlich durch Wissenschafter
nachgewiesen, dass der Ochratoxingehalt von Wein teilweise um das
zehnfache höher als die
Grenzwerte sein kann.
Als
besonders erfreulich ist nun die Tatsache zu werten, dass immer mehr
europäische
österreichische Ökowinzer Spitzenqualitäten produzieren. Derzeit gibt es laut
einer
Bewertung durch das Magazin „Falstaff“
erstklassige Bioweine.
Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den
Bundesminister für Land- und
Forstwirtschaft,
Umwelt und Wasserwirtschaft nachstehende
Anfrage:
1.
Wie viele Weinbaubetriebe gab es im Jahr 2004?
2.
Wie
entwickelte sich die bepflanzte Rebfläche im Jahr 2004?
3.
Wie wirkt sich der landwirtschaftliche Strukturwandel im
Jahr 2004 auf die
österreichische
Weinwirtschaft aus?
4.
Seit
Jahren fließt im Rahmen der EU-Beihilfe für Weingartenneupflanzungen im Zuge
der
Umstellung und Umstrukturierung von
Weingärten zur Verbesserung der
Wettbewerbssituation des europäischen Weines viel öffentliches Geld zu den
Weinbaubetrieben. Welche Beträge wurden im Jahr 2004 an wie viele Betriebe
ausbezahlt?
5.
Was wurde mit diesen Förderungen bewirkt?
6.
Wie wurde die wirtschaftliche Effizienz dieser
Fördergelder gemessen?
7.
Welchen Nutzen ziehen der KonsumentInnen aus dem Einsatz
dieser Steuergelder?
8.
Hat
der Einsatz dieser Mittel die Qualität der österreichischen Weine verbessert?
9.
Wie
wurde die qualitative Effizienz dieser Fördergelder gemessen?
10.
Wie viel Hektar wurden 2004 mit Weißweinrebsorten neu
bepflanzt und wie viel Hektar
mit Rotweinrebsorten?
11.
Wie veränderte sich dadurch 2004 die Verteilung von
Weißweinrebfläche zu
Rotweinrebfläche in
Österreich?
12.
Wie
sah 2004 international die Preisentwicklung bei Wein aus?
13.
Welche
Auswirkungen hatte dies auf Österreich?
14.
Welche durchschnittlichen Preise erzielten die
österreichischen Winzer im Jahr 2004 für
Trauben bzw.
Fassweine?
15.
Wie
viele Weinbaubetriebe reichten im Jahr 2004 zur staatlichen Prüfnummer ein?
16.
Wie
viele Liter Wein wurden im Jahr 2004 dabei geprüft?
17.
Wie viele Anträge und wie viele Liter Wein wurden im
Jahr 2004wurden positiv erledigt,
wie viele negativ?
18.
Welche jährlichen Kosten verursacht zurzeit die
staatliche Prüfnummer für den
Steuerzahler?
19.
Welchen
Nutzen zieht der Konsument aus dem Einsatz dieser Mittel?
20.
Welche
Kosten verursachte 2004 die Bundeskellereiinspektion?
21.
Welchen
Nutzen zog der Konsument aus diesem Einsatz von Steuergeldern?
22.
Wodurch trug die Bundeskellereiinspektion 2004 zur
Sicherung der Weinqualität in
Österreich bei und
welche Maßnahmen wurden gesetzt?
23.
Wie schützt die Bundeskellereiinspektion, die
österreichischen KonsumentInnen vor
Importweinen
(Drittlandsweinen), die mit in der EU verbotenen Verfahren und unter
Zuhilfenahme von in der EU verbotenen
Mitteln hergestellt wurden (Konzentrierung von
Wein, Aromatisierung, Einsatz von Holzchips und Holzauszügen,
Säurezusatz)?
24.
Mit der EU-Erweiterung drängten neue Mitgliedstaaten auf
den europäischen Weinmarkt.
Wie hat die
österreichische Weinwirtschaft diese neue Konkurrenzsituation bestanden?
25.
Ist
weiterhin sichergestellt, dass in den neuen Mitgliedstaaten die hohen
europäischen
Qualitätsstandards eingehalten werden?
26.
Wie werden die österreichischen Weinbauern vor
Billigkonkurrenz möglicherweise
minderwertiger Weine
aus dem Ausland (beispielsweise aus den neuen Mitgliedstaaten)
geschützt?
27.
Gab es 2004 weitere Fälle, wonach slowenische Weine zu
Billigpreisen als
„Untersteirische"
etc. auf den EU-Markt gebracht wurden?
28.
Gerüchteweise
bewirtschaften steirische Weinbauern Weinberge in Slowenien, und
verkaufen diesen Wein als steirischen Wein. Welche Maßnahmen haben Sie
diesbezüglich
ergriffen?
29.
Welche Rebsorten werden in den neuen Mitgliedstaaten
Slowenien, Ungarn, Slowakei
und
Tschechien hauptsächlich kultiviert?
30.
Wie hoch ist der Anteil der österreichischen
Hauptrebsorten Grüner Veltliner, Riesling,
Zweigelt
und Blaufränkisch in diesen Ländern?
31.
Biowinzer sind auch in Österreich im Vormarsch, wie
viele Liter Biowein wurden 2000,
2001,
2002, 2003 und 2004 in Österreich erzeugt?
32.
Einen wesentlichen Bestandteil der österreichischen
Weinszene stellen die Prädikatsweine
dar. Wie viele
Absichtsmeldungen erfolgten im Jahr 2004?
33.
Wie
viele Liter Prädikatswein wurden im Jahr 2004 erzeugt?
34.
Wie
viele Mostwäger wurden im Jahr 2004 eingesetzt?
35.
Welche
Kosten verursachten diese Mostwäger?
36.
Der
gemäß Vorfuhrgemeinden-Verordnung von den Weinbauern zu entrichtende
Kontrollbetrag wurde trotz oftmaliger
Forderung der SPÖ nie inflationsangepasst. Wie
viel Prozent der Mostwägerkosten können durch diesen Betrag heute noch
abgedeckt
werden?
37.
Welchen
Anteil an den Mostwägerkosten muss der Steuerzahler bedecken und werden in
Zukunft im Sinne der Kostenwahrheit bei der Kostenermittlung der Mostwägung
alle
Einnahmen und Ausgaben erfasst? Wann wird
der Empfehlung des RH gefolgt, ein
System zu entwickeln, mit den die kontrollierten Betriebe systematisch erfasst
und die
Kontrolle selbst geregelt werden, sowie die Tätigkeiten der Kellereiinspektoren
auf
Plausabilität hin überprüft werden können?
38.
Welchen
Nutzen hat der Konsument aus diesem Aufwand öffentlicher Gelder?
39.
Wie viele Betriebe wurden 2004 durch die
Bundeskellereiinspektion aufgrund des
Weingesetzes
in Österreich überprüft?
40.
In wie vielen Betrieben wurden 2004 wie viele Proben
durch die Aufsichtsorgane
(Bundeskellereiinspektionen)
gezogen?
41.
In
welchen Untersuchungsanstalten wurden diese Proben untersucht?
42.
Wie
viele Proben wurden 2004 beanstandet und was waren die Beanstandungsgründe?
43.
In wie vielen Fällen wurde 2004 deswegen
Verwaltungsstrafverfahren bzw.
Gerichtsverfahren
eingeleitet?
44.
In wie vielen Fällen wurden 2004
Verwaltungsstrafverfahren bzw. Gerichtsverfahren
rechtskräftig
abgeschlossen?
45.
Welche
Einnahmen aus Strafen wurden 2004 erzielt?
46.
Wie
viele Weinproben würden 2003 und 2004 auf Ochratoxin A untersucht (ersuche um
Aufschlüsselung auf Jahre und Herkunft der Proben)?
47.
In wie vielen Proben wurde in diesen Jahren Ochratoxin A
nachgewiesen (ersuche um
Aufschlüsselung auf
Jahre und Herkunft der Proben)?
48.
In
wie vielen und welchen Proben wurde die Überschreitung des Grenzwertes
nachgewiesen (ersuche um Aufschlüsselung auf Jahre und Herkunft der
Proben)?Welche
Maßnahmen müssen ergriffen werden?
49.
Wie viele Traubenmostproben würden 2003 und 2004 auf
Ochratoxin A untersucht
(ersuche um
Aufschlüsselung auf Jahre und Herkunft der Proben)?
50.
In wie vielen Proben wurde in diesen Jahren Ochratoxin A
nachgewiesen (ersuche um
Aufschlüsselung auf
Jahre und Herkunft der Proben)?
51. In
wie vielen und welchen Proben wurde die Überschreitung des Grenzwertes
nachgewiesen (ersuche um Aufschlüsselung
auf Jahre und Herkunft der Proben)?Welche
Maßnahmen müssen ergriffen werden?
52. Wie viel Hektoliter Wein wurden im Jahr 2004
exportiert (ersuche um Aufschlüsselung
auf Länder)?
53.
Wie viel Hektoliter Wein wurden im Jahr 2004 importiert
(ersuche um Aufschlüsselung
auf Länder)?
54.
Wie viele private Proben wurden 2004 in den
Bundesanstalten untersucht (ersuche um
Aufschlüsselung auf
die einzelnen Bundesanstalten)?
55.
Wie viele Proben wurden 2004 beanstandet und was waren
die Beanstandungsgründe
(ersuche um
Aufschlüsselung auf Länder, Weinbaugebiete und Sorten)?
56.
Welche Einnahmen wurden durch die privaten
Probenuntersuchungen 2004 erzielt
(ersuche um Aufschlüsselung der Einnahmen auf die einzelnen Bundesanstalten)?
57.
Wie
viele Beschäftigte arbeiteten 2004 in den einzelnen dafür zuständigen
Bundesanstalten (ersuche um Aufschlüsselung
auf die einzelnen Bundesanstalten)?
58.
Wie hoch waren 2004 in jeder dieser Bundesanstalten die
Personalkosten (ersuche um
Aufschlüsselung auf
die einzelnen Bundesanstalten)?
59.
Wie viele Planstellen wurden 2004 (bis 31.12.2004) und
2005 (bis 30.06.2005) nicht
nachbesetzt?
60.
Werden in Zukunft in diesen Bundesanstalten bei Pensionierungen
oder Kündigungen die
freiwerdenden Planstellen wieder besetzt oder soll weiter eingespart werden
(ersuche um
Aufschlüsselung der
Zahlen auf die einzelnen Bundesanstalten)?
61.
Wie hoch waren 2004 in jeder der zuständigen
Bundesanstalten die Probenkosten
(Gesamtkosten pro
bearbeiteter Probe)?
62.
In
welchen Mitgliedstaaten der EU wurden dafür 2004 zuständige Wein-
Untersuchungsanstalten aus der öffentlichen
Verwaltung ausgegliedert (ersuche um
Darstellung der Situation in den einzelnen Mitgliedsstaaten)?
63.
Wie
viele Personen waren 2004 als Aufsichtsorgane (Bundeskellereiinspektoren) zur
Vollziehung dieses Bundesgesetzes in den Bundesländern tätig?
64.
Sind bei Verstößen gegen EU-rechtliche Bestimmungen die
bestehenden nationalen
Strafbestimmungen
dieses Bundesgesetzes ausreichend und abschreckend?
65.
An
welchen internationalen bzw. EU-Überwachungs- und Kontrollprojekten hat
Österreich in den Jahr 2004 mitgearbeitet?
66.
Was waren die Ergebnisse?
67.
In
welcher Form und in welchem Umfang wird mit den Kleinaufsichtsorganen
(Inspektoren) anderer EU-Länder oder
Drittstaaten zusammen gearbeitet (z.B. zum Schutz
vor Verfälschungen oder Ursprungs)?
68.
Welche
Ergebnisse wurden dabei erzielt?
69.
Welche Auswirkungen hat das im Nationalrat bereits
beschlossene LMSVG auf das
Weingesetz bzw. das
österreichische Weinrecht?