3285/J XXII. GP

Eingelangt am 08.07.2005
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Anfrage

der Abgeordneten Gabriele Heinisch-Hosek und GenossInnen,

an die Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur

betreffend     der     Erwachsenenbildung     für     Frauen     unter    besonderer

Berücksichtigung von Migrantinnen

Obwohl die Nachfrage nach Alphabetisierungs- und Deutschkursen stetig ansteigt,
werden die finanziellen Mittel von frauenspezifischen (Beratungs)Einrichtungen wie
beispielsweise LEFÖ, Miteinander Lernen, Peregrina oder Orient Express für die
Weiterbildung insbesondere von Migrantinnen vom Bund kontinuierlich gekürzt.
Trotz innovativer Curriculaentwicklung und nachhaltiger Qualifizierungsangebote
seitens der frauenspezifischen (Beratungs)Einrichtungen stehen die Förderungen für
Erwachsenenbildung in Frage, wenn die ESF Ziel3-Projekte mit 31.12.2005
auslaufen. Die Verschärfung der Rahmenbedingungen engt den Handlungsspielraum
der Organisationen massiv ein. Durch das Einfrieren der Subventionsmittel für
frauenspezifische (Beratungs)Einrichtungen vergrößert sich das Defizit an
frauenspezifischen, sowohl gesellschaftspolitischen als auch bildungspolitischen
Angeboten.

Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher an die Bundesministerin für Bildung,
Wissenschaft und Kultur folgende Anfrage:

Anfrage

1.            Was sind die Gründe dafür, dass es in den letzten Jahren seitens des
BMBWK kontinuierlich zu Kürzungen von frauenspezifischen
(Beratungs)Einrichtungen, die seit über 20 Jahren schwerpunktmäßig
Weiterbildung für Migrantinnen anbieten, gekommen ist?

2.            Trifft das Motto des „lebenslangen Lernens" nicht auch auf Migrantinnen zu?


3.             Nach welchen Kriterien beurteilen Sie die Qualität der Frauenvereine bei der
Vergabe von Förderungen für Weiterbildungsmaßnahmen?

4.             Spielt bei der Höhe der Fördergelder vor allem eine hohe Anzahl der
beratenen Frauen und Mädchen eine Rolle, oder eine effiziente Betreuung,
die auch den administrativen Aufwand und die Dokumentation der
Beratungsarbeit berücksichtigt?

5.             Warum wurde das Subventionsansuchen der Frauenberatungsstelle Freiraum
(Neunkirchen) für eine IT - Weiterbildungsoffensive in der Höhe von 11.050,-
heuer (2005) von Ihrem Ministerium nicht genehmigt?

6.             Weshalb wurden die Förderungen von zuletzt 7900,- für den Verein AÖF
(Autonome Österreichische Frauenhäuser) vom BMBWK (Abteilung
Erwachsenenbildung) vollkommen gestrichen?